Tja, die Liturgie... Es könnte alles so einfach sein - wenn sie so gefeiert würde, wie ich es gerne hätte. Wird sie aber nicht. :-(
Doch weil sie manchmal, oft, gar immer öfter? so gefeiert wird, wie sie nicht gefeiert werden darf, nehme ich mir die Freiheit, erst Eduard Nagel und dann mit ihm das Konzil zu zitieren:
Auf die Frage eines Gottesdienst-Lesers, ob es erlaubt sei, das lateinische "pro multis" im Vorgriff auf eine Neuübersetzung mit "für viele" zu übersetzen, antwortet Nagel:
"Eine Änderung liturgischer Texte bedarf eines eigenen Rechtsaktes der zuständigen kirchlichen Autoritäten, das sind die Bischöfe und der Apostolische Stuhl (...) So lange kein entsprechender Beschluss amtlich veröffentlich wird, ist der Text des Messbuches verbindlich. Wer also eigenmächtig den Text des Hochgebets und insbesondere die Einsetzungsworte verändert, handelt in einer schwerwiegenden Sache ungehorsam. Selbst wenn es zu einer Änderung kommen sollte, ist 'vorauseilender Gehorsam' in dieser Sache - insbesondere im Fernsehen - ein Verstoß gegen die Einheit mit dem Papst und ein öffentliches Ärgernis." (Gottesdienst 2007; 41 (22.2.2007): 29)Aus der Liturgiekonstitution des 2. Vaticanums (Art. 22) stammt die folgende Passage, die an gleicher Stelle zitiert wird:
"Das Recht, die heilige Liturgie zu ordnen, steht einzig der Autorität der Kirche zu. Diese Autorität liegt beim Apostolischen Stuhl und nach Maßgabe des Rechtes beim Bischof. (...) Deshalb darf durchaus niemand sonst, auch wenn er Priester wäre, nach eigenem Gutdünken in der Liturgie etwas hinzufügen, wegnehmen oder ändern."Ich hoffe, die Konzilskeule und der "Nagel-Hammer" fallen noch unter die franziskanische Waffenlosigkeit...
4 Kommentare:
>Ich hoffe, die Konzilskeule und der
>"Nagel-Hammer" fallen noch unter die
>franziskanische Waffenlosigkeit...
Aber sicher. Ich finde eigenmächtige Variationen im Liturgieablauf auch ganz fürchterlich.
Die Frage ist nur, wie damit umzugehen ist. Anprangern im Blog? Denunzieren beim Bischof/Rom? Oder nicht doch erst einmal das von Wohlwollen und Liebe geprägte Gespräch unter vier Ohren mit dem Zelebranten.
Eines nach dem anderen. Zunächst das Vier-Augen-Gespräch, dann das Sechs-Augen-Gespräch, dann das Thema vor die Gemeinde bringen, dann an den Bischof wenden und schließlich nach Rom. Und zwischendurch im Blog protokollieren, ohne Namensnennung.
Schritt eins habe ich schon länger hinter mir, Schritt zwei bereite ich gerade vor. Aber über Verlauf und Inhalt dieser Gespräche werde ich im Blog kein Wort verlieren.
Übrigens finde ich es misslich, solche Fragen nicht direkt zu stellen. Meine Mail ist bekannt, und mein Notizbuch hat auch ein Kommentarfeld.
Ohh, tschuldigung, mr94. Sie hatte ich in diesem Zusammenhang gar nicht auf dem Zettel.
Aber sich angesprochen zu fühlen, kann ja auch nicht schaden ;-)
:)
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