31. März 2008

Kirchenchor auf amerikanisch



Eine der ältesten amerikanischen Musikformen ist das Sacred Harp-Singing. "Awake, My Soul" heißt ein neuer Dokumentarfilm, der dieser Art des Singens, ihren Sängern und der dahinterstehenden Kultur des rural South nachgeht.

(Wer Jim Lauderdale kennt: Der ist auch mit dabei, als Erzähler.)

Die Two-Disc Special Edition bei amazon.com.

Zölibat

In der FAZ darf heute ein erfahrener Zölibatär, P. Beda Müller OSB, über den Zölibat schreiben.

Eine Anmerkung zum Thema meinerseits: Ich sehe den Zölibat letztlich wurzeln in dem Geschehen, das wir heute (nach-)feiern, in der Frage GOttes an Maria, in ihrem Ja und in dem von IHm erhobenen Anspruch nicht nur auf ihr Herz, sondern auch auf ihren Körper.

30. März 2008

Erbarmen

Johannes Paul II. in "Dives in Misericordia" (1980):

"An den gekreuzigten Sohn glauben, heißt »den Vater sehen«, heißt glauben, daß die Liebe in der Welt gegenwärtig ist und daß sie mächtiger ist als jedwedes Übel, in das der Mensch, die Menschheit, die Welt verstrickt sind. An diese Liebe glauben, heißt, an das Erbarmen glauben." (Nr. 7)

"Das Kreuz Christi auf Golgota bezeugt auch die Kraft des Bösen dem Sohn Gottes gegenüber, also dem gegenüber, der als einziger unter den Menschenkindern von Natur aus absolut unschuldig und frei von Sünde war und auf dessen Kommen in die Welt nicht der Ungehorsam Adams und die Erbschuld lasteten. Und gerade in diesem Christus wird nun um den Preis seines Opfers, seines Gehorsams »bis zum Tod« die Sünde gerichtet. Er, der ohne Sünde war, wurde »für uns zur Sünde gemacht«. Gerichtet wird auch der Tod, der sich seit den Anfängen der Menschheitsgeschichte mit der Sünde verbündet hat. Er wird gerichtet im Tod dessen, der ohne Sünde war und als einziger - durch seinen Tod - dem Tod den Todesstreich versetzen konnte. Auf diese Weise ist das Kreuz Christi, an welchem der dem Vater wesensgleiche Sohn Gott die gerechte Sühne darbringt, auch eine radikale Offenbarung des Erbarmens, das heißt der Liebe, die gegen die Wurzel allen Übels in der Geschichte des Menschen angeht - gegen Sünde und Tod.

Im Kreuz neigt sich Gott am tiefsten zum Menschen herab und zu allem, was der Mensch insbesondere in schwierigen und schmerzlichen Augenblicken als sein unglückliches Schicksal bezeichnet. Im Kreuz werden gleichsam von einem heilenden Hauch der ewigen Liebe die schmerzlichsten Wunden der irdischen Existenz des Menschen berührt; es ist die letzte Vollendung des messianischen Programmes, das Christus einst in der Synagoge von Nazaret formulierte und dann vor den Abgesandten Johannes' des Täufers wiederholte. Dieses Programm bestand - wie von Jesaja prophezeit - in der Offenbarung der barmherzigen Liebe zu den Armen, den Leidenden und Gefangenen, zu den Blinden, den Unterdrückten und den Sündern. Im Paschageheimnis wird die Schranke des vielfachen Übels, in das der Mensch in seiner irdischen Existenz verstrickt ist, überschritten: das Kreuz Christi läßt uns die tiefsten Wurzeln des Übels verstehen, die in die Sünde und den Tod hinabreichen, und wird so auch zu einem eschatologischen Zeichen. Erst in der endzeitlichen Erfüllung und in der endgültigen Erneuerung der Welt wird die Liebe in allen Auserwählten die tiefsten Quellen des Übels besiegen und als vollreife Frucht das Reich des Lebens, der Heiligkeit und der seligen Unsterblichkeit hervorbringen. Das Fundament dieser endzeitlichen Vollendung ist bereits im Kreuz Christi und in seinem Tod gelegt. Die Tatsache, daß »Christus am dritten Tag auferweckt worden ist«, stellt das endgültige Zeichen der messianischen Mission dar, die Krönung der ganzen Offenbarung der erbarmenden Liebe in einer vom Übel geprägten Welt. Sie ist auch ein Zeichen, das »einen neuen Himmel und eine neue Erde« ankündigt, wo Gott »alle Tränen von ihren Augen abwischen wird; der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn das, was früher war, ist vergangen«." (Nr. 8)

29. März 2008

Kreuz und Rosen

Creative Minority hat dieses wunderschöne Bild des Frl. Thérèse Martin von Leonhard Porter verlinkt.



"Ich will alles!"

"Wenn ich bedenke, daß ich in einem Bett sterbe! Gern wäre ich in einer Arena gestorben..."

"Wenn Sie wüßten, in welche Finsternis ich versunken bin. Ich glaube nicht mehr an das ewige Leben. Mir scheint, daß es nach diesem sterblichen Leben nichts mehr gibt. Alles ist für mich verschwunden. Es bleibt mir nichts mehr als die Liebe."

"Dreifaltiger Gott, du bist Gefangener meiner Liebe."

Zur Entspannung

Ein Werbevideo auf youtube für eine typographische Spielerei - nett anzusehen:



(via Happy Catholic)

Du hast zwei Kühe -

- und dann kommt es darauf an, wer oder was du bist.

Hier gibt es verschiedene Varianten aus der politischen und ökonomischen Welt, dort aus der Welt der religiösen Gemeinschaften. Beide Male auf Englisch.

[Nachtrag: Noch mehr davon bei Catholicism Wow]

28. März 2008

Post-It für den Tag



Ich bin kein Maler, und besser krieg ich kein Bild auf Post-Its hin.

Dafür gibt es aber die Savage Chickens - täglich einen Cartoon auf einem gelben Standardzettel.

Wir im "Goldenen Engel"

Familie Dilettant - m. W. die Betreiber des einzigen katholischen Familienblogs Deutschlands - verbringt die Woche in Frankfurt. Ja, das soll's geben: Leute, die freiwillig und ungezwungen zur Erholung in die Stadt von Prof. Grzimek, Joschka Fischer, Goethe und Martin Mosebach fahren.

Aber Frankfurt ist gar nicht so schlimm, wie es immer heißt. So gibt es zum Beispiel im Norden der Stadt, in Bergen-Enkheim, eine gar gepflegte und stilvolle "Wirtschaft", den Goldenen Engel, wo man sich mit anderen Bloggern treffen kann.

Einmal ist da der selber bloggende Wirt, der mit exquisiten lokalen Spezialitäten (Hessische Tapas a.k.a. "Deckelscher", jede Menge Obstbrände, handwerklich sauber gestampfter Kartoffelbrei mit Roastbeef in Ingwer-Senf-Sahne-Sauce und natürlich Äppler) aufwartet, demnächst die Creme der deutschen Foodblog-Szene beherbergt und auch katholische Blogger aufs Zuvorkommendste bewirtet.

Und dann war auch ich noch da und verbrachte einen amüsanten Abend mit guten Bekannten und Freunden! Weil ich der Fahrer war, durfte ich leider beim Apfelwein und bei den Schnäpsen nicht richtig mithalten.

Die Bilder werden wohl demnächst, nach Rückkehr ins rheinisch-westfälische Grenzland, entweder im Abendland oder als Heiligenbildchen veröffentlicht.

Der Vatikan war's nicht

"Viele Detailfragen zu den Ereignissen des Jahres 1933 bleiben weiter offen, aber in den Grundzügen ist die Junktimsthese [gemeint ist ein Junktim von Zustimmung der katholischen Parteien zum Ermächtigungsgesetz, Rücknahme der bischöflichen Warnungen vor dem Nationalsozialismus und Verhandlungen über das Reichskonkordat; scipio] nun durch eine Vielzahl von Indizien widerlegt. Die deutschen Bischöfe und die deutschen katholischen Parteien haben selbständig und nicht aufgrund einer römischen Weisung entschieden."

Hubert Wolf in der FAZ: Wie der Papst zu Hitlers Machtantritt stand.

27. März 2008

Christianus sum ergo blogo

Wir sind vorzeigbar, das ist die erste Lektion, die wir aus den vier Seiten lernen können, die uns das Vatican-Magazin (3 / 2008) widmet. Wir - die paar Handvoll katholischer Blogger deutscher Zunge und Tastatur.

Geschrieben hat den Artikel Alexander Pschera, Verfasser einer Studie über Leon Bloy und regelmäßiger Autor im Vatican-Magazin. Sein Aufhänger, eine virtuelle Reise durch die katholische Ecke des Weblog-Universums, scheint dem Insider erst einmal ein bißchen banal, kann aber für die Leserschaft durchaus passen: Wohl nur ein kleinerer Teil davon treibt sich täglich stundenlang im Netz herum oder weiß mit termini technici wie Feeds, Tags, URLs etc. etwas anzufangen. Hier geht es um eine erste Bekanntschaft mit dem Phänomen, nicht um ein religionssoziologische Analyse oder medientheoretische Einordnung.

