30. September 2009

Alphörner im Appalachensound



Mit Hanks "Jambalaya" geht das auch. Guckst und hörst Du Dir Alpcologne hier an.

Automatismen

Fulbert Steffensky in imprimatur 7/2006, in einem Text über "die katholische und die evangelische Predigt":

"Vielleicht gehört zu der beklagten Erwartbarkeit in der Predigt auch die Unart, dass wir den theologischen Aussagen keine Langsamkeit und keinen Bedacht gönnen. Kommt das Wort Sünde, folgt ihm spätestens in einer Minute das Wort Vergebung; fällt das Wort Schuld, folgt ihm die Gnade auf den Fuß. Wir bringen eine Glaubensaussage mit der anderen zum Schweigen. Nach dem Krieg folgte bei den seltenen Schuldbekenntnissen sofort und beinahe automatisch die Vergebung. Wir lassen den Sachverhalten keinen Atem."

Auch wieder richtig

"Wir leben in einer Gesellschaft, die sich nicht traut, ein Urteil über abartige Sexualpraktiken abzugeben, aber Frauen können wir nicht entscheiden lassen, wie sie ihre Kinder wickeln wollen.

We live in a society that wouldn’t dare pass judgment on even deviant sexual practices, but we can’t let women make their own decisions on how to diaper their children."


(Mollie Ziegler Hemingway: White Flag in the Mommy Wars via First Thoughts)

Kein Ende ...

... mit den guten Büchern aus Papier: A New Literary History of America.

"If you love American history, Americana, American trivia, or just great writing, you want 'A New Literary History of America'", sagt der Blogger von Dreamtime.

Meint er mich?

29. September 2009

Ein iBook für Gregorianikliebhaber



Liber Usualis (in der 1961er Ausgabe) für iPod oder iPhone, bei Drake Applications via NLM.

Wetten, daß wir demgegenüber auf ein Gotteslob für i-Geräte noch lange warten müssen? Oder plant die Kommission "Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch", mit der Zeit zu gehen?

Deutschland, einig Oettingerland



Danach sieht es jedenfalls auf der "Um-die-Welt-in-80-Bieren-Karte" von Pure Travel aus.

Weiteres Kartenmaterial ebendort.

Ziviler müssten sie mir sein ...

... die Retter der Zivilgesellschaft.

Die peinliche Geschichte, wie eine Stiftung, die sich für "Zivilgesellschaft und demokratische Kultur" einzusetzen beansprucht, stattdessen Hetzer unterstützt, die weder zivil noch demokratisch mit Lebensschützern umgehen, sondern Mittel einsetzen, die u.a die erste deutsche Demokratie in den Abgrund treiben halfen, lässt sich auf den einschlägigen Blogs nachlesen, u.a. bei Leibowitz, Elsa und Tiberius.

Den Brief an die fragliche Amadeu-Antonio-Stiftung mache ich mir zueigen:

An die
Amadeu Antonio Stiftung
Linienstraße 139
10115 Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf Ihrer stiftungseigenen Internetseite "Mut gegen rechte Gewalt" werden regelmäßig Initiativen und Projekte vorgestellt, um die "langfristige Stärkung einer demokratischen Kultur" zu unterstützen.

Anlässlich der Kundgebung christlicher Lebensschützer, dem Schweigemarsch "1000 Kreuze für das Leben", fand sich auf der Seite Mut gegen rechte Gewalt die Ankündigung zu einer Gegenaktion mit dem Titel "1000 Kreuze in die Spree" verschiedener Aktions-Bündnisse. Als Rechtfertigung für den Aufruf, eine friedliche Kundgebung von betenden Christen massiv zu stören, wurde angegeben, die Teilnehmer des Trauermarsches seien "antifeministisch" und hätten als "fundamentale Christen" ein "völkisches Familienverständnis".

