8. Februar 2009

Der Katholik, das subsistit und Benedikts Schweigen

Immerhin gibt es keinen Zweifel, daß die Aufhebung der Exkommunikationen gültig ist. Nicht einmal bei protestantischen Hanseaten: Die Zeit benennt Richard Wiliamson richtig und konsequent "der Katholik".

Landesbischof Johannes Friedrich, for the time being kein Mitglied des ordentlichen Lehramtes, versucht sich an einer Interpretation von Lumen Gentium (und Dominus Iesus):

"'Ich habe Sorge, dass in der katholischen Kirche die Auffassung der Piusbruderschaft salonfähig werden könnte, dass die Kirche Jesu Christi nur mit der katholischen Kirche identisch ist', sagte Landesbischof Friedrich. Dies wäre eine 'klare Aussage' gegen das Zweite Vatikanische Konzil. Und eine solche Abweichung dürfe weder 'in dieser Frage noch in der Frage des Verhältnisses zum Judentum in der katholischen Kirche Geltung erlangen', mahnte er." (Tagesspiegel)

Die tendenziöseste Schlagzeile der Woche stammt von meinem - wie Father Neuhaus gesagt hätte - parish newsletter. Am Donnerstag, also am Tag nach der Note aus dem Staatssekretariat und 8 Tage nach der persönlichen Erklärung des Papstes in der Generalaudienz am 28. Januar, titelte das "Main-Echo" seinen Aufmacher auf der Reportage-Seite 2:

"Papst Benedikt spricht lieber von Petrus und Paulus
Vatikan: Bei Audienz kein Wort zum aktuellen Streit
Dafür fordert das Staatssekretariat: Williamson muß sich beugen"


Ich bin stark versucht, der Redaktion weitere Schlagzeilen dieser Art vorzuschlagen. Für den Montag zum Beispiel: "Angela Merkel ermuntert lieber zum Lesen - Berlin: Kanzlerin schweigt zum Holocaust - Stattdessen Müntefering (SPD): Holocaustleugnung inakzeptabel" oder "Main-Echo feiert lieber Fasching - Zeitung ignoriert Klimakatastrophe".

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