Schlingerndes Flaggschiff
Auf Beistand angewiesen - Gernot Facius in der Welt über die Lage von Rheinischem Merkur, Chrismon und Echt.
Mit dem Rheinischen Merkur habe ich ein paar Jahre meiner Jugend verbracht und ihn mir auch später regelmäßig beschafft, was je nach Wohnort nicht ganz einfach war. Doch spätestens seit der berühmten "Übernahme der Woche-Abonnenten" gab ich die freitägliche Suche auf: Zu dünn war mir der redaktionelle Inhalt, zu verwaschen die ehemals klare politische Position, zu religiös-korrekt sein Alleinstellungsmerkmal, die katholischen und evangelischen Seiten. Ein bißchen betulich, kaum provokativ und innovativ - nach dem Weggang von Martin Lohmann, Hannes Stein und Heimo Schwilk ging es mir zu ernsthaft und ausgewogen weiter.
Eine "Neuaufstellung" ist längst überfällig.
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3 Kommentare:
Das hab ich mir auch schon gedacht.
schließlich bin ich ja (wenn auch nicht sehr aktiv) auf der Suche nach einer neuen Zeitung, nachdem das Tischtuch zwischen mir und der "alten Tante" zerschnitten ist. Und der RM als Wochenzeitung böte sich natürlich an, aber einerseits befürchte ich, das könne ein Rückzug ins Ghetto sein, und zweitens, wie Du schreibst, könnte dieses auch noch etwas viel Weichspüler enthalten. Wo ist das Traumweich von Softlan?
Es ist natürlich immer auch die grundsätzliche (nicht auf Katholiken beschränkte) Frage: lesen wir lieber Zeitungen, die uns bestätigen (mit der Gefahr, sich damit noch mehr ins Ghetto zu bewegen) - oder solche, die den Horizont erweitern und uns mit Themen und Einstellungen konfrontieren, die uns naja: eher fremd sind...
Klar. Ich hatte, nach der Kündigung von Publik-Forum, ein Probeabo des RM, fand das Blatt aber nicht überzeugend. Es ist weder Fleisch noch Fisch: erweitert den Horizont nicht, und so richtig affirmativ ist es auch nicht. Den allgemeinen Wochenzeitungsteil fand ich langweilig, den kirchlich-religiösen Anhang zu dünn, sowohl Umfang als auch Tiefgang betreffend.
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