4. April 2005

Tragischer Griesgram

Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen! Schon wieder habe ich mich über Hans Küng lustig gemacht - und dabei ist er doch auch ein Bruder, ein getaufter und gefirmter Bruder, Mitglied am Leib Christi, über den man schmunzeln, aber vielleicht doch nicht höhnen sollte...

Zum Ausgleich verlinke ich auf einen Kommentar des Pontificator zu Hans' kürzlichem Spiegel-Stück.

"Die wesentliche Schwäche von Küngs Diagnose ist, daß er versagt zu beobachten, daß seine Reformvorschläge von den Kirchen der Reformation in der Tat übernommen worden sind, und doch stehen diese Kirchen jetz am Punkt ihrer Auslöschung. "Modern" und "fortschrittlich" zu werden, hat sich nicht als Quelle der Erneuerung und des kirchlichen Wachstums erwiesen - im Gegenteil. Je mehr die Grenzen zwischen Kirche und Kultur verschwimmen, umso irrelavanter wird die Kirche für die Kultur. Je mehr die Kirche ihren Halt in der Heiligen Tradition und die Integrität des katholischen Glaubens verliert, umso weniger hat sie der Kultur [im Original steht: the Church, aber das ergibt keinen Sinn; scipio] und der Gesellschaft zu sagen. Je offener die Kirche für die Welt wird, umso kraftloser wird sie, Jünger Jesu Christi zu gewinnen. Es ist eine Schande, daß Küng anscheinend nie dazu gekommen ist, Stanley Hauerwas und John Henry Newman zu lesen.

Hans Küng ist eine tragische, pathetische Figur. Unfähig, seine Kämpfe mit den Autoritätsstrukturen der Katholischen Kirche zu überschreiten, ist er unfähig zu sehen, daß es genau seine Version von Christsein und Kirche ist, die zum Großteil verantwortlich für die gegenwärtigen Probleme der Katholischen Kirche ist. Küng hätte ein ausgezeichneter Theologe werden und viel Gutes vollbringen können. Stattdessen wurde er ein theologischer Ackergaul und Griesgram." (Eigene, unautorisierte Übersetzung)

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