Aus den vielen Sören Kierkegaard-Gedenkartikeln des 150. Todestages eine Passage von Uwe Justus Wenzel (NZZ):
"Wird aber jemand so eins mit sich, durch fortgesetztes Neinsagen? Kierkegaard kannte noch ein Ja - das Ja zu der «Macht», von der das verzweifelte Selbstverhältnis namens Mensch «gesetzt» worden sei. Erst wenn das Individuum «sich durchsichtig in Gott» gründe, werde die Verzweiflung «ganz ausgerottet». Und wenn nicht? - Lassen wir Kierkegaard, der heute vor hundertfünfzig Jahren das Zeitliche gesegnet hat, das letzte Wort:
«Jede menschliche Existenz, die nicht durchsichtig in Gott gründet, sondern dunkel in etwas abstrakt Universellem ruht und aufgeht oder in Dunkelheit über sich selbst ihre Fähigkeiten nur als Wirkkräfte nimmt, ohne sich im tieferen Sinne bewusst zu werden, woher sie diese hat (. . .) - jede solche Existenz, was sie auch ausrichten mag, ob das Allererstaunlichste, was sie auch zu erklären vermag, ob das ganze Dasein, wie intensiv sie auch ästhetisch das Leben geniesst: eine jede solche Existenz ist doch Verzweiflung.»"
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