Pschera besucht nacheinander neun Weblogs (Commentarium Catholicum, St. Dymphnas Gedankenwelt, Bodenpersonal, Auf Schleichwegen zum Christentum, Heiligenbildchen und Pastoralchemie, Pax et bonum, Einsam und allein, Marienklause und den meinen), kommentiert den einen oder anderen Eintrag und macht ein paar allgemeine Anmerkungen, bevor er seine Reise fortsetzt. Der Ton ist der Materie angemessen - nicht zu ernsthaft, mit leichter persönlicher Note und insgesamt positiv. Damit keine Mißverständnisse aufkommen - die ältere Generation unter uns erinnert sich noch an das "Kompendium" -, stellt der Teaser schon den Kontext her. Nach einem Hinweis auf die Forderung des Papstes, das Internet nicht den Atheisten oderden Spaßvögeln zu überlassen, heißt es da:

"Auch in privaten katholischen Blogs gibt man dem Materialismus Kontra, erfreut sich aber auch an den vielfältigen Spielformen des katholischen Alltags." (Das Umgekehrte hätte es freilich genauso gut getroffen: Man gibt in den katholischen Blogs gerne auch den vielfältigen Spielformen des katholischen Alltags Kontra und freut sich gleichzeitig an den guten Dingen der Schöpfung. Pschera gibt auch dafür die Beispiele.)

Wir Blogger, wir Bewohner dieses virtuellen Universums, machen uns wohl nicht mehr oft klar, daß der Rest dieses Universums nur ein, zwei, drei Mausklicks entfernt liegt, und wie überwältigend diese Nähe sein kann. Bei Pschera kann man dieses Staunen noch bemerken, wenn er von Phils "Metal for Christ" zu den "Realien des Glaubens" von Familie Dilettant und weiter in die Einsiedelei auf dem Kermeter springt.

Auf viele, die sich auf unsere Seiten verirren, wirkt die angebotene Vielfalt und die bunte Nachbarschaft von Todernstem, Abstrusestem, Provokantem, Humorvollem, Tieffrommem eher verwirrend, würde ich sagen. (Auch ein Teil meiner Familie weiß jetzt, nach diesem Artikel, endlich, was der pater familias da eigentlich macht, wenn er am "Compi" sitzt...)

Nicht einfach in einem Artikel wie diesem abzubilden ist auch die Vielfalt dessen, was Blogger mit diesen vergleichsweise simplen Tools alles anstellen: Selbst wenn "[d]er ursprüngliche Sinn eines Blogs" einmal "der eines Tagebuchs" gewesen ist (was ich noch nicht einmal glaube), dienen Blogs ein paar Jahre später eben allen möglichen Zwecken, und zwar legitimerweise. Warum nicht? Auch verlinken "was das Zeug hält" ist erlaubt - so ähnlich wie die Tageszeitung auf einen Bericht der dpa "verlinkt"... Ein Blog ist, was du daraus machst - und das ist gut so. (Nicht Wowereit, sondern Der Ewige - gepriesen sei er - in der Genesis.)

Für einen anderen Tag bleiben Fragen nach der Medienlandschaft in der deutschen Kirche überhaupt: In deutschsprachigen Landen spielen Blogs kaum eine Rolle, Bloggen selber ist keine ernsthafte Beschäftigung für Journalisten, Bischöfe oder katholische Laien, und mit den gedruckten Medien ist es ja auch so eine Sache. Das Vatican-Magazin ist da ein echter Lichtblick...

(Disclaimer: Dieser Blog wurde in dem hier besprochenen Artikel gelobt und u.a. als "Mutter aller katholischen Blogs" bezeichnet. Das hat meine Besprechung hoffentlich nicht unangemessen beeinflusst. Ich habe es allerdings mit Freude registriert und es prompt von meinen Familienangehörigen als "running gag" während der Ostertage zu hören bekommen: "Und dann hat die Frau in der Bank vornedran der Mutter aller katholischen Blogs die Osterkerze runtergestoßen!" - Allgemeines Gelächter!

Außerdem: Ganz offensichtlich haben auch Mütter Schwestern, Tanten und Mütter, die ihrerseits auch wieder ihresgleichen - in diesem Fall: katholische Blogs - gebären. Mit John Donne: Keine Mutter ist eine Insel.

Wenn man mit dem Bloggen nicht aufhört, sondern weitermacht, dann nicht wegen solcher - sehr erfreulicher - Publicity, sondern letztlich wegen Euch, liebe Mitblogger und Leser. Und weil es dem Reich GOttes mehr dient als schadet und obendrein immer wieder Spaß macht.)

25. März 2008

Rückblickendes - zwei Nachträge

Begleitmusik
Meine "Pfarrkirche" besitzt seit einigen Jahren ein Glockenspiel, das zwar über ein Manual bespielt werden kann, in der Regel jedoch im monatlichen Wechsel morgens, mittags und abends vorprogrammierte Melodien zu Gehör bringt. Die abendliche Startzeit ist 20.04 Uhr.

Am Gründonnerstag, vier Minuten nach Beginn der Abendmahlsmesse, erklang passenderweise "O wie wohl ist mir am Abend".

vox populi
Rechtzeitig vor den Kartagen meldeten die Agenturen: Papst verliert "massiv" an "Zustimmung" und "Rückhalt". Ich war beruhigt. Wie kann es dem Diener auf Dauer besser ergehen als dem Herrn?

Und 51% Zustimmung wäre für Jesus am Karfreitag immer noch ein Superwert gewesen...

Rückblickendes

Für mich zur Erinnerung an die vergangenen Tage...

Gründonnerstag: Das Antiekstatische im Gottesdienst
Bei der Exodus-Lesung in der Abendmahlsmesse fiel mir wieder ein, daß Hanna-Barbara Gerl hier den Ursprung des Antiekstatischen, des Nüchternen, des Undionysischen des christlichen Gottesdienstes sieht. In den Versen:
"So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn." (Ex 12, 11)

Karfreitag: Der erste Blick in die leere Kirche
Ich hatte es ja erwartet, aber dann haben mich die leere Basilika St. Peter und Alexander, der offen stehende Tabernakel, der abgeräumte Altar und der genauso leere Hochaltar doch tief getroffen. So sehen sie wohl aus, die Kirchen nach der - sagt man: Desakralisierung? Entweihung? Und vom Himmelsgewölbe herab hätte man fast die "Rede des toten Christus, daß kein Gott sei", erwartet.

Karfreitag: Am Fuß des Berges
Am Nachmittag dann umstanden Priester, Lektoren, Ministranten den leeren, massiven Sandsteinaltar, der wie ein Modell des Hügels bei Jerusalem wirkte, wo alle Hügel und Berge, auf denen Menschen je ihren Göttern und ihrem GOtt nahe waren, in eins gefallen sind an jenem Freitag nachmittag. Ort des einen, letzten, wahren Opfers.

Karfreitag: Reconquista
Für einmal gehörte er wieder uns, der Handvoll Kreuzwegbetern, und nicht den Kunsthistorikern und Grünewald-Fans: der Leib des toten Christus in der "Beweinung Christi".

Karfreitag: Bloß keine Mundkommunion
Aus Versehen hatte der Priester den beiden Kommunionhelfern schon den Kelch in die Hand gegeben, bevor er ihnen die Kommunion reichte. Gut nachkonziliar jonglierten sie die Hostie lieber in der einen freien Hand, statt zur guten, alten Mundkommunion zurückzukehren, wenigstens für dieses eine Mal. Dabei hatte ich's den beiden, die rechts und links von mir standen, gerade vorgemacht.

Karfreitag und Osternacht: Lateinisches
"Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit. - Venite, adoremus." - "Lumen Christi! - Deo gratias." Die ergreifenden, berührenden Rufe der Liturgie.

Ostermontag: Familie Gottes
Gegenüber die Familie mit dem behinderten, wohl adoptierten Kind. Da wird die Osterfreude sehr leiblich, alltäglich sein müssen.

24. März 2008

Ende der Fastenzeit

Wir dürfen jetzt ja wieder nach Herzenslust essen und trinken.

Passend dazu ein Zitat, das die Sprachnachrichten des Vereins Deutsche Sprache in ihrer letzten Nummer bringen - es stammt aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges 1870/71, von bayerischen Soldaten, die auf die Frage, wie es ihnen in Frankreich ergangen sei, geantwortet haben sollen:

"Was wir ausgestanden, durchg'macht, g'litten, d'rlebt hab'n, doas begreift beinah koa Mensch, und halts a koaner aus, wenn er nit a ganz guete Natur hat. Vier volle Täg Tag und Nacht koa Tropfen Bier g'sehen, viel weniger übers Herz 'bracht. Doas halt ja koa Teifel nit aus." (Original aus dem Leipziger Neuen Blatt von 1871)

23. März 2008

They can bruise your body, they can't steal your soul

Ich arbeite heute und die nächsten Tage Rückstände ab, zum Beispiel mit diesem youtube-Video, das ich bei Doppelstopp gefunden habe.

Theologisch gesehen, handelt es sich um eine Verheutigung und Inkulturation der Bergpredigt Jesu in einen US-amerikanischen Kontext. Die Ausführenden sind Bill Joliff, Jacob Henry und Band - das muß man aber nicht wissen, um trotzdem seinen Spaß zu haben. (Für Felix, der uns eingeladen hat, mal wieder etwas erlöster auszusehen, haben wir die Bassistin mitgebracht!):

Gutkatholisch

Bob Dylan entwickelt sich mit seiner wöchentlichen "Theme Time Radio Hour", je länger, je mehr, zu einem meiner Hausheiligen. (Zuletzt hier, sonst schon hier.)

Als ob er drum wüsste, stand seine letzte Stunde am Josefstag (19. März) unter dem Thema "Joe".

Antwort

"Papst tauft in der Osternacht leidenschaftlichen Islamkritiker".

Näheres bei John L. Allen.

