Stefan Vesper, Vertreter des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken mit Alleinvertretungsanspruch, meldet sich in der Welt und ruft die Truppen zur Einheit:
"Trotzdem gibt es auch Hoffnungsvolles: das gemeinsame Einstehen aller in der katholischen Kirche in Deutschland in diesen Tagen, Bischöfe, Priester und Laien, gegen jeden Antisemitismus und für das Konzil. (Aller? Wirklich alle gemeinsam? Und meinten und meinen alle dasselbe Konzil?) Ein Einstehen, das sich natürlich nicht gegen den Papst richtete (Natürlich nicht! Auch wenn Schelme manchmal dachten: Das waren bloß Lippenbekenntnisse) ; schließlich verbinden wir Katholiken uns in jeder Eucharistiefeier ausdrücklich und namentlich mit dem Papst und dem Ortsbischof, also mit der ganzen Kirche in der Welt und der ganzen Kirche, wie sie in unserem Bistum lebt. (Opus operatum sozusagen...) Ein gemeinsames Einstehen, das dennoch bemerkenswert und angesichts mancher Spannungen eine wohltuende Erfahrung (Naja) war. Wir sollten diese Erfahrung übrigens nicht durch ein Nachspiel mit neuen Negativschlagzeilen beeinträchtigen. (Die Front soll also intakt bleiben und nicht z.B. durch Dolchstöße eines ehemaligen Dogmatikprofessors für den Blick der interessierten Welt optisch lädiert werden.)
In Deutschland ist die katholische Kirche – trotz mancher Probleme (das eine wurde mir vorhin wieder klar, als der jüngste Gottesdienstbesucher 46 Jahre alt war) und trotz eines deutlichen Reformbedarfs (Reform vermutlich eher so wie in Strukturreform, nicht so wie in Bekehrung oder Umkehr/Metanoia, das unterstelle ich jetzt mal nach langjähriger ZdK-Beobachtung)– eine starke, soziale, aktive, glaubensstarke (Hört, hört! Das kann man auch sein, übrigens, ohne das Apostolicum oder das Nizäno-Konstatinopolitanum auswendig zu können. Und auch wenn nur ca. 20 % der Mitglieder einigermaßen regelmäßig praktizieren. Und die Mehrzahl von ihnen über 50 Jahre alt ist) und lebensfrohe Gemeinschaft. Gerade weil das so ist, müssen wir uns jetzt, nach dieser Krise, an einen Tisch setzen und darüber nachdenken, was es heißt, missionarisch Kirche zu sein (er sagt tatsächlich "missionarisch" und nicht "dialogisch", so wie in Mt 28, 19f), einladend und inspirierend, wertebewusst und weltoffen, fromm und fröhlich zugleich. Und wie wir zu einer Seelsorge der Weite finden, indem wir auf die Menschen zugehen und mitten unter den Menschen leben (ich weiß nicht, wo und wie Stefan Vesper lebt, aber 99 % der Katholiken Deutschlands leben "mitten unter Menschen", ja, sind sogar Menschen) , um ihre Freude und Hoffnung, Trauer und Angst zu unserer zu machen. (Gaudium et Spes 1 durfte hier nicht fehlen; Nr. 2 reicht das Zentralkomitee gerne nach, jenen Abschnitt, der über das Teilen von Freude, Hoffnung, Trauer, Angst etc. hinausgeht und von der Welt sagte, sie sei 'unter die Knechtschaft der Sünde geraten, von Christus aber, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, durch Brechung der Herrschaft des Bösen befreit ...; bestimmt, umgestaltet zu werden nach Gottes Heilsratschluß und zur Vollendung zu kommen)"
19. Februar 2009
Aus dem Zentralkomitee der frommen Katholiken Deutschlands
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
5 Kommentare:
Hin und wieder, sporadisch, soll es ja immer noch vorkommen, dass Menschen in die RKK eintreten, weil sie angefangen haben, an Gott zu glauben und an Jesus Christus, seinen Sohn, unseren Erlöser. Und an die von ihm gegründete Kirche mitsamt dem Hl. Geist, der dort waltet.
*muss selbst überlegen, ob ich das jetzt ironisch gemeint habe oder nicht*
Also ich find "lebensfroh" bemerkenswert!
20 Prozent? Toll, in unserer Gemeinde sind es allsonntäglich 300 von 4.500. Manchmal auch weniger, selten mehr. Bissel mehr als 6 Prozent im langjährigen Mittel.
"... missionarisch Kirche zu sein."
Wenn die Kirche ohne Artikel benutzt wird, schrillen bei mir immer gleich alle Alarmglocken.
Gibt´s vielleicht irgendwie die Möglichkeit, NICHT der DEUTSCHEN katholischen Kirche anzugehören? Es ist mir derart PEINLICH, mit Leuten wie Lehmann oder dem ZDK irgendwie zu tun zu haben... m.E. täte der Papst gut daran, DIE alle als das zu bezeichnen was sie sind - Häretiker, Krypto-protestanten, lauwarme Weicheier - alles, aber keine katholischen Christen.
Kommentar veröffentlichen