23. August 2009

Künftiges zur Reform der Reform

Ein schneller Hinweis auf ein Posting bei New Liturgical Movement mit der Übersetzung eines Artikels von Il Giornale: Tornielli: The "Reform of the Reform" Proposals Approved by the Pope.

Schlüsselpassagen:

"The Cardinals and Bishops members of the Congregation voted almost unanimously in favor of a greater sacrality of the rite, of the recovery of the sense of eucharistic worship, of the recovery of the Latin language in the celebration, and of the remaking of the introductory parts of the Missal in order to put a stop to abuses, wild experimentations, and inappropriate creativity. They have also declared themselves favorable to reaffirm that the usual way of receiving Communion according to the norms is not on the hand, but in the mouth. There is, it is true, and indult which, on request of the [local] episcopates, allows for the distribution of the host [sic] also on the palm of the hand, but this must remain an extraordinary fact. The "Liturgy Minister" of Pope Ratzinger, Cañizares, is also having studies made on the possibility to recover the orientation towards the Orient of the celebrant, at least at the moment of the eucharistic consecration, as it happened in practice before the reform, when both the faithful and the priest faced towards the Cross and the priest therefore turned his back to the assembly. (...)

For this reason, the "propositiones" voted by the Cardinals and Bishops at the March plenary foresee a return to the sense of sacredness and to adoration, but also a recovery of the celebrations in Latin in the dioceses, at least in the main solemnities, as well as the publication of bilingual Missals - a request made at his time by Paul VI - with the Latin text first. (...)

With a significant nota bene: for the accomplishment of the "reform of the reform", many years will be necessary. The Pope is convinced that hasty steps, as well as to simply drop directives from above, serve no good, with the risk that they may later remain a dead letter. The style of Ratzinger is that of comparison and, above all, of example."

9 Kommentare:

FingO hat gesagt…

Versteh mich bitte nicht als Nölaugust, aber... wurde solches oder zumindest ähnliches nicht schon z.B. in Redemptionis Sacramentum geschrieben? Gerade was
"and of the remaking of the introductory parts of the Missal in order to put a stop to abuses, wild experimentations, and inappropriate creativity. "
muß ich sagen, daß ich schwarz sehe, solang es nur bei einem keinen Schreiben bleibt. Die gabs nämlich schon en masse. Eigentlich ist schon lange klar, was der Vatikan von schwachsinn wie Clownsmessen hält, es ist könnte allgemein bekanntsein , daß Rom sich über einen verstärkten Einsatz des Lateinischen freuen würde, daß die Handkommunion zwar hier recht üblich, aber weltweit gesehen (und vor allem von Rom aus gesehen) die geduldete Ausnahme darstellt. Sicherlich kann und vielleicht soll man da wieder was schriftliches Schreiben, aber wie stark fließt denn beispielsweise Redemptionis Sacramentum, Ecclesia de Eucharistia oder Sacramentum Caritatis in die liturgische Ausbildung ein?

Piero Marini sagte mal, daß das größte Problem der Liturgiekrise ist, daß die Priester eine schlechte Liturgische Ausbildung haben, und ich denke, da kann man nicht nur zustimmen, sondern das auch auf die Laien erweitern. Und hier setzt ja dann indirekt der letzte Absatz an. Vor allem, was das Beispiel des Hl. Vaters betrifft.

Anonym hat gesagt…

Schön, schön, schön. Vielleicht höhlt steter Tropfen doch noch den Stein.

Stanislaus hat gesagt…

Radio Vatikan bläst schon zurück: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=311517

Aber was Benedikt vorhat, ist ja auch keine Änderung der Liturgie, sondern lediglich ein Erinnern an die Spielregeln.

Resident hat gesagt…

Ich muß leider auch etwas Wasser in den Wein gießen.

Beim Ziel "mehr Sakralität" bin ich voll dabei, doch bei den Mittel "keine Handkommunion mehr" und "mehr Latein" bin ich skeptisch.

Man kann eine ehrfüchtige Messe in jeder Sprache haben und auch mit Handkommunion.

Und auch mit Latein kann es unsakral zugehen oder die Sakralität wird mit Unverständnis erkauft. Oder die Messe sinkt gar zum Kulturgut herab (für sowas bitte ins Mozartkonzert gehen).

Und was die Mundkommunion angeht - ich komm nunmal nicht über das Bild hinweg, gesehen von mir in der Aschaffenburger Sandkirche als ein Kommunikant schräg vor mir, seine lange Zunge herausstreckte. Ich fand das viel unwürdiger als jede Handkommunion sein könnte.

Gut daß auch erwähnt wird, daß hier nicht von oben herab auferlegt werden soll, denn das wäre in der Tat nur kontraproduktiv.

FingO hat gesagt…

"Beim Ziel "mehr Sakralität" bin ich voll dabei, doch bei den Mittel "keine Handkommunion mehr" und "mehr Latein" bin ich skeptisch."

sehen leider nicht alle so, aber willkommen in meinem Club :D

Wobei das mit der Zunge den Hintergrund hat, daß die Gefahr des herunterfallens damit verringert wird.

Anonym hat gesagt…

ich für meinen Teil ertrage diese Novus Ordo "Messen" kaum noch, seit ich die "richtige" wiederentdeckt habe. Gewachsen über die Jahrtausende schlägt selbstgestrickten Sechziger Jahre Mief halt immer. Dem Papst geht es wohl genauso.

Resident hat gesagt…

Unter welchem Glaubens- und Realitätsverlust muß man leiden, wenn man die ordentliche Messform der Katholischen Kirche im Römischen Ritus nicht mehr "erträgt", sie nicht mehr als "richtige" Messe anerkennt und dann noch meint, den Papst - der meines Wissens jeden Tag seines Lebens die "Neue Messe" feiert - auf seiner Seite zu wähnen?

Gott sei Dank steht der Papst an der Spitze der Kirche und Anonymus.

Anonym hat gesagt…

Ihre Meinung zu meinem vorgeblichen "Glaubens- und Realitätsverlust" stellt noch keine Auseinandersetzung mit meiner Position dar. Aber für die Verteidiger der einzig-wahren Lehre (der des Geistes des Vat2)war Gefühligkeit ja schon immer wesentlicher, als sonst etwas. Kumbayah, my lord, kumbayah...

Resident hat gesagt…

Tja, das stimmt wohl. Weil da nichts ist, was der Auseinandersetzung wert wäre.

Man sollte schon zwischen dem Vaticanum II und dessen angeblichen Geist unterscheiden können.

Zwischen dem Novus Ordo und Kumbayagesingerei. In 20 Jahren habe ich kein Kumbaya mehr in einer Messe gehört.

Und anderen vorzuwerfen, nur eine wahre Lehre zu kennen, nachdem vorher von "richtigen Messen" schwadroniert wurde, heißt sich in den Fuß zu schießen.