Ergänzung: Weiteres bei Elsa im Nacht(b)revier. Zwei Blogger - ein Gedanke. :-)

Deo Gratias

Frohe Ostern ringsum!



Und wer nach den vielen Liedern heute nacht und/oder heute morgen noch mitsingen will und kann, hier ist der Text.

Mary Karr: Descending Theology IV

The Ressurection

From the far star points of his pinned extremities,
cold inched in - black ice and blood ink -
till the hung flesh was empty. Lonely in that void
even for pain, he missed his splintered feet,
the human stare buried in his face.
He ached for two hands made of meat
he could reach to the end of.
In the corpse's core, the stone fist of his heart

began to bang on the stiff chest's door,
and breath spilled back into that battered shape. Now
it's your limbs he longs to flow into
from the sunflower center in your chest
outward - as warm water
shatters at birth, rivering every way.


Die Auferstehung

Von den fernen Sternpunkten der angehefteten Extremitäten
drang Kälte vor – schwarzes Eis und Bluttinte –
bis das aufgehängte Fleisch leer war. Einsam in dieser Leere,
sogar ohne Schmerz, fehlten ihm seine zersplitterten Füße,
der Menschenblick, vergraben in seinem Gesicht.
Er sehnte sich nach zwei Händen aus Fleisch,
zu deren Ende er reichen konnte.
Im Kern des Leichnams begann die Steinfaust

seines Herzens ans Tor der steifen Brust zu klopfen,
und Atem schwappte zurück in die zerschlagene Gestalt. Jetzt
sind es deine Glieder, in die zu fließen er verlangt, aus der
Sonnblumenmitte in deiner Brust
Hinaus – wie warmes Wasser
Hinausbricht bei der Geburt, strömend überallhin.

________________________

Descending Theology I: Christ Human
Descending Theology II: The Garden
Descending Theology III: The Crucifixion

22. März 2008

Samstag nacht

William Coleman: Saturday Night in the Tomb

I like to imagine Him dancing there,
testing his limbs’ limits once more, fitting
back into his body the way we might
slip back again into a forgotten
favorite shirt crumpled in the closet,
finding ourselves wrapped in an old love’s
scent and remembering the moonflowers
opening in our gaze, steadying
for another long, glorious night of worship.
That’s the God I believe in-the one
who can’t wait to roll back the rock, leave nothing
behind, make an appearance everywhere,
yet who still loves these nights alone, the cool
darkness of His room, that sweet, solitary
music that keeps Him humming long after the dying’s done.


William Coleman: Samstag nacht im Grab

Ich stelle mir gern vor, wie er dort tanzt,
die Grenzen seiner Glieder noch einmal prüft,
sich wieder einpasst in seinen Leib, so wie wir
zurückschlüpfen in ein vergessenes
Lieblingshemd, das zerknittert im Schrank lag,
und uns eingehüllt finden in den Duft einer
alten Liebe und uns erinnern an die Mondblumen,
wie sie sich in unserm Blick öffnen, einen Halt finden
für eine neue, lange, herrliche Nacht der Verehrung.
Das ist der Gott, an den ich glaube - den einen,
der nicht erwarten kann, den Stein zurückzurollen, nichts
hinter sich zu lassen, sich überall zu zeigen,
und der doch die einsamen Nächte noch liebt, das kühle
Dunkel Seines Raums, jene süße Musik von fern,
die Ihn summen lässt, lang nachdem das Sterben vollbracht ist.

21. März 2008

Mary Karr: Descending Theology III

The Crucifixion

To be crucified is first to lie down
on a shaved tree, and then to have oafs stretch you out
on a crossbar as if for flight, then thick spikes
___fix you into place.

Once the cross props up and the pole stob
sinks vertically in an earth hole, perhaps
at an awkward list, what then can you blame for hurt
___but your own self's burden?

You're not the figurehead on a ship. You're not
flying anywhere, and no one's coming to hug you.
You hang like that, a sack of flesh with the hard
___trinity of nails holding you into place.

Thus hung, your rib cage struggles up
to breathe until you suffocate. If God
permits this, one wonders if some less
___than loving watcher

watches us. The man on the cross
under massed thunderheads feels
his soul leak away, then surge. Some wind
___sucks him into the light stream

in the rent sky, and he's snatched back, held close.


Die Kreuzigung

Gekreuzigt werden heißt: Erst auf einem
gehobelten Baum liegen, dann strecken dich Kerle
aufs Querholz, als wolltest du fliegen, dann fixieren
___Nägel dich auf deinem Platz.

Ist das Kreuz aufgestellt, der Balkenstumpf
vertikal ins Erdloch gesackt, mag sein
mit schwerer Krängung - wem gibst du Schuld am Schmerz?
___Doch nur der Last des eigenen Selbst?

Bist nicht die Galionsfigur an einem Schiff, fliegst
nirgends hin und keiner kommt, dich zu umarmen.
Du hängst grad so, ein Sack aus Fleisch, die
___harte Trinität der Nägel hält dich am Platz.

So aufgehängt, quält sich dein Brustkorb hoch
zum Atmen, bis du erstickst. Wenn Gott
das zulässt, fragt man sich, ob ein
___ Betrachter ohne Liebe

uns betrachtet. Der Mann am Kreuz
unter geballter Wetterfront fühlt
seine Seele sickern, dann fluten. Der Wind
___saugt ihn in den hellen Strom

Im zerrissnen Himmel. Er wird zurückgerissen, fest gehalten.

(Descending Theology I - Christ Human und II - The Garden)

20. März 2008

Unsereins im Vatican-Magazin

Aus aktuellem Anlaß doch ein Posting:

Im neuen Heft des Vatican-Magazin (Nr. 3/2008) schreibt Alexander Pschera unter dem Titel "Blogo ergo sum" über Katholisches im Internet.

Mary Karr: Descending Theology II

The Garden

We know he was a man because, once doomed,
___he begged for reprieve. See him
grieving on his rock under olive trees,
___his companions asleep
on the hard ground around him
___wrapped in old hides.
Not one stayed awake as he'd asked.
___That went through him like a sword.
He wished with all his being to stay
___but gave up
bargaining at the sky. He knew
___was all mercy anyhow,
unearned as breath. The Father couldn't intervene,
___though that gaze was never
not rapt, a mantle around him. This
___was our doing, our death.
The dark prince had poured the vial of poison
___into the betrayer's ear,
and it was done. Around the oasis where Jesus wept,
___the cracked earth radiated out for miles.
In the green center, Jesus prayed for the pardon
___of Judas, who was approaching
with soldiers, glancing up—as Christ was—into
___the punctured sky till his neck bones
ached. Here is his tear-riven face come
___to press a kiss on his brother.

Der Garten

Wir wissen: Er war ein Mensch, denn einmal verdammt,
___bettelte er um Aufschub. Sieh,
wie er trauert auf seinem Felsen unter Olivenbäumen,
___seine Gefährten schlafend
auf dem harten Boden um ihn,
___gehüllt in alte Felle.
Keiner blieb wach trotz seiner Bitte.
___Das durchschnitt ihn wie ein Schwert.
Mit seinem ganzen Sein wollte er bleiben,
___aber gab auf
und handelte mit dem Himmel. Er wusste,
___es war dennoch alles Gnade,
unverdient wie Atemluft. Der Vater konnte nicht dazwischen,
___auch wenn der Blick stets
hingerissen blieb, um ihn wie eine Hülle. Dies
___war unser Tun, unser Tod.
Der dunkle Prinz hatte die Phiole Gift
___in des Verräters Ohr gegossen,
und es geschah. Eine Oase, wo Jesus weinte, von dort
___strahlten Risse in der Erde, meilenweit.
In der grünen Mitte bat Jesus um Gnade
___Für Judas, der herankam
mit Soldaten, hinaufblickte – wie Christus – in den
___durchstochenen Himmel, bis ihm der Hals
schmerzte. Hier ist sein tränenzerfurchtes Gesicht, gekommen
___um einen Kuss aufzudrücken: seinem Bruder.

(Descending Theology I: Christ Human)
Die Heiligen Tage haben begonnen.

Herz und Kopf sind woanders.

Hier soll es bis zum Ostertag täglich ein Gedicht geben, nicht mehr. (Und selbst das verspreche nicht.)

Alles andere (z.B. ein Kommentar zu Anselm Grüns Kar- und Osterbetrachtungen und die noch ausstehende Fortsetzung meiner Versuche, nicht zu lügen - I und II) muß und kann warten.

19. März 2008

Stammzellendebatte - den MdBs schreiben

P. Engelbert Recktenwald hat in seinem Portal zur katholischen Geisteswelt dankenswerterweise die im Bundestag zur Debatte stehenden vier Gesetzentwürfe zur Änderung des Stammzellengesetzes kurz referiert und ihre jeweiligen Unterstützer aufgelistet. (Wer detailliertere Info zu den Entwürfen sucht, findet sie hier.)

So hat jeder die Gelegenheit, seinem Abgeordneten seine vox populi mitzuteilen.

Wer die e-Mailadresse seines Abgeordneten noch nicht im Adressbuch hat, findet sie über den Deutschen Bundestag leicht heraus.

Verpasstes

"Wenn ich hier bin, kann nicht dort bin", das, so mein Vater, habe Thomas Dehler immer gesagt.

Wegen des gleichen Mangels an Bilokationsfähigkeit habe ich gestern erst eine berühmte Dr. House-Folge verpasst (Danke, Elsa, für den Hinweis!) und dann, wie es scheint, eine denkwürdige Begegnung von "Menschen bei Maischberger" ("Wo ist nur der Islam, wenn man ihn einmal braucht?")

