Für mich zur Erinnerung an die vergangenen Tage...
Gründonnerstag: Das Antiekstatische im Gottesdienst
Bei der Exodus-Lesung in der Abendmahlsmesse fiel mir wieder ein, daß Hanna-Barbara Gerl hier den Ursprung des Antiekstatischen, des Nüchternen, des Undionysischen des christlichen Gottesdienstes sieht. In den Versen:
"So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn." (Ex 12, 11)
Karfreitag: Der erste Blick in die leere Kirche
Ich hatte es ja erwartet, aber dann haben mich die leere Basilika St. Peter und Alexander, der offen stehende Tabernakel, der abgeräumte Altar und der genauso leere Hochaltar doch tief getroffen. So sehen sie wohl aus, die Kirchen nach der - sagt man: Desakralisierung? Entweihung? Und vom Himmelsgewölbe herab hätte man fast die "Rede des toten Christus, daß kein Gott sei", erwartet.
Karfreitag: Am Fuß des Berges
Am Nachmittag dann umstanden Priester, Lektoren, Ministranten den leeren, massiven Sandsteinaltar, der wie ein Modell des Hügels bei Jerusalem wirkte, wo alle Hügel und Berge, auf denen Menschen je ihren Göttern und ihrem GOtt nahe waren, in eins gefallen sind an jenem Freitag nachmittag. Ort des einen, letzten, wahren Opfers.
Karfreitag: Reconquista
Für einmal gehörte er wieder uns, der Handvoll Kreuzwegbetern, und nicht den Kunsthistorikern und Grünewald-Fans: der Leib des toten Christus in der "Beweinung Christi".
Karfreitag: Bloß keine Mundkommunion
Aus Versehen hatte der Priester den beiden Kommunionhelfern schon den Kelch in die Hand gegeben, bevor er ihnen die Kommunion reichte. Gut nachkonziliar jonglierten sie die Hostie lieber in der einen freien Hand, statt zur guten, alten Mundkommunion zurückzukehren, wenigstens für dieses eine Mal. Dabei hatte ich's den beiden, die rechts und links von mir standen, gerade vorgemacht.
Karfreitag und Osternacht: Lateinisches
"Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit. - Venite, adoremus." - "Lumen Christi! - Deo gratias." Die ergreifenden, berührenden Rufe der Liturgie.
Ostermontag: Familie Gottes
Gegenüber die Familie mit dem behinderten, wohl adoptierten Kind. Da wird die Osterfreude sehr leiblich, alltäglich sein müssen.
25. März 2008
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1 Kommentar:
"sagt man: Desakralisierung? Entweihung?"
Der terminus technicus ist Profanierung.
"Am Nachmittag dann umstanden Priester, Lektoren, Ministranten den leeren, massiven Sandsteinaltar, der wie ein Modell des Hügels bei Jerusalem wirkte, wo alle Hügel und Berge, auf denen Menschen je ihren Göttern und ihrem GOtt nahe waren, in eins gefallen sind an jenem Freitag nachmittag. Ort des einen, letzten, wahren Opfers."
Mons qui Christus est.
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