"Ich glaube, durch ein sachliches, ruhiges, nachdenkliches Gespräch kommt man immer weiter", sagte Kardinal Lehmann in seinem langen und zeitlich passenden Interview mit der Frankfurter Rundschau am vergangenen Dienstag. Denn drei Tage später, am Freitag abend, ist man weitergekommen. Das Quartett der Preisträger sprach über zwei Stunden sachlich, offen und respektvoll unter acht Augen miteinander mit dem Ergebnis, daß "Herr Dr. Navid Kermani mit dem Hessischen Kulturpreis mitausgezeichnet werden soll". (Quelle)
Alle Beteiligten gehen angeschlagen aus der Affäre hervor, und gewonnen hat keiner, weder die drei Immer-schon- noch der Fast-nicht-Preisträger, der Kulturpreis nicht und die hessische Landesregierung mitsamt MP auch nicht. Der Dialog zwischen den Religionen bleibt brüchig und hochempfindlich - und zwar schon bevor es ans Eingemachte geht, und der Beziehung zwischen Kirche(n) und Staat/Gesellschaft ist auch nicht gedient gewesen. Irgendwann werden wir wohl genauer erfahren, was in dem berühmten Brief stand, den die beiden christlichen Preisträger schrieben und indem sie nicht gefordert haben wollen, Navid Kermani den Preis nicht zuzuerkennen. Aber bis dahin wird es nicht mehr interessieren, denn die nächste Affäre kommt bestimmt.
Um zu landen, wo man allseits angeschlagen jetzt steht, hätte man es wirklich einfacher und schmerzfreier haben können.
Der Kommentar der Frankfurter Rundschau hier.
30. August 2009
Ende einer Affäre
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1 Kommentar:
Der Bischof knickt ein. Wie immer. Ich habe nichts anderes erwartet.
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