2 x Glückwünsche

Und jetzt habe ich es total vergessen: Trotz allem alles Gute zum Geburtstag, Herr Professor Küng.

Noch eine persönliche Anmerkung: Außer Hans Küng hat heute noch die beste, hübscheste, fröhlichste Tochter der Welt Geburtstag. Gefeiert wird also bei den Scipiones auf jeden Fall.

(Den Geburtstag von Sohn Nr. 2 haben wir im Gegenzug zwei Jahre später auf den Geburtstag von Hans Urs von Balthasar gelegt...)

Heiligengedenktag

Eigentlich wollte ich dieses Jahr schreiben:

"Zu Hans Küngs 80. Geburtstag fällt mir nichts ein."

Aber das muß ja auch nicht, denn rechtzeitig lief mir die ehrfürchtig-erschaudernde Gratulationscour von Johannes Röser im letzten "Christ in der Gegenwart" übern Weg: Röser veranstaltet einen wahren Fackelzug, oder in katholischer Terminologie: Er zündet darin so ziemlich alle verfügbaren Kerzen vor dem Bild des Hl. Hans an. Irgendwie hatte ich das alles schon mal genauso gelesen - war es zum 50., 60., 65., 70. oder 75. ?

Dieses erwähnte Heiligenbild übrigens - und das war die zweite Erkenntnis, diesmal aus der Lokalzeitung von heute - befindet sich als Küng-Büste vor dem Gebäude der "Stiftung Weltethos". (Hier der Link zu einem Bild des Heiligen und großen Theologen vor seiner Büste.)

Die dritte Einsicht blitzte bei der Lektüre der Seite drei der Lokalzeitung auf, punktgenau gegenüber der Laudatio auf S. 2: Da stellt Uwe Bork vom DLF, einer dieser "syndicated columnists", die es neuerdings auch in Deutschland gibt, nüchtern fest:

"Europas Christen tragen schweres Gepäck mit sich herum. Wenn man sie nach ihrem Glauben fragt, fallen ihnen nur zu häufig zunächst einmal dessen negative Seiten ein. Das Christentum: Das ist doch diese Religion, die Juden verfolgte und unzählige Frauen als Hexen verbrannte. Seine Kreuzritter schlugen vornehmlich friedliebenden Arabern die Köpfe ein, es handelte über Kontinente hinweg mit Sklaven und benachteiligt auch heute noch Frauen, verdammt Schwule und verficht insgesamt eine Moral, die in unsere Zeit passt wie gregorianischer Mönchsgesang in einem [sic!] angesagten In-Club." (Der ganze Kommentar beim DLF)

Ecclesia semper accusanda, Hans Küng ist der Oberstaatsanwalt und wir, wir haben ihn verinnerlicht. Doch wie es scheint, reicht das der interessierten Öffentlichkeit nicht mehr länger.

Schließen wir 1. versöhnlicher und 2. mit einem Kalauer.

Versöhnlich ist jene Zusammenfassung seines Denkens und Wirkens in der Wikipedia - allen Wohlmeinenden zur Besinnung anempfohlen. Ich denke auch schon die ganze Zeit darüber nach:

"Küngs [sic!] ist – falls möglich – stets ums [sic!]Ausgleich zwischen verschiedenen Positionen bemüht und sein Standpunkt ist oft nicht leicht zu fassen." - Yes, indeed.

Und der Kalauer: Es kann ja nichts werden, wenn man einen katholischen, am Josefstag geborenen Knaben nicht Josef, sondern Hans nennt.

Schluß jetzt, an die Arbeit.

18. März 2008

Mutter Teresas Glaube

Bei Video meliora, proboque; Deteriora sequor die folgende Geschichte über Mutter Teresa und Hillary Clinton gefunden:

Yet hopelessness and Christianity are mutually exclusive. I was reading the book "God and Hillary Clinton" last night. Mother Teresa had delivered a blistering address against abortion in front of the Clintons. That might be seen to be the end of her responsibility. But no:

"That was not the end of the relationship, which Hillary looks back upon with fondness. In the short time she had left on earth, Mother Teresa continued to try to change Mrs. Clinton's view on abortion. According to Hillary, 'she sent me dozens of notes and messages with the same gentle entreaty.' She dealt with the first lady with patience and kindness, but firm conviction: 'Mother Teresa never lectured or scolded me; her admonitions were always loving and heartfelt,' wrote Hillary, adding that she had the 'greatest respect for her opposition to abortion.' Mother Teresa saw in Hillary a potentially huge convert to the pro-life cause, and as was her style, she never gave up hope."

TS kommentiert:

"Stellt Euch vor: Hillary's Einstellung zur Abtreibung zu ändern versuchen! Das ist wahrer Glaube!"

Besuch vom Headquarter

Wenn einer nach dem Lieblingsgetränk seines Chefs recherchiert, dann kann das im Blog-Log so aussehen:

Erst das Essen, ...

Eine, die es existenziell betrifft, sagt es - anstelle der anderen, die es ihr eingebrockt haben:

"Ernährt mich Moral? An meinem Rückgrat kann ich nicht mal einen Kleiderbügel aufhängen."

"Wenn mir ein Sponsor sagen würde: Deine moralische Haltung gefällt uns, Schätzchen. Wenn du nicht nach Peking willst, sichern wir dich für die nächsten vier Jahre ab. Dann würde ich zugreifen und hierbleiben."

Das ganze Interview mit der Degenfechterin Imke Duplitzer bei der FAZ.

17. März 2008

Der Ivan

Erst heute, weil es im Interview mit jenem Piloten, der Antoine de St. Exupery vom Himmel holte, erwähnt war, habe ich gehört, daß Ivan Rebroff gestorben ist. Das hatte ich wohl bei meinem Frankreichaufenthalt verpasst.

Er war ein fester Gast in den Samstagabend-Shows, die wir als Kinder und Jugendliche damals, vor Jahrzehnten, mit den Eltern sehen durften. Da kam immer diese russische Weite über den Eisernen Vorhang ins Wohnzimmer, Europa "atmete mit zwei Lungenflügeln" (JPII) und ganz leise klang die Stimme von Hans Rolf Rippert ein paar Jahre später bei der Rilke- und der Dostojewski-Lektüre weiter. Und wahrscheinlich brummte er sogar beim Akathistos-Hymnus mit...

Fake, Klischees, aber was soll's?

RIP!

Neue Gesellschaft

Ein herzliches und frohes Willkommen geht heute an Josef Bordat und sein Weblog. Ad multos annos! So bekommen jetzt Peter Wust und mit ihm die christliche Existenzphilosophie eine Heimat in der "Blogozese"...

Der Autor von "Ungewißheit und Wagnis" ist ein guter Blogpatron, würde ich sagen. (Als zweiter empfiehlt sich wohl jener Philosoph, der sein Metaphysisches Tagebuch am 10. November 1928 so begann:

"Habe heute den festen Entschluß gefaßt, mein metaphysisches Tagebuch fortzusetzen; vielleicht in Form einer Reihe von aneinandergeknüpften Meditationen.")

Ein Hinweis: Zu den Postings geht es nur momentan über die Kategorien und die Monate - mindestens habe ich keinen direkten Zugang zur "Startseite" gefunden.

Mary Karr: Descending Theology I

Christ Human

___Such a short voyage for a god,
and you arrived in animal form so as not
___to scorch us with your glory.
Your mask was an infant’s head on a limp stalk,
___sticky eyes smeared blind,
limbs rendered useless in swaddle.
___You came among beasts
as one, came into our care or its lack, came crying
___as we all do, because our human frame
is a crucifix, each skeletos borne a lifetime.
___Any wanting soul lain
prostrate on a floor to receive a pouring of sunlight
___might — if still enough,
feel your cross buried in the flesh.
___One has only to surrender,
you preached, open both arms to the inner,
___ the ever-present hold,
out-reaching every want. It’s in the form
___embedded, love adamant as bone
In a breath, we can bloom and almost be you.


Christus, menschlich

___So eine kurze Reise für einen Gott,
du trafst ein in Tiergestalt, um uns nicht
___mit deiner Herrlichkeit zu versengen.
Deine Maske war ein Kinderkopf auf schlaffem Stengel,
___verklebte Augen, blind gewischt,
die Glieder unbrauchbar gemacht in Windeln.
___Du kamst unter Tiere
Als Tier, kamst in unsre Obhut oder ihr Fehlen, kamst weinend
___Wie wir alle, weil unser menschliches Gerüst
Ein Kruzifix ist, jedes Skelett ein Leben lang getragen.
___Jede bedürftige Seele, ausgestreckt
Auf den Boden gelegt für einen Strahl Sonnenlicht,
___könnte – wenn still genug -
dein Kreuz im Fleisch begraben fühlen.
___Man muß sich nur ergeben,
hast du gepredigt, beide Arme öffnen dem inneren,
___immer gegenwärtigen Halt,
über jeden Mangel hinaus. Eingebettet in der Form,
___Liebe unerbittlich hart wie ein Knochen
im Hals, können wir blühen und beinah du sein.

Von Herzen, mit Schmerzen

"Searching for God is the first thing and the last,
but in between such trouble, and such pain."

["Nach Gott suchen steht am Anfang und am Ende,
aber dazwischen solche Mühe und solcher Schmerz."]
(Jane Kenyon)

15. März 2008

Liebe Damen und Herren von RTL,

Ihr könnt bestimmt nichts dazu. Ihr seid vielleicht ungetauft, ohne Religionsunterricht aufgewachsen, Eure Allgemeinbildung ist eventuell mangelhaft und vielleicht macht es Euch nichts aus, wenn Ihr Unsinn sagt und schreibt.