Während des Schweigemarsches, zu dem verschiedene namhafte Politiker sowie die Vertreter der beiden großen Kirchen Grußworte ausrichten ließen, wurden Demonstranten angepöbelt, beschimpft, bespuckt, eine behinderte Sportlerin - die Paralympics-Siegerin Michaela Fuchs - beleidigt und eine Frau verhöhnt und niedergebrüllt, die über ihr Post-Abortion-Trauma sprach. Außerdem wurden Kreuze entwendet und entsprechend dem Motto der Gegendemonstration in die Spree geworfen.
Die Amadeu-Antonio-Stiftung bekennt sich zu ihrem Ziel, eine zivile Gesellschaft zu fördern, die anti-demokratischen Tendenzen entschieden entgegentritt. Dieses Ziel ist uneingeschränkt zu bejahen.

Darum hätten wir auch gerne gewusst
a) wie der Aufruf zur Gewalt gegen einen Schweigemarsch friedlicher, betender Christen mit dem Ziel der Stiftung, der Stärkung einer demokratischen Kultur, vereinbar ist?
b) Bedeutet Mut gegen rechte Gewalt für die gemeinnützige Amadeu-Antonio-Stiftung Mut zu linker Gewalt?
c) Wie kommt die Stiftung dazu, einen gewaltfreien Schweigemarsch betender Christen unter "rechte Gewalt" einzuordnen - rechte Gewalt, wie sie zu dem Mord an Amadeu Antonio führte?
d) Wie steht eine gemeinnützige Stiftung zu der Tatsache, dass unter ihrem Namen ein Aufruf zur Schändung des zentralen Symbols einer religiösen Gemeinschaft erfolgen darf?

Über eine Antwort würden wir uns freuen, behalten uns jedoch vor, sie zu veröffentlichen. Diese Anfrage geht auch an Freunde und Förderer der Stiftung, wie etwa Wolfgang Thierse.

Mit freundlichen Grüßen nach Berlin



PS: Twittern verleitet ganz offensichtlich dazu, erst zu tippen und dann langsam, ganz langsam das Denken einzuschalten. Unsäglich.

Vorsicht, Berlusconi liest mit

Herr Berlusconi hat sich, so las ich heute früh in der e-Zeitung, wieder einmal noncharmant über die Hautfarbe des Ehepaars Obama geäußert.

Nicht daß ich das irgendwie gut fände.

Aber daß der Independent unseren künftigen Außenminister "permatanned" nennt, bloß weil der die Frage eines BBC-Reporters auf Deutsch hören wollte, ist doch wohl auch nicht richtig, Big Brother hin und Michael Mronz her. Oder?

Außerdem: "permatanned"! Laß das bloß man nich den Italiener hörn. Sonst verwendet der das noch nächstes Mal, und schon fliegt Italien aus der Nato. Und den G20. Und der EU. Und den UN. Und wir brauchen ein Visum für die Pilgerfahrt nach Rom.

Frage an die SZ-Leser

Besitzt zufällig jemand den ganzen Text des Interviews mit Kardinal Castrillon Hoyos, das am 25. September in der Süddeutschen erschien? - Online gibt es nur Auszüge sowie eine anscheinend wenig korrekt Übersetzung ins Englische.

28. September 2009

Nicht cool, sondern formidable Kämpfer

Die Tage der Engel kommen auf uns zu: Morgen die drei Erzengel, danach die Schutzengel.

Insight Scoop, der Blog der amerikanischen Ignatius-Press, bringt deshalb ein paar Exzerpte aus dem Engelbuch von Peter Kreeft, u.a. die 12 wichtigsten Dinge, die es über Engel zu wissen gibt, der Einfach- und Faulheit halber im originalen Englisch und nicht im benebelnden Deutsch eines, sagen wir: P. Anselm Grün OSB:

1. They really exist. Not just in our minds, or our myths, or our symbols, or our culture. They are as real as your dog, or your sister, or electricity.

2. They’re present, right here, right now, right next to you, reading these words with you.

3. They’re not cute, cuddly, comfortable, chummy, or “cool”. They are fearsome and formidable. They are huge. They are warriors.

4. They are the real “extra-terrestrials”, the real “Super-men”, the ultimate aliens. Their powers are far beyond those of all fictional creatures.

5. They are more brilliant minds than Einstein.

6. They can literally move the heavens and the earth if God permits them.

7. There are also evil angels, fallen angels, demons, or devils. These too are not myths. Demon possessions, and exorcisms, are real.

