19. April 2005

Gaudium maximum

Aus gutem Anlaß: I'm gonna get personal.

Da saß ich in einem Vorstadtstau fest und höre im Radio Kardinal Medina Estevez den "dominum Josephum" nennen. Ich habe gleichzeitig den Kopf geschüttelt, gelacht und geweint. Nein, ich hätte es nicht gedacht. Nie im Leben. Trotz des Geredes von den "50 Stimmen", die er schon im Vorfeld gesammelt habe. Als Favorit rein, als Papst raus. Ein Deutscher, ein Bayer noch dazu. Ein weltbekannter Intellektueller, ein Kontrapol zu JPII. Einer, bei dem es mir leicht fällt, auch weiterhin an der pästlichen Unfehlbarkeit festzuhalten. Ein Vielschreiber und Vielverleumdeter. Lover and Fighter. Ein geistlicher Mensch und einer, der ganz gewiß nicht umsonst den Namen Benedikt gewählt hat. (Immerhin hat der österreichische Standard schon den 15. Benedikt entdeckt... Kompliment!)

Gott segne ihn, den Benedikt, den Gesegneten! Ihn und die "ganze heilige Kirche" und all die, denen er begegnen wird!

"Liebe Brüder und Schwestern, nach dem großen Papst Johannes Paul II. haben die Kardinäle mich, einen einfachen und schlichten Arbeiter im Weinberg des Herrn, erwählt. Mich tröstet, dass Gott durch unzureichende Werkzeuge zu arbeiten weiß, und ich vertraue mich eurem Gebet an. In der Freude des Herrn und mit seiner beständigen Hilfe, arbeiten wir mit Maria, seiner Mutter, die an unserer Seite ist."

2 Kommentare:

Scipio hat gesagt…

Die Predigt kenne ich, sie ist typisch Ratzinger - eher augustinisch-realistisch akzentuiert als JPII-optimistisch.

Beim Namen hatte er wohl (mindestens) beide Träger im Sinn, schließlich hat er ja keine enge Perspektive. Aber das wird er uns selber sagen...

Anonym hat gesagt…

Direkt nach seiner Wahl habe ich oft an ihn gedacht und mich gefragt, wie er das wohl alles erlebt. Über Karol Wojtyla hat man ja gesagt, er sei nach seiner Wahl "der einsamste Mensch auf Erden" gewesen. Das kann ich mir bei Joseph Ratzinger noch viel besser vorstellen.....

Ich hoffe, er wird sein unglaublich schlechtes mediales Image mit der Zeit etwas zurechtrücken. Wer ihn hassen will, wird ihn auch so hassen, aber es werden ihn vielleicht mehr Leute schätzen lernen. Ich werde auf jeden Fall als Journalistin das Meinige dazu beitragen... :-)

Herr,
schau gnädig auf Deinen Diener Joseph Ratzinger,
der von Deinen Kardinälen zum Diener
Deiner Diener auserwählt worden ist.
Öffne die Augen und die Herzen der Gläubigen,
damit sie in ihm
Deinen demütigen
und Dich liebenden Diener
erkennen.
Beschütze ihn und leite ihn
bis zu dem Tag,
an dem er vor Deinem Angesicht steht.
Amen.