Vielleicht wollt Ihr aber auch dazulernen.

Der erste Satz Eurer Ankündigung des Filmes "Das Papst-Attentat" mit dem unverwüstlichen Heiner Lauterbach lautet:

"Laut Vorsehung soll an einem bestimmten Tag im September ein Attentat auf den höchsten Würdenträger der katholischen Kirche verübt werden."

Darf ich Euch darauf hinweisen, daß die Vorsehung (GOttes) weder den himmlischen Nachrichtendienst noch eine Art göttliche Presseagentur darstellt? Schon gar nicht veranstaltet sie selber irgendwelches irdisches Unheil (für den Fall, daß einer Euren Satz so versteht).

Ab und zu mag die Vorsehung einem Menschen einen kurzen Einblick in zukünftige Ereignisse gewähren, aber das ist nicht die Regel. Dahinter steht meist die Absicht, menschliche Schandtaten zu verhindern - obwohl dazu im Normalfall schon die Zehn Gebote oder transzendenzfreie Ethiken reichen.

An sich wäre es wohl günstiger, wenn Ihr die Vorsehung nicht wie einen deus ex machina etwas verkünden oder am Ende gar noch tun lasst. "Let the mystery be." (Iris DeMent)

Auf gut Deutsch: "Laut Vorsehung" ist Quatsch. Mindestens so sehr wie der Satz: "Laut Uhrzeit wird es jetzt draußen dunkel."

Mit einem Funken Hoffnung auf Besserung,

Euer Scipio

Vor der Heiligen Woche

"In Tod, Höllenfahrt und Auferstehung Jesu Christi ist im Grund nur eins zu sehen: die Liebe des dreieinigen Gottes zur Welt, und diese Liebe kann nur durch Liebe zu dieser Liebe wahrgenommen werden."
(Hans Urs von Balthasar: Theologie der drei Tage.- Freiburg: Johannes, 1990, S. 254)

Versuch, nicht zu lügen - Teil 2

Harki lernt auf amyklai gerade die Wahrheit des Satzes "Man wandelt nicht ungestraft unter Gesangbüchern".

Nachdem ich schon damit angefangen habe - da nämlich - und nicht wie er ein "Forist" oder wie andere ein "Kommentator" bin, werde ich über die von ihm aufgeworfenen Punkte auch weiter hier nachdenken.

Daß Erbsünde und Erlösung zusammengehören, eines ohne das andere nicht verstanden werden kann, sieht Harki ganz richtig. Mit Spaemann: "Daß das Heil jedes Menschen aus dem Opfer Christi hervorgeht, ist allerdings eine Einsicht, deren Plausibilität mit der kollektiven Schuldverstrickung unzertrennlich verbunden ist." (Das unsterbliche Gerücht, S. 208) Das bedeutet jetzt allerdings nicht, daß historisch gesehen die Menschheit erst einmal ihre Schuldverstrickung (übersetzen wir Erbsünde leichthin mal so) klar zu erkennen hatte, bevor sie an die Erlösung glauben konnte. Wenn ich das richtig behalten habe, hatten und haben die Juden keine Theorie der Erbsünde, und auch die Schuld Adams und Evas dominiert ja keineswegs den Hintergrund, auf dem sich alttestamentlich (und neutestamentlich) Geschichte abspielt. Könnte man soweit gehen zu sagen, daß erst von der Erfahrung und der Deutung des Todes Jesu am Kreuz als Erlösungsereignis und seiner Auferstehung als Ja GOttes zum "Für euch und für alle - bis in den Tod" her auch Licht auf den "anthropologischen Hintergrund" fällt? Erst der leidende, getötete und auferstandene Jesus macht dem Menschen den Menschen kund - frei nach Gaudium et Spes.

Und auch da, wo jemand Christ wird oder wo ein Getaufter ernsthaft glaubt und sich bekehrt, tut er das nicht in jedem Fall, um (s)einer Schuld zu entrinnen. Es gibt tausend Gründe, Christ zu werden, und mögen auch nicht alle gleich gut sein: Sie reichen offensichtlich, um die Augen zu öffnen für die ganze Wirklichkeit des Glaubens. Daß er durch Taufe und Bekehrung einem Verhängnis entkommen ist, das wird doch wohl oft genug erst nachher klar.

Daß man nicht nur zum Spaß Christ ist, daß es tatsächlich um etwas - um alles - gegangen ist, damals am Kreuz und damals, als ich auf SEinen Tod und SEine Auferstehung getauft wurde, ist das eine. Das andere ist, daß ich vor diesem Verhängnis, dem ich entronnen bin, rückblickend zwar gelegentlich erschauernd stehe, meistens aber dankbar, glücklich. Nein, auch unmoderne, orthodoxe Christen sind keine unglücklichen Kreaturen, die stets nur ihre und der anderen Sünde vor Augen haben. Da gibt es so viel zu entdecken, zu bestaunen, zu verkosten, zu verinnerlichen, zu verdauen, daß man ja eigentlich gar keine Zeit haben dürfte zu sündenverliebter Selbstzentriertheit. Oder mit der Therèse Martin: "Nicht einen Strohhalm habe ich aufgehoben, um das Fegfeuer zu meiden [Nota bene: von Hölle spricht sie schon mal gar nicht; Scipio]; alles, was ich getan, habe ich getan, um dem lieben Gott Freude zu bereiten und ihm Seelen zu retten."

Kirchensprache

Wenn die örtliche KAB bei ihrer demnächst stattfindenden Jahreshauptversammlung zwischen TOP 1: Begrüßung und TOP 3: Totengedenken als Punkt 2 einen "Geistigen Impuls" einfügt, ist das dann
- ein Reflex der fortschreitenden Selbstsäkularisierung der deutschen Volkskirche,
- eine praktische Umsetzung der typisch katholischen Hochschätzung der Vernunft,
- eine erste Runde Selbstgebrannter, oder doch
- nur eine zwar übliche, letztlich aber harmlose Verwechslung zweier Eigenschaftswörter?

14. März 2008

Quartette und Sammelkarten für dich und mich

Die Idee ist ja ganz nett: Ein Quartett "großer Denker" bei der Zeit. Meine Helden sind es nicht, die einander da stechen, aber nun gut.

Überhaupt könnte man doch wie bei diesen Pokemon- oder Magic-Karten, die die Knaben vor etwa 10 Jahren sammelten, Zusatzpakete entwickeln: Berühmte Konservative und Reaktionäre, Frankfurter Schule, Christliche Existenzialisten, Philosophen des 18. Jahrhunderts I und II, Ägyptologen und berühmte Psychoanalytikerinnen - für jeden und jede könnte etwas dabei sein, es wäre lehrreich und mindestens zu Anfang etwas gaaaanz Abgefahrenes.

13. März 2008

Bitte um Gebet

Gerade höre ich, daß Chiara Lubich, die Gründerin der Focolare, im Sterben liegt. Zeit, die communio sanctorum zu praktizieren und für sie zu beten.

Vgl. auch hier.

Versuch, nicht zu lügen ;-)

Harki postet unter dem Titel "Alles gelogen" Fragen an die Katholiken. Mal sehen, ob ich etwas Sinnvolles dazu sagen kann - es wird wieder einmal nichts Systematisches sein...

Lügen wir, wenn wir sagen: Es gibt jemanden, zu dem wir beten? Wissen wir es eigentlich besser - und sagen bewußt das Falsche? Ja, ich habe ab und an Zweifel, ob es diesen GOtt gibt, ob Jesus nicht doch nur ein lange schon toter Wanderprediger ist - ob ich mir, ob wir uns und anderen nicht doch nur etwas vormachen. Anfechtung würde ich es nicht nennen, eher so ist es, wie ich an anderen Dingen hin und wieder zweifle, die ich nicht permanent erfahre, die ich mir und meinen Sinnen nicht auf Verlangen reproduzieren kann: die Liebe meiner Frau, das Vertrauen meines Chefs, das schweigende Zuhören des Gesprächspartners am Telefon.

Und daß wir - glauben wir nur lange genug - uns auch das Leben so einrichten, daß es dazu passt: Klar. Wenn die Beziehung, wenn meine Liebe zu GOtt das ist, was mich definiert, dann drückt sich das aus in vielen Dingen. Und wenn meine Liebe einmal vergeht, wenn meine Beziehung zu ihm verschwindet, dann kann es schon so sein, daß das, was vorher eine lebendige Wirklichkeit ausgedrückt hat, nun wie eine Fassade dasteht, hinter der das ehedem bewohnte Gebäude schon abgebrochen ist.

In den Worten von Henri de Lubac:

"Ein Glaube kann dem Nullpunkt zustreben, ohne daß ein Zweifel ihn anflöge. Sich höhlend, sicher veräußerlichend, allmählich vom Leben zum Formalismus übergehend, kann er sich auch härten und den Anschein prächtiger Stärke gewinnen. Die Rinde ist erstarrt, der Stamm innen faul." (Glaubensparadoxe, S. 13)

Die Versuchung ist umso stärker da, wo, wie Harki schreibt, wir "arrondiert", sozial eingepasst und gut bürgerlich durch ein offenes Bekenntnis unseres Nicht-glaubens viel zu verlieren haben. Lieber in christlichen Formen weiterleben als klar den Unglauben zu bekennen. Aber dafür gibt es ja in dieser Kirche, nebenan (für mich wenigstens), z.B. solche wie den ermordeten Erzbischof Paulos Farradsch Rahho, Christian de Chergé und seine Mitbrüder in Tibhirine/Algerien oder einen Franz Reinisch, und die ungezählten anderen. Nicht daß es nur in der Kirche, bei den Christen Märtyer gäbe, das ist nicht der Punkt - sondern daß es in dieser Kirche welche gibt, die nicht arrondiert, nicht in gut geheizten Wohnungen mit festem Monatseinkommen sich und dem Rest der Welt etwas über ihren Glauben vorlügen. Sondern die gerade wegen ihres Glaubens Sicherheit und Leben riskieren und beim Wort genommen werden. Und daß jeder von ihnen Befriedigung daraus gezogen hätte? Von der "Befriedigung" einer Mutter Teresa in ihrer dunklen Nacht haben wir ja inzwischen erfahren...