8. Angels are aware of you, even though you can’t usually see or hear them. But you can communicate with them. You can talk to them without even speaking.

9. You really do have your very own “guardian angel”. Everybody does.

10. Angels often come disguised. “Do not neglect hospitality, for some have entertained angels unawares” — that’s a warning from life’s oldest and best instruction manual.

11. We are on a protected part of a great battlefield between angels and devils, extending to eternity.

12. Angels are sentinels standing at the crossroads where life meets death. They work especially at moments of crisis, at the brink of disaster — for bodies, for souls, and for nations.

Jugend und Schönheit

"Wer die Fähigkeit bewahrt, das Schöne zu sehen, wird niemals alt." - Diesen Satz, der Franz Kafka zugeschrieben wird, zitierte der Papst beim Abschied aus Tschechien.

Die Coens wieder einmal

Die Brüder Coen beglücken ihre Fans wieder einmal mit einer moralischen Erzählung: "A Serious Man". Cathleen Falsani, eine Kennerin ihres Werkes und Verfasserin des Buches "The Dude Abides: The Gospel According to the Coen Brothers", mit einer kurzen Einordnung des neuen Films ins Gesamtoeuvre in der Chicago Sun-Times.

27. September 2009

In eigener Sache

"Raphael cum Tobia
Gabriel cum Maria
Michael cum caelesti hierarchia
protegant nos in via"
(Q)

Auf zum Boarding und in die Heimat, die der Erzengel auch gleich mitbeschützen möchte!

25. September 2009

Bluegrass im Kinderzimmer

Diesmal keine ausgewachsenen Männer mit Fiddle und Banjo, sondern der windeltragende Nachwuchs, dem man auch gerne den Einsatz eines Schlagzeugs verzeiht:



Den ersten Auftritt der Bluegrass Babies habe ich wohl verpasst. Es gibt ihn bei youtube hier zu genießen.

(Von den Rosinators via Bluegrass Blog)

Blogozesen-Explosion (jedenfalls beinahe)

Was ich schon länger einmal schreiben wollte, hat nun Ralf übernommen. Ich kann mich nur anschließen: Schön, daß wir im katholischen Web endlich die Übersicht verlieren!

(Ein bißchen katholische Verspätung ist freilich auch dabei: Nach Web-Zeitrechnung gehören Blogs inzwischen zu den Tools von gestern. Was wiederum nicht heißt, daß sie nicht mit gutem Recht weiterblühen und -gedeihen.)

Das nenne ich einen Gruß aus der Heimat:

"Blasebalg in Christo".

Elsa schreibt an Nina Hagen und lässt im Vorübergehen die treffendste Kurzbeschreibung eines bekannten christlichen Liedermachers fallen, die ich je gelesen habe.

24. September 2009

Und dann war da noch Dan Brown,

jener gutverdienende, schnellschreibende Romancier, dessen papierne Ziegelsteine uns von den Bestsellerlisten entgegenzwinkern.

Hier in den Vereinigten Staaten steht sein neuestes Werk in den Regalen bei Borders, Barnes & Noble etc: The Lost Symbol. Diesmal spielt es in Washington, DC, und die großen Verschwörer sind die Freimaurer.

Fortsetzungen sind ganz sicher geplant: So weit die Tastatur eben trägt... Mr. Brown kann sich bei slate Anregungen holen, wie und wo er weitermachen sollte:

The Dan Brown Sequel Generator

O Wecker.

"Die Politik muss poetischer werden",
spricht Konstantin Wecker
und setzt sein Kreuzchen in den linken Kringel.

Die Apparatschiks aus Stein wird es freuen,
die Herzensvergewaltiger, die immer noch
trauern, dass keiner mehr abdrückt
auf Poeten und auf die, die mit ganzem Herz
hassen die Zungenabschneider und reimenden Bücklinge.

Die Balance halten ist schwer, Konstantin,
nicht zu kippen nach rechts und nach links, nicht zu
marschieren mit dröhnendem Stiefel in den Kolonnen des
Fortschritts noch zu erstarren wie weiland Frau Lot.

