Eine ausgiebige Apologie für sich und seine Kolleg/inn/en im "Zentralkomitee der deutschen Katholiken" liefert Wolfgang Thierse im Sommerinterview mit Radio Vatican ab (mp3, ca. 15 min).
Vieles von "Dr. Thierse" (P. Gemmingen) Gesagte ist richtig, manches trivial, anderes strittig, nichts überraschend. Und Fragliches bleibt trotz plakativer Gemmingenscher Fragen unbefragt und unhinterfragt: Für wen spricht das Zentralkomitee? Wer legitimiert es? Wie sollen hauptamtliche Politiker, die es ja an der Spitze maßgeblich prägen, den "katholischen Standpunkt", so es einen gibt, heute in seiner Radikalität formulieren können, wenn sie gestern und morgen wieder einfachhin, ohne große Gegenwehr, die Kompromisse ihrer Parteispitze mittragen? Wie steht das Zentralkomitee zur - ich will nicht sagen: tödlichen, aber doch: schweren - Glaubenskrise seiner Laienschaft? Wenn Wolfgang Thierse die Mehrzahl der katholischen Laien zusammen mit einem Teil der Bischöfe gegen einen anderen Teil der Bischöfe antreten lässt bei einer Auseinandersetzung um "Grundanliegen" des Konzils: Ist diese Mehrzahl der Laien wirklich d'accord mit "ihrem" Teil der Bischöfe? Oder nicht großteils getauft, steuerzahlend und - in Fragen von Glaube und Sitten - gleichgültig bis häretisch - und ich meine diese Vierkombi von Adjektiven gar nicht einmal abwertend, sondern rein beschreibend?
So hört sich katholische Selbstzufriedenheit an, denke ich mir, die vom Nabel der Welt aus spricht.
21. August 2009
O-Ton ZdK
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2 Kommentare:
Upps! Sitzt der Thierse im ZDK? Ich hatte den bisher eigentlich eher in protestantischen Regionen verortet.
Wäre beim ZDK und dessen "Output" aber auch ziemlich egal ...
WAAAAAAAAAS, das wußtest Du nicht?
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