"Ich wißt vor allem und ganz selbstverständlich, daß niemand der Erlösung bedarf. Wovon denn? Die Taten der Menschen verdienen weder den Himmel noch die Hölle. Daß das Erbsündengerede Unfug ist, wißt Ihr selbstverständlich auch," sagt Harki.

Als jemand, der zwei Wochen nach seiner Geburt getauft wurde, hatte ich meinen Anteil an der Erlösung, bevor sich die Erbsünde an mir und durch mich richtig bemerkbar machte. Von daher sind meine Gedanken und Erfahrungen immer schon die eines Getauften. Und doch, manchmal, ist das, was die Kirche mit Erbsünde meint, ganz offensichtlich: Ich, die Anderen, wir alle sind nicht so, wie wir sein sollten. Wir sind nicht richtig. Da ist ein Riß in mir, da ist nicht nur Mißlingen, sondern Schuld, da gibt es Opfer, die zu Tätern werden und da gibt so viele, die nur Opfer sind. Achselzuckend weitergehen ist nicht. Selber heilen und retten auch nicht. Von den Weltenrettern hatten wir erst jüngst welche.

[So viel mal für jetzt. Fortsetzung folgt.]


Paulos Faradsch Rahho - requiescas in pace!

14.3.2008: Vgl. Long War Journal

12. März 2008

Heiner Lauterbach dementiert alles

Und zwar im Spiegel. Gesprochen habe er im TV Today-Interview, genauerhin bei den inkriminierten Sätzen über das Überlegenswerte eines Papstattentates, nämlich nicht für sich, sondern für seine Figur.

Da müssen wir in Gottes Namen alles wieder abblasen.

Wobei sein konjunktivischer Schluß auch nicht von schlechten Eltern ist - er reitet schon mutig auf des Messers Schneide:

"... hätten die Journalisten von "TV Today" mich wirklich so verstanden, wie es "Bild" glauben machen will, hätten die ja wohl nachgefragt: Herr Lauterbach, wie interessant, Sie würden den Papst umbringen? Dann hätte ich geantwortet: Unsinn! Meine Schwiegermutter geht jeden Tag in die Kirche, schon ihr zuliebe nicht. Und selbst wenn ich das denken würde, könnte ich mir gerade noch verkneifen, das auch zu sagen. Ich bin ja nicht bescheuert!"

11. März 2008

Beten unter Deutschen

Navid Kermani in der Neuen Zürcher Zeitung:

"Nicht, dass es schlimm wäre, das nicht, aber ich merke, dass ich Situationen, in denen mein Glaube zur Demonstration gerät, nach Möglichkeit vermeide, selbst wenn es, wie in diesem Fall mit Ilija, sofort eine andere, innigere Gemeinschaft herstellt, die nach dem Gebet anhält, ohne dass es angesprochen würde, vielleicht so wie Schwule, die unter Heteros ebenfalls etwas teilen, ohne deswegen ein Paar sein zu müssen, oder doch anders, weniger fassbar, so bildet sich ein Betender ein. Das gemeinsame Muslimsein ist dabei nur ein Aspekt. Mehr noch ist es der Vorgang des Betens an sich – dass man für den Lobpreis Gottes seinen Tag unterbricht, das hat innerhalb kultureller Eliten Deutschlands im Jahr 2007 etwas – nein, nicht einmal etwas Anstössiges, etwas vollständig Fremdes, das aber die Fremden untereinander, gleich welcher Religion, wiederum verbindet. "

Weder für alte Männer noch für kleine Kinder

Yours Truly ist ja nicht erst seit den Coen-Brothers ein leidenschaftlicher Leser der Romane Cormac McCarthys und hat immer wieder auf diesen großartigen Schriftsteller hingewiesen.

Das tut er auch heute wieder, anläßlich der Rezension von "Kein Land für alte Männer" in der NZZ und verlinkt auch gleich auf die eigene Übersetzung einer Passage, in der McCarthy seinen Protagonisten feststellen lässt, daß dies auch kein Land für kleine Kinder ist.

Soli mit Heiner - Ich bin dabei ...

... beim "zivilgesellschaftlichen online netzwerk „Solidarität Mit Heiner Lauterbach“, das amyklai gestern ausgerufen hat.

Denn 1. wollte ich schon immer bei so was dabei sein, wusste nur nicht, wie das geht, und
2. ist das wirklich eine unheimlich gute Sache.

Worum geht es?
  • Schluß mit Denkverboten: Viele, ja die meisten gesellschaftlichen Probleme in Deutschland gehen auf öffentliche Tabus zurück. Warum eben nicht - einsam und gemeinsam - über die Möglichkeit von Attentaten nachdenken? Über das kreative Potential, das in ihnen steckt? Gäbe es nicht noch andere Menschen, deren Tod tausende anderer Menschen retten würde? Steht nicht schon in der Bibel: "Besser ist es, daß ein Mensch stürbe statt des Volkes"?
  • Keine Repressionen gegen Film- und TV-Teams: Auch und gerade kirchenkritische Kino- und Fernsehfilme sollen nicht vor hohlen Kulissen, sondern an Ort und Stelle gedreht werden dürfen: "Das Papst-Attentat" mit H. Lauterbach im Kölner Dom, der "Da Vinci-Code" in Saint-Sulpice, der Neu-Dreh der "Dornenvögel" im Vatikan. Es kann nicht angehen, daß eine feudalistische und menschenverachtende Organisation wie die römisch-katholische Kirche ungestraft ihre Gebäude einer kritischen Öffentlichkeit entziehen kann.
  • Heiner Lauterbach in die Kirchenzeitung: Wissen Sie, wieviele Zeitungen Heiner Lauterbach oder anderen Teammitgliedern des "Papst-Attentats" Interviews verweigert haben? Gerade die katholische Presse hat ihn schon in der Vergangenheit kaum zu Wort kommen lassen, ja geradezu totgeschwiegen. Sein aktueller Film wird völlig ignoriert. Das muß sich - am besten mit einer "lex Lauterbach" - ändern! Schreiben Sie ihrem Bundestagsabgeordneten!
  • Freier Zugang zu religiösen Dienstleistungen auch für Nicht-Christen und Atheisten: Heiner Lauterbach beschreibt diesen unhaltbaren Zustand, wie wir ihn tausendfach in Deutschland finden, so:
    "Ich denke nur, es ist wahrscheinlich einfacher, später aus der Kirche auszutreten, als umgekehrt sie in Anspruch zu nehmen, wenn man nicht getauft ist und von seinen Eltern atheistisch aufgezogen wurde. Außerdem ist es ja auch wunderschön, dieses Weihnachten und der Osterhase für die Kinder." (Interview mit der Südthüringer Zeitung)
    Gerade, aber nicht nur Kindern, die "alles" kennenlernen sollen und wollen, muß der freie und unverbindliche Zugang zu religiösen Riten und Feiern aller Konfessionen und Religionen ermöglicht werden. Symbole, heilige Schriften, Riten - das alles gehört zum kulturellen Erbe der Menschheit und darf niemals Eigentum einer sich absolut setzenden und sich abgrenzenden Sekte sein.
  • Für ein anthropomorphes Evolutionsverständnis: Allzu oft wird die Evolution mit einem blinden Mechanismus verwechselt. Ein Paradigmenwechsel ist überfällig:
    "Insofern glaube ich da eher daran, dass das alles, die Natur, von der Evolution so geschaffen wurde, wenn auch mit sehr vielen Zufällen, die dazu nötig sind, um einen Planeten mit Leben zu erfüllen. Die Erde muss sich in einer ganz bestimmten, ellipsenförmigen Umlaufbahn um die Sonne bewegen, um diese Temperatur, die sie überhaupt lebensfähig macht, zu bekommen. Ein bisschen näher an die Sonne ran, dann wäre es viel zu heiß, ein bisschen weiter weg, wäre es viel zu kalt, um da Leben entstehen lassen zu können. Deswegen gibt es wahrscheinlich auch so wenig Leben im Universum, weil so viele Dinge zusammenkommen müssen." (Interview mit der Südthüringer Zeitung)
    Der Mensch ist nicht nur das Produkt vieler Zufälle, sondern das Geschöpf einer sorgenden, schöpferischen Macht, die wir heute Evolution nennen, einer wahrscheinlich ungeschaffenen, vielleicht ("was aber auch wieder sehr unwahrscheinlich ist") geschaffenen Energie, die wir nach unserem Bilde verstehen sollen und müssen. Die Ablehnung eines teleologischen Evolutionsverständnisses oder die Tabuisierung umgangssprachlicher Ausdruckweisen zur Benennung dieser schöpferischen Macht führt in eine Sackgasse.