Blechern klingst du, verkniffen der Blick:
Wie wenig Hoffnung. Rares Gut, auch bei Poeten.
Die Quelle liegt dafür liegt nicht an der Saar.
So wahr ich kein Dichter bin. Amen.

22. September 2009

Are You Ready for the Great Atomic Power?

Ganz harmlos stand sie da in der Halle des National Air & Space Museum zwischen anderen Flugzeugen von Airforce und Navy. Die Aufschrift "Enola Gay" weckte eine dunkle Erinnerung, die aber nicht wach werden wollte. Der Herr von der Touristenführung machte sie dann explizit: Aus diesem Flugzeug wurde am 6. August 1945 die Atombombe auf Hiroshima abgeworfen. Auch beim zweiten Einsatz, der über Kokura stattfinden sollte und wegen des Wetters über Nagasaki endete, war die B-29 "Superfortress" wieder dabei.

So sind sie, die Werke des Menschen: Geboren aus Neugier und Forscherfreude, in Dienst genommen von Überlebenswillen und Vernichtungsbereitschaft - und am Ende stehen sie harmlos da und lassen sich beinahe streicheln. Dem Museumsbesucher bleiben ein paar Sekunden Betroffenheit, eine ziellose Entschlossenheit, es nie mehr so weit kommen zu lassen - als ob das irgendjemanden im Fall des Falles interessierte - und ein Stoßgebet für die Opfer und das "busy monster, manunkind" (E. E. Cummings).


Wenn die Kirche Starbucks wäre ...



Ich weiß: Natürlich passt nicht alles auf die Una Sancta und auch nicht auf uns Deutsche, und schon gar nicht kann man das Evangelium samt Sakramenten mit einem Grande Latte vergleichen. Aber warum eigentlich nicht doch einmal für 5 Minuten?

(via Auf'n Kaffee, mit einiger Verzögerung)

Es geht auch anders

Ich komme nicht so weit in der katholischen Welt herum wie andere. Aber so, wie im "Shrine" der hl. Elizabeth Ann Seton die Problematik der rußenden Opferlichter gelöst ist, hätte es meinem scheidenden Ortspfarrer auch gefallen:

Man rolle das Geld in eine Rolle passender Größe - der Dollar steht momentan bei 70 Euro-Cent, die Mindestgrenze liegt also tief, aber warum nicht auch 10-Dollar-Noten rollen? - und schiebe es in die Kasse, dann drücke man schnell auf das Licht seiner Wahl, das dann eine Weile, von elektrischem Strom gefüttert, im Anliegen seiner Wahl glüht. Rauch- und feuerfrei, gefahr- und schmutzlos - so muß es sein...

Wie konnte der liebe GOtt bloß zulassen, daß Kerzen rußen, daß Wachs tropft und Feuer verbrennt und ansteckt? - Wieder ein Schöpfungsmangel mehr in einer eh schon langen Liste!

21. September 2009

Südlich von Mason-Dixon

Nach einer sehr angenehmen Fahrt unter der Spätsommersonne durch Penns Waldland und die erste katholische Kolonie der USofA bin ich nun glücklich im Staat der "jungfräulichen Königin" angekommen. Zwischenstopps gab es beim Schlachtfeld von Gettysburg und am Grab der hl. Elizabeth Ann Seton in der ihr geweihten Basilica Minor.

Das ländliche Amerika unterwegs war bezaubernd, mit seinen bewaldeten Hügeln, den uns vertrauten Farmen und gelegentlichen weißen Kirchtürmen irgendwelcher Denominationen.

Unter den Billboards am Interstate auch das - erwartete? - Bekenntnis "Blessed the people whose God is the LORD - Gesegnet das Volk, dessen Gott der HERR ist". Die Fahrer aus der Gegenrichtung konnten auf der Rückseite den Slogan "Really wide open" für die McDonalds-Angus-Third-Pounder lesen.

Nun werde ich mir erst einmal etwas zu essen zu suchen und danach wartet die Arbeit.

14. September 2009

Unterwegs

Ich verdiene meine Brötchen die nächsten zwei Wochen im Ausland. Hier wird es deshalb vermutlich ruhiger werden.

