Unglaubliches Schweinfurter Dummgeschwätz"Im 2. Weltkrieg sagte Dietrich Bonhoeffer zu den Vikaren im Predigerseminar, die zu gerne ihre Augen und Ohren vor dem nationalsozialistischen Unrecht verschlossen hätten: 'Nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch singen.'"
Das ist lange her, aber warum nicht das Vorbild
Bonhoeffer und die Reue über deutsche und christliche Schuld nutzen, um die eigene Kirchenreformagenda zu befördern? Die Christen möchten guten Gewissens singen, und
Roland Breitenbach identifiziert drei Gruppen von Unrecht-Leidenden, Nachfolger des auserwählten Volkes sozusagen, für die Christen unbedingt schreien müssen: Geschiedene-Wiederverheiratete, Homosexuelle, Frauen. Damals die Juden, heute die Frauen? Damals Auschwitz, heute Priesterseminare?
"Dabei ist uns klar: Die Parteinahme für Christen in der Kirche, die wegen ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Prägung oder wegen ihres Scheiterns ausgegrenzt sind, ist heute bei weitem nicht so gefährlich, wie etwa vor siebzig Jahren für die Juden einzustehen. Doch müssen wir wissen, dass Papst Johannes Paul II. die Frage nach dem Amt der Frau in der Kirche für erledigt hielt und weitere Diskussionen darüber untersagte. Noch immer bedroht die Kirche mit dem Maulkorb."
Solcher Taktlosigkeit, solcher dreisten Instrumentalisierung von Holocaust und Aufarbeitung desselben gehört wahrlich ein Maulkorb. Aber mindestens.
2 Kommentare:
Heute per Mail an den Webmaster:
»Guten Tag,
ich möchte an dieser Stelle nur kurz festhalten, daß ich Ihr Wort zum Advent unsäglich finde.
Wie können Sie es wagen, das Wort Bonhoeffers »nur wer für die Juden schreit, darf gregorianisch singen« – das sich auf die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden bezieht – auch nur in den mittelbaren Zusammenhang mit kircheninternen Themen, selbst wenn Sie sie als Unrecht empfinden, zu bringen?
Ich bitte Sie »in brüderlicher Ermahnung«, diesen Text zu überdenken und zurückzunehmen.
Viele Grüße,
etc.«
Ich bin auch schon aktiv geworden...
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