So könnte um Heiner Lauterbach herum ein Netzwerk moderner, offener, aufgeschlossener, Menschen entstehen, die einerseits viele Anliegen einer richtig verstandenen Aufklärung aufgreifen, andererseits aber das humane und zivilisierende Potential des gesunden Menschenverstandes und mancher religiöser Ausdrucksformen frei setzen, ohne sich dabei von überholten Tabus und Denkformen einschränken zu lassen.

Solidarität mit Heiner Lauterbach - ich bin dabei!

10. März 2008

Deutschland, Dein Lauterbach!

Heiner Lauterbach legt nach und mutiert zum Hobbyutilitaristen:

"Persönlich weiß ich, dass man kein Menschenleben gegen ein anderes abwägen darf. Doch wenn man nun bedenkt, dass er durch den Tod eines einzigen Menschen, dessen Dogmen recht fragwürdig sind, eventuell tausende andere Menschen retten kann, dann ist das schon überlegenswert." (nach kath.net)

Hm. Ja. Und gar nicht auszudenken, was alles Gutes entstünde, wenn irgendeiner dem Heiner Lauterbach ... Ach, lassen wir das. Hilft eh nichts.

9. März 2008

Na klar sind wir unter Beschuß

Da war am Freitag erst einmal der oberflächliche Kommentar von Alexander Smoltczyk über die reformierte Karfreitagsbitte für das Volk der Juden in der unreformierten Version des römischen Ritus - Hauptsache, wir schreiben mal wieder was in "Uups! et orbi"...

Später kam der Bericht einer Frau Helene Zuber - ebenfalls im Spiegel - über den Zweiten Spanischen Bürgerkrieg, den die katholische Kirche diesmal ohne weltlichen Arm, aber nicht weniger brutal als in den Dreißigern zu führen scheint.

Und zu allem Überdruß lief mir noch ein Interview mit Heiner Lauterbach über den Weg. Weil er ja jetzt privat geläutert als guter Familienvater und im Fernsehen als fiktiver Papstattentäter auftritt, darf auch er sich zu Fragen der Religion äußern. Im "Gong" klingt das dann so:

Frage: Die katholische Kirche kommt nicht gut weg im Film. Haben Sie keine Angst vor Protesten?

Lauterbach: Wir wurden von Anfang an mit Repressionen belegt. Zum Beispiel durften wir nicht im Kölner Dom drehen. Dass die katholische Kirche nicht mit jeder Wendung einverstanden sein wird, ist normal. Aber die sind ja Kummer gewohnt. Schließlich kriegen sie ständig ihr Fett weg - siehe 'Da Vinci Code'. Aber zum Glück haben wir Meinungsfreiheit!


Smoltczyk, Zuber, Lauterbach - und die vielen anderen neben und hinter ihnen, für die die Sancta Romana immer noch und immer wieder die große Feindin ist, das apokalyptische Tier - oder eine Nummer kleiner: die Eiche, an der sich die Familie Wildschwein reiben darf, wann immer es sie überkommt - sie haben Meinungsfreiheit und ein Forum, auf dem sie ihre wenn auch nicht originelle, so doch freie Meinung kund tun können (und nicht nur eine obskure Ecke im Web).

Ich hatte eigentlich keine Lust, etwas dazu zu schreiben. Denn einmal wird man nach 35 Jahren aktiv erlebter Kirchenfeindschaft der Gegenwehr etwas müde und dann finde ich weinerliche Christen, die überall "Ich bin beleidigt!" rufen, genauso unattraktiv wie ihre Gegenstücke, die als praktizierende Christen doch immer fasziniert und nickend ihre Ekklesiologie aus Illustrierten und von mittelklassigen Comedians und Kabarettisten beziehen.

Doch dann dachte es in mir weiter: Ist Kirchenkritik - intelligente genauso wie brachial-dumme - etwas Ungewöhnliches? Wir denken an Bibelstellen zurück: "Ihr werdet um meines Namens willen verfolgt werden..." Natürlich, wir leben in keiner Verfolgungssituation wie viele, sehr viele unserer Mitchristen, da sollte man nichts verwechseln, aber unter Beschuß stehen wir allemal. Und da könnte man sogar so weit gehen zu sagen: Solange das so ist, solange sich die Tiere des Waldes an der Eiche reiben, solange ist sie eine Eiche und kein vergängliches Gewächs im Unterholz mit kurzer Lebensdauer.

Daß die Kirche diese Rolle dankbar - weil von ihrem HErrn übertragen und übernommen - akzeptiert, heißt nicht, daß wir uns stumm in unser Schicksal fügen sollen. Immerhin hat uns Jesus ja auch verheißen, daß wir, getragen vom göttlichen Geist, Zeugnis ablegen können und für die Wahrheit, für SEine Wahrheit einstehen können.

Aber wundern sollten wir uns nicht, daß andere manchmal berechtigt, allzuoft unberechtigt Ärgernis an uns nehmen.

8. März 2008

Rahner, Metz und Zander im Ohr

Unerwartet bin ich seit ein paar Tagen Eigentümer eines iPod Shuffle. So muß ich mir Podcasts und ähnliches digitales Zeug nicht während meiner knappen Zeit vorm PC anhören, sondern kann das mobil auf der A3 tun.

Begonnen habe ich mit drei Vorträgen, die ich mir von der Site der Karl-Rahner-Akademie in Köln heruntergeladen hatte:

Einmal eine Schallplattenaufnahme von Karl Rahner selber aus dem Jahr 1964 (wma): "Löscht den Geist nicht aus!" - evtl. identisch mit seinem "prophetischen Vortrag" auf dem österreichischen Katholikentag 1962. 44 Jahre später redet uns der gute Pater immer noch ins Gewissen - nur können wir seine Worte nicht mehr naiv hören, denn dafür haben wir inzwischen zu viele Selbstverwirklichungsversuche unter dem Mäntelchen "schöpferischer Phantasie" (P. Rahner) erlebt, zu viele verletzende Experimente erlitten und selbst durchgeführt, die sich als charismatisch, als geistgewirkt und -geführt gerierten. Und schlimmer noch: War für Karl Rahner die kirchliche Lehre immer ein fester Bezugspunkt seines Denkens und Betens, so sehr hat sich das geändert: Rahner konnte sie als Fundament voraussetzen und musste sie in seinem Vortrag nicht mehr explizieren. Inzwischen hat man in der kirchlichen Öffentlichkeit Abschied vom Dogma genommen und geht genauso kreativ damit um wie viele "katholische" Theologen.

Zum zweiten ein Gespräch (wma) des Akademieleiters Bernd Wacker mit dem Rahner-Schüler Johann Baptist Metz, aus dem mir vor allem die Passage zum Ende hin hängen blieb:

"Was wichtig ist, ist daß [Rahner] ... sich wirklich eingemischt hat in die geistigen Auseinandersetzungen der Zeit, ohne sich - er war Jesuit und er war es ganz unpathetisch - ohne sich vom Zentrum der Kirche zu verabschieden. Und das hat sehr viel mit seiner Wirkung zu tun, denn vergessen Sie nicht: Das, was wir hier, sagen wir mal, die Menschen nennen, oder die Welt nennen, nicht wahr, oder was ich sie so nenne jetzt hier, die sind nicht daran interessiert, ob wir endlich das gleiche sagen wie sie selber. Denn wo zwei das gleiche sagen, ist immer einer überflüssig. Im Grund genommen. Ja, das sind die Formen von Selbstsäkularisierung des Christentums und der Kirche, das sind die Formen, wenn Sie so wollen, von Sich-selber-überflüssig-machen, die uns durchaus auch ins Haus stehen."

Und dann noch drittens fast zwei Stunden mit Hans Conrad Zander über die Komik der Religion (wma) - eine satirisch-ernstgemeinte Tour de Force durch seine Bücher und die fernere und jüngere Kirchengeschichte, die man sich selber anhören sollte. "Es gibt ein paar Dinge auf Erden, die Gott ernst nimmt. Die Religion gehört nicht dazu," zitiert Zander zum Schluß seine anglikanische Großmutter...

Unversklavt

Den Ausdruck muß man sich merken für passende Gelegenheiten:

"X is not a slave to the principle of noncontradiction.

[X lässt sich durch den Satz vom Nicht-Widerspruch nicht versklaven.]"

(Quelle: Fr. George W. Rutler in einer Besprechung des Buchs von Erzbischof Piero Marini über die nachkonziliare Liturgiereform. First Things März 2008)

310.000 Gedichte...

... habe er zu bieten, sagt der Poem Hunter. Zwar alle auf Englisch, aber wenn es die "Ars Poetica?" von Czeslaw Milosz im Netz nicht auf deutsch gibt...


Ars Poetica?

I have always aspired to a more spacious form

that would be free from the claims of poetry or prose
and would let us understand each other without exposing
the author or reader to sublime agonies.

In the very essence of poetry there is something indecent:
a thing is brought forth which we didn't know we had in us,
so we blink our eyes, as if a tiger had sprung out
and stood in the light, lashing his tail.

That's why poetry is rightly said to be dictated by a daimonion,
though its an exaggeration to maintain that he must be an angel.
It's hard to guess where that pride of poets comes from,
when so often they're put to shame by the disclosure of their frailty.

What reasonable man would like to be a city of demons,
who behave as if they were at home, speak in many tongues,
and who, not satisfied with stealing his lips or hand,
work at changing his destiny for their convenience?

It's true that what is morbid is highly valued today,
and so you may think that I am only joking
or that I've devised just one more means
of praising Art with the help of irony.

There was a time when only wise books were read
helping us to bear our pain and misery.
This, after all, is not quite the same
s leafing through a thousand works fresh from psychiatric clinics.