Jesusbilder

Wie sich ein frommer Modefotograf Unsern Herrn im 21. Jahrhundert vorstellt bzw. wo er Ihn hineinstellt, kann man hier sehen:

Journeys with the Messiah

Hintergrund hier.

13. September 2009

Gestern in Aschaffenburg ...

Es war weder eine Bloggersynode noch die Zusammenkunft eines katholisch-fundamentalistischen Rollkommandos, sondern es waren ganz einfach ein paar schöne, harmonische, intensive Stunden unter Freunden - und damit auch ein Gegenbeweis gegen die ab und an verallgemeinerte These, daß im Web keine richtigen Freundschaften möglich seien.

Natürlich kreisten die Gespräche um all die Themen, die auch sonst die Blogozesenblogger bewegen: den Zustand der deutschen Kirche, die Quellen unseres Glaubens, die Orte, wo für uns diese Quellen entspringen, die Liturgie (quod erat expectandum) u.v.a.m.

Ich fand es sehr schön und war den ganzen Abend beschwingt, HH. P. Recktenwald, die Damen Maria Magdalena und Benita sowie die Herren Johannes und Tiberius kennen gelernt zu haben. Und hoffe natürlich auf ein Wiedersehen, egal ob im gleichen oder anderen Kreis.

(Und gerade sehe ich, daß bei Maria Magdalena die Erinnerungsfotos online stehen.)

Um unserer Freiheit willen

Und zum vorigen passend, ein Satz von Alexander Men:

"Er wandelte auf Erden, ohne die Menschen mit der Offensichtlichkeit seiner Macht zu erobern. (...) Um des Menschen Freiheit willen erlegte Er Sich Selbst die Beschränkungen des Vergänglichen auf." (Der Menschensohn.- Freiburg: Herder, 2006, S. 177)

Si comprehendis, non est Deus*

Kommentar zur guten Nachricht von heute, von einer Bekannten zugerufen über die Straße hinweg:

"Des Evangelium vom Sunntach, des well em normale Mensche goä ni rischdisch in de Kopp noi.

Das Sonntagevangelium von heute, das will einem normalen Menschen gar nicht richtig in den Kopf!"


Wo Frau J. recht hat, hat sie recht.

* "Wenn du ihn verstehst, dann ist er nicht Gott." (St. Augustinus)

Was Jesus tragen würde

Falls es jemanden interessiert: Für 40 $ gibt es momentan ein Jesus-Kostüm zu kaufen. In New Orleans. Hier.

"High quality costume consists of a full length beige color robe (made by Franco's) and a pair of large size genuine leather brown sandals (I think they were handmade). This looks like the sort of outfit Jesus wore, according to movies, paintings, etc. Perfect for a Halloween costume, church play, etc. Can also be used as part of an Arab/Muslim/African look. Worn only once ever."

Einfach so, aus guter Laune

Slim Harpo singt vom fast-talkin', slow walkin', good-lookin' No Hair Mohair Sam:

11. September 2009

Kairos kai topos -

- auf gutdeutsch: das Wo und Wann.

Für die interessierte Blogozese ist morgen, Samstag, 12. September 2009, ab 16.00 Uhr in den Schloßweinstuben Aschaffenburg ein Tisch reserviert, und zwar auf meinen zivilen Nachnamen, der dem Impressum (rechts unten) zu entnehmen ist.

Bis morgen!

10. September 2009

Googles Bücher

"1899 was a literary annus mirabilis, which saw the publication of Raymond Chandler's Killer in the Rain, The Portable Dorothy Parker, André Malraux's La Condition Humaine, Stephen King's Christine, The Complete Shorter Fiction of Virginia Woolf, Raymond Williams's Culture and Society 1780-1950, and Robert Shelton's biography of Bob Dylan, to name just a few.

1899 war ein annus mirabilis der Literatur: Damals erschienen Raymond Chandlers Killer in the Rain, The Portable Dorothy Parker, André Malrauxs La Condition Humaine, Stephen Kings Christine, The Complete Shorter Fiction of Virginia Woolf, Raymond Williams' Culture and Society 1780-1950, und Robert Sheltons Biographie von Bob Dylan."


