Denen drinnen und denen draußen ins Stammbuch, damit wir und sie es nicht mehr vergessen: Guido Horsts schönen Artikel über Gottes Unvernunft, die "alles Begreifen übersteigt" (wie es mein Lieblingsapostel in einem Brief einmal schreibt):
Danke, liebe Tagespost!"Wer die Hoffnung auf die Kirche als Ethik-Lieferant der Zukunft setzt, übersieht, dass das Christentum mit Ethik zunächst überhaupt nichts zu tun hat. Zu dumm: An den alten Glaubenssätzen, die auch manche in der Kirche zugunsten der Rede über das gute und richtige Handeln verdrängt haben, kommt man nicht vorbei. Jungfrauengeburt, Auferstehung, Wandlung von Brot in Christi Leib und Wein in Blut – was will dieser 'Urglaube' der Kirche den Heutigen noch sagen?
Das, was er immer verkündet hat: Den unglaublichen Einbruch des göttlichen Geheimnisses in die Geschichte der Menschheit. Das Unfassbare, das sich kein Philosoph auszudenken vermochte und kein religiöses Genie zu verkünden wagte: Gott ist Mensch geworden. Das ist zunächst kein ethisches Programm, sondern ein historisches Ereignis. Geschehen vor zweitausend Jahren in einem kleinen Ort Palästinas. Und was dann passierte, waren ebenfalls keine Lehren oder moralischen Postulate, sondern harte Fakten: ein letztes Abendmahl, eine Kreuzigung, Erscheinungen des Auferstandenen vor seinen Jüngern, seine Himmelfahrt und die Taufen vieler tausender Menschen, die nicht einer Ethik folgten, sondern einfach daran glaubten, dass mit Jesus Christus Gott Mensch geworden war, weil ihnen das Zeugnis der Apostel glaubhaft erschien.
Wer daran glaubt, dass Gott sich in Jesus Christus gezeigt hat und in seiner Kirche und ihren Sakramenten nach wie vor gegenwärtig ist, der verändert sich und sein Leben. Erst hier kommt die Moral ins Spiel, aber als etwas Positives, als Ausdruck eines Lebens, das einen neuen Sinn und ein Ziel gefunden hat, für das es sich auf eine ganz bestimmte Weise – eben die christliche – zu leben lohnt. Darum würde man das Pferd von hinten aufzäumen, wollte man den Menschen eine christliche Moral oder Ethik überstülpen, ohne zu erklären, was überhaupt der Grund ist, dieses zu tun oder jenes zu lassen."
2 Kommentare:
Beachten Sie hierzu
"Moralinflation" von Michael Müller
in seinem Magazin KOMMA, Nr. 47/2008,
"Magazin für christliche Kultur".
Halte es für legitim, wenn dieser
Gedankenaustausch unter Freunden so
stattfindet (ohne Quellenangaben).
Meinen Kommentar muss ich wiederholen, da bisher unter dem
schönen Tagespostartikel steht:
0 Kommentare. Also:
Beachten Sie hierzu
"Moralinflation" von Michael Müller
in seinem Magazin KOMMA, Nr.47/2008,
"Magazin für christliche Kultur".
Halte es für legitim, wenn dieser Gedankenaustausch unter Freunden so
stattfindet (ohne Quellenangaben).
- Freue mich aber jetzt, dass mein Kommentar tatsächlich veröffentlicht worden ist!
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