Ökumenischer Fortschritt (Fortsetzung)
"(kathpress.at) Sydneys anglikanischer Erzbischof Peter Jensen hat die Idee des klassischen Protestantismus für 'weitgehend tot'
erklärt. Der Erzbischof rief in einer Rede vor dem Kirchenrat von New South Wales 'alle Christen' auf, sich mit der römisch-katholischen Kirche in einem 'Protestantismus des Gewissens' gegen den 'säkularistischen Humanismus' als 'gemeinsamen Feind' zusammenzutun. Das Etikett 'Protestantismus' sei passend, so Jensen, solange es für ein 'durch die Bibel geformtes Gewissen' stehe. Der letzte Beweis für das Ende des Protestantismus alter Prägung sei die Hochzeit zwischen dem britischen Thronfolger Prinz Charles und Camilla Parker-Bowles, sagte der anglikanische Erzbischof. Jetzt werde eine königliche Hochzeit wegen eines Papstbegräbnisses verschoben: 'Eine unausweichliche Entscheidung, aber sie markiert das Ende des protestantischen England'. Für Papst Johannes Paul II. fand Jensen nur lobende Worte. Der Papst habe sich gegen jene Kräfte gestellt, vor denen der Protestantismus kapituliert habe: Relativismus, Individualismus und Materialismus. Als 'vornehmste Aufgabe' für Christen nannte er eine gemeinsame Evangelisierung zur 'Füllung des spirituellen Vakuums'. Die Christen seien 'theologisch schwächer und konfessionell gespaltener, als wir es eigentlich sein sollten'." (Newsletter St. Josef)
"Feind" hätte Johannes Paul II. vermutlich nicht gesagt.
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2 Kommentare:
Ich finde es etwas SEHR leichtsinnig (aber in angelsächsischen Ländern durchaus üblich), Anglikanismus und Protestantismus gleichzusetzen. Luteraner und Reformierte, erst recht Freikirchler, werden sich da wohl eher unbehaglich fühlen. Die High Church of England ist mit ihrer allzu nahen Bindung zur weltlichen Macht (sprich MonarchIn) in meinen lutherischen Augen nicht protestantisch. Sie protestiert nicht wirklich.
Ich glaube auch, daß diese private Geschichte eines Shlemihls von Kronprinz nicht so hoch aufgehängt werden sollte. Auch eine katholische Prinzenhochzeit, kann ich mir vorstellen, wäre verschoben worden, aus Respekt vor dem Papstbegräbnis.
Ich glaube, trotz der gerade sehr eindrucksvollen Demonstration der Lebendigkeit des Katholizismus, daß der Protestantismus seine Rolle noch nicht ausgespielt hat. Bestimmt nicht in den USA, wo er als Fundamentalismus auf eine Art Einfluß nimmt, die uns Europäern vielleicht fremd ist, die ihren Ursprung aber in europäisch-protestantischer Tradition hat. Und unleugbar lebendig ist...
Vielleicht sehe ich das zu oberflächlich, aber wenn das Christentum eine Krise erlebt, dann erleben alle Konfessionen sie, auch wenn die Krise zu unterschiedlichen Zeitpunkten sichtbar wird. Wie viele der gerührt weinenden Menschen leben wirklich nach päpstlichen Enzyklika? Ich wage keine Schätzung. Aber vielleicht ist der Gemütswert, wenn ich dieses Wort hier benutzen darf, größer als der wirkliche lebensformende Einfluß? Wäre ich katholisch, würde ich mich das fragen.
Wieder mal Lila, zu blöd zum Einloggen UND Passwortmerken!
Ich hoffe, daß ich in den nächsten Tagen dazu komme, Dir dazu richtig zu antworten. Ich kann allen 4 Absätzen zustimmen, würde aber das eine oder andere noch ein Stück weiterführen.
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