And yet the world is different from what it seems to be
and we are other than how we see ourselves in our ravings.
People therefore preserve silent integrity
thus earning the respect of their relatives and neighbors.

The purpose of poetry is to remind us
how difficult it is to remain just one person,
for our house is open, there are no keys in the doors,
and invisible guests come in and out at will.

What I'm saying here is not, I agree, poetry,
as poems should be written rarely and reluctantly,
under unbearable duress and only with the hope
that good spirits, not evil ones, choose us for their instrument.

5. März 2008

Sing-sage-dige-dage-ding-dong

Dank YouTube kann ich endlich sehen und hören, was meine Eltern ihrem Erstgeborenen damals, in seinen ersten Tagen, vermutlich vorenthielten: Die Nr. 1 der deutschen Hitparade im Frühjahr 1960, Jan & Kjeld mit ihrem "Banjo Boy":

Meerrübchen



Bub, spiel nicht mit dem Essen, sagte meine Mutter.

Aber zugucken darf man, wenn andere spielen: Food Art.

(via Happy Catholic)

Of All Places: Lourdes

George Weigel zitiert die Oxforder Historikerin Ruth Harris mit ihrer Arbeit über ein geographisches Zentrum des christlichen Feminismus im 19. Jahrhundert und eine Hochburg klassenübergreifender Solidarität:

Professor Harris' scholarship is impeccable, but it's neither detached nor dessicated. As few secular academics do, she went to Lourdes as a volunteer aide to the sick and found herself caught up in a web of human solidarity, open-mindedness and "spiritual generosity" (as she puts it in a fine phrase).

That experience, coupled with the discovery that modern medicine had no diagnosis (let alone a cure) for a condition then plaguing her, led Ruth Harris to question the modern mythology of scientific progress, according to which phenomena like Lourdes are mindless and reactionary. Breaking with the chief unexamined assumption of secular modernity -- that humanity, tutored by the scientific method, will outgrow its "need" for religion -- Professor Harris found her scholar's interest piqued by aspects of the story of Lourdes that skeptics typically miss.

Like the fact that Lourdes became one focal point for a new Christian feminism in 19th century France, as the pilgrimage to the Pyrenees "offered [women] a world of opportunity" for service and leadership. "The hundreds of thousands of Catholic women in the religious orders, mainly working in nursing and teaching, and the untold legions of lay women active in fundraising and charity" demonstrated by contrast how small and ineffectual were the initiatives on behalf of women taken by the hyper-secularist French Third Republic.

Or the fact that Lourdes became a place of social solidarity immune from the class divisions and rancors that had riven French society for centuries. As Harris puts it, Lourdes "brought different ranks of society together... [in] the seemingly spontaneous creation of a Christian collectivity that erased class and status." What Marx imagined and Lenin tried to ramrod into history by mass murder, Bernadette effected by summoning others to faith, hope, and charity.

Schon interessant, was Unsere Liebe Frau vom Unverdorbenen Konzept mit ihrer Freundin Bernadette Soubirous alles in Bewegung gebracht hat...

Und immer gewinnen die Andern

Kein Kommentar zur Kommunalwahl, sondern ganz einfach ein theologischer Limerick:

God's plan made a hopeful beginning
But man spoiled his chances by sinning
We trust that the story
Will end in God's glory;
But at present, the other side's winning.

[Gottes Plan, voller Hoffnung begonnen,
Durch die Sünde scheint alles zerronnen.
Doch diese Geschichte
Wird enden im Lichte,
Auch wenn's scheint, der Feind hätte gewonnen.]
(Oliver Wendell Holmes, gefunden hier)

Nachricht aus einer anderen Zeit

"Ihre Nachricht
An: XXXXXX
Betreff: ABCDEF
Gesendet am: 26.06.2001 12:28
wurde am 05.03.2008 08:44 ungelesen gelöscht"

Die Einmaligkeit, die sie meinen

Patrick Bahners in der FAZ über ethische Wanderdünen und die Fata Morgana der einmaligen Stichtagsverschiebung.

Auf den Punkt!

4. März 2008

Das doppelte Wenn

»Die Geburtsstunde der menschlichen Freiheit ist die Stunde der Begegnung mit Gott. Ob Gott nun einen Menschen aus sich herauszwingt durch die Übermacht von Not und Leid, ob er ihn aus sich herauslockt durch die Bilder der Schönheit und Wahrheit, ob er ihn aus sich selbst herausquält durch die unendliche Sehnsucht, durch den Hunger und Durst nach Gerechtigkeit, das ist ja eigentlich gleichgültig. Wenn der Mensch nur gerufen wird und wenn er sich nur rufen läßt.«

Pater Alfred Delp SJ, mit gefesselten Händen, am 6. Januar 1945

Das C und ein bißchen kommunales Eschaton

Auf ein paar schöne Tage in Mittelmeernähe folgten am Wochenende die bayerischen Kommunalwahlen, die ich als Aktivist und als Wahlhelfer mittendrin erlebte - und die in G___bach leider enttäuschend endeten. Aber nun gut: Bei Wahlen gewinnt nicht der Beste, sondern der kumulierte Wählerwille. Und sichere Bänke gibt es auch für die C-Partei in Bayern nicht mehr.

Auf der anderen Seite: SPDler zu sein macht in G___bach noch weniger Spaß. Schon seit mehr als 20 Jahren keinen Bürgermeisterkandidaten zu stellen und nun auch noch auf 11% abzustürzen - gute Gründe für einen politischen Suizid in Form von heftigster Umarmung des Wahlgewinners...

Das alles rechtfertigt aber noch keinen Eintrag auf diesem Weblog, denn was interessiert die Lokalpolitik eines 10.000 Seelen-Dorfes in Nordwestbayern?

Interessant scheinen mir die Verwirrungen und Verwicklungen rund ums "C" zu sein, wie sie sich in einer traditionell katholisch/christlich geprägten Gemeinde am Rande von Rhein-Main darbieten: Offensichtliche katholische Konfessionszugehörigkeit ist immer noch ein sine qua non fürs Bürgermeisteramt, und auch für einen Gemeinderat nicht schädlich.

Wenn also die C-Partei eine Kandidatin aufstellt, die eher unregelmäßig praktiziert und die sich ehrlicherweise einem häufigeren sonntäglichen Kirchenbesuch zum Zwecke des Wahlerfolgs verweigert, dann kostet das Stimmen. (Und nein, hier und im folgenden sage ich kein Wort über die unsichtbare Gläubigkeit und Religiosität, sondern nur über öffentlich sichtbare Religionsausübung.) Wenn dagegen eine Gruppierung mit einem - zugespitzt gesagt - antiklerikalen Rasputin als strategischem Kopf einen zwar wenig bekannten, dafür aber regelmäßigen Kirchgänger aufstellt und dieser seinen Kirchgang in Wahlkampfzeiten auch noch verdoppelt - denn schließlich gibt es ja zwei Pfarreien! -, dann sind die Katholiken beeindruckt.

Streiten kann man sich über den Erfolg von Elementen säkularisierter Theologie, die - auf der nicht-C-Seite - in den Wahlkampf eingeflossen sind - nicht wie in God's own country als explizite Bezüge auf den Schöpfer aller Welten oder des novus ordo seclorum, sondern verdeckt, neu eingefärbt: Da gibt es eine Zeitenwende und eine neue Zeitrechnung: Seit 2002 soll die schöne Zukunft angebrochen sein, der alte Bund ans Ende gekommen - nicht ganz erfolglos, aber letztlich doch verblasst, ausgelaugt, in Erwartung des erglühenden Morgenrots, des Einzugs in die Moderne.

An der Spitze des Volkes im Aufbruch steht da ein neuer Mose, ein Heilsbringer: selbstlos im Dienst der Seinen, einladend, lockend, fordernd.

Und mit dieser neuen Heilszeit einher geht die Entstehung des neuen Israel: "Wir sind G___bach" - gleich, ob schwarz, rot, grün oder kürbisgelb. Keine Parteiungen mehr unter euch kenne ich (wie Paulus), sondern nur noch G___bacher, wie weiland der Kaiser nur noch Deutsche.

Vielleicht ist das die positive Kehrseite der "Lederhosen & Laptop"-Orientierung der CSU, die durchaus allen alles sein möchte, aber genau deswegen nicht mit utopischen, eschatologischen Motiven spielt. Wo diese - nennen wir's mal: lebenserfahrene Nüchternheit Christen in der Politik fehlt, ist die Verlockung groß, mit biblischen Bildern zu spielen und sie für die eigenen, sehr irdischen Zwecke einzusetzen. Wahlentscheidend vor Ort dürfte das nicht gewesen sein, aber eine Falle ist es doch.

Bei uns gilt eher: "Der König ist tot - es lebe der König!". Oder wie es eine 90jährige Altwählerin ausgedrückt haben soll: "O weh, vor sechs Jahren haben sie [die Wähler] den X als 'Borschemeestä' abgewählt - hoffentlich wählen sie diesmal den Y nicht wieder ab!" (Y ist natürlich der Usurpator von 2002...)

Abgewählt wurde Y nicht, aber wer weiß, wie die Welt 2014 aussieht. Nach Plutarch: "Philippis nos videbis."

[Leicht überarbeitete Version]

3. März 2008

Alemannia Judaica

Vor ein paar Tagen habe ich die überwältigend detailreichen und mit viel Liebe und Sorgfalt erstellten (und aktualisierten) Seiten von Alemannia Judaica entdeckt. Sie dürften nicht nur für Süddeutsche interessant sein ...