Diese und viele andere erschreckende Entdeckungen beschert uns Geoffrey Nunberg in seinem lesenswerten Artikel "Google's Book Search: A Disaster for Scholars" (Chronicle of Higher Education), der den etwas anderen Blick in die Google-Bücher wirft. Gleich welche Lösung für die urheberrechtlichen Fragen gefunden wird: Es liegt noch mehr im Argen.

Wenn Googles Digitalisierungsprojekt wirklich aufgrund seines Umfangs das einzige all-umfassende und damit für alle Zeiten _die_ digitale Bibliothek schlechthin bleiben wird, dann wird sich an der Qualität der Metadaten noch viel bessern müssen. Wissenschaftler lesen Bücher nicht nur, sondern betrachten sie auch als Objekte wissenschaftlicher Betrachtung. Google sei "a quick study", kapiere also schnell, meint Nunberg - doch das würde in diesem Fall bedeuten müssen, langsam, Buch für Buch, akribisch und penibel vorgehen und Fehler beheben (lassen).

Frage

Kinky Friedman sagt:

"Die Deutschen sind mein zweitliebstes Volk. Das liebste ist jedes andere."

Muß Kinky Friedman da nicht ein Deutscher sein?
(via Zeitung für Schland)

9. September 2009

Klare Worte, aber nicht mehr

Manchmal sagt es einer klar und deutlich, da wo andere den Umweg über die Esskultur im südwestlichen Galiläa oder die Artenvielfalt des späthellenistischen Weizens wählen, um den üblichen katholischen Umgang mit dem Sanctissimus durch einen jovial-trivialen abzulösen.

Heute in aller Klarheit Richard McBrien, einer der bekanntesten US-Theologen:

"Eucharistic adoration, perpetual or not, is a doctrinal, theological, and spiritual step backward, not forward. - Eucharistische Anbetung, ob ewig oder nicht, ist ein Schritt zurück in Lehre, Theologie und Spiritualität, keiner nach vorne." (National Catholic Reporter via Father Z)

Die Messe müsse, solle, könne reichen. (Wobei man sich fragen kann, ob er mit "Messe" nicht vorzugsweise einen nach dem Novissimus Ordo McBrianus gefeierten Gottesdienst meint...)

Mir scheint, der gute liberale Prof hat keine Ahnung von der Liebe. Mich erinnert er nämlich fatal an jenen Ehemann, der seiner Frau entgegnet haben soll: "Wie was Küsse Zärtlichkeit? - Wir hatten doch gestern abend Sex! Was willste denn jetzt noch mehr?"

Wohin sonst als zu...



(via Ironic Catholic)

8. September 2009

Versuch, einem Geruch auf die Spur zu kommen

Br. Lukas fragt ganz richtig, "wo der Fisch zuerst stinkt". Selber traue ich mir nicht zu sagen: Es sind die 68er Weihbischöfe, die 78er Dogmatikprofs oder die 88er Diplomtheologen oder sonst wer.

Ich sehe aber, wie und wo bestimmte Geisteshaltungen oder sagen wir besser gleich: Ideologien einsickern in den pfarrlichen Alltag. Nehmen wir doch zwei Fortbildungsveranstaltungen, die eine kirchliche Stelle in meiner Nähe "für LektorInnen, Gottesdienstbeauftragte, KommunionspenderInnen, KatechetInnen und Pfarrgemeinderäte" anbietet, den engagierten Laien also, und jeweils mit zwei promovierten TheologInnen als ReferentInnen:

Da gibt es einmal diese hier:

"Eucharistie und gemeinsames Essen

Jesus hat sich gerne zum Essen eingeladen. Immer wie­der brachte er dabei auch Menschen mit, die den Gast­gebern nicht allzu sympathisch waren. Pharisäer und Zöllner, Vornehme und Sünder, Arme und Reiche brachte er dazu, sich miteinander zum Essen zu treffen.

Aus dieser Erfahrung des gemeinsamen Essens erwächst auch sein 'Letztes Abendmahl', das Vorbild unserer Eu­charistiefeiern. An diesem Abend werden wir anhand von biblischen Geschichten Jesu Praxis des gemeinsamen Essens besser kennenlernen und dadurch unser Verständnis von der Eucharistie vertiefen."

und eine zweite, die im Aschaffenburger Pompejanum stattfindet:

"Gemeinsam an einem Tisch!? - Eucharistie im frühen Christentum

Dass zu einem festlichen Essen auch ein gewisser Rahmen dazu gehört, ist eigentlich selbstverständlich; das gilt gerade auch für die Feier des "Herrenmahls", der Eucharistie. Wie aber sahen eigentlich diese Rahmenbe­dingungen in den Versammlungen der ersten christlichen Gemeinden aus? In welchen Räumen traf man sich, wie lief eine Mahlzeit damals ab, wie und von wem wurde das Essen serviert? Kenntnisse über das Alltagsleben der Menschen damals helfen uns oft, auch die biblischen Texte besser zu verstehen und geben auch neue Impulse für unsere Praxis heute.
Daher laden wir Sie zu diesem Fortbildungsabend in das Pompejanum in Aschaffenburg ein. Dieser Nachbau eines römischen Privathauses bietet uns die Möglichkeit, ganz real etwas über das Wohnen, Leben und Essen in neu­testamentlicher Zeit zu erfahren und in Beziehung zur Bi­bel zu setzen."


Richtige Exegeten würden wohl hinter so manche Aspekte der hier vorausgesetzten Exegese fette Fragezeichen machen, denke ich mir. Gar so einfach ist die Linie von den vorösterlichen Sündermählern zum Paschamahl Jesu am Vorabend seines Todes zu den nachösterlichen Herrenmählern nicht zu ziehen. Die früh einsetzende Ritualisierung oder die Bedeutung des Tempelkultes in frühchristlicher Liturgietheologie - so etwas passt nicht ins Programm und bleibt außen vor.

Das Programm, das praktisch-theologische Programm, das hier betrieben wird, besteht letztlich in einer Trivialisierung der Eucharistie, in einer Nivellierung, die sie handhabbar machen soll für den Pfarreialltag - und die sie so passgenau in die bürgerliche Existenz einfügt, daß das Fremde, das Sperrige, das Unverständliche, das Unverfügbare, und damit auch: das Heilige und Gnadenhafte draußen bleiben muß. Was nicht passt, wird passend gemacht. Und passend heißt erst einmal: kleiner. Durch Verschweigen, durch Weglassen verkleinert.

Das Ganze läuft unter offiziellem Schirm und Label. Da tut sich jeder Gemeindepfarrer schwer, wenn der/die Lektor/Kommunionspenderin argumentiert: "Aber der Herr Dr. X hat gesagt, wir sollten das ganze mittelalterliche Brimborium sein lassen. Die Monstranz ist doch voll die Schaufrömmigkeit. Ja, und sie haben mich doch selber hingeschickt..."

Ach ja, und falls einer fragt: "Hast Du das denn auch weiter oben angesprochen?": Das hatte ich beim letzten Mal schon. Geändert hat sich offensichtlich wenig. Stattdessen dürfen die engagierten Laien das tatsächlich sehenswerte Pompejanum besichtigen - ist ja auch attraktiver als, sagen wir, eine Stunde stiller Anbetung vor dem ausgesetzen Sanctissimus. Oder auch ein Weihnachtsessen für Alte, Obdachlose und Arme.

Dichterlesung

Youtube - was wären wir ohne es? Und zwar nicht nur als Musikliebhaber, sondern auch als Poesiesüchtige?

Daniel Ahearn hat mich auf eine Aufnahme von Franz Wright aufmerksam gemacht, der eigene neue Gedichte liest:



Was andere Poeten angeht, die hier im Blog schon auftauchten:

Von Les Murray gibt es leider nur eine akustisch und optisch schwache Bootleg-Aufnahme.

Bei E. E. Cummings sieht es besser aus, hier z.B. mit Anyone Live in a Pretty How Town.

Und dann ist da noch Robert Frost mit The Road Not Taken.

Schlimme Sache: Vorschußlorbeeren vom Mainstream

Was will es bedeuten, wenn ein Mainstream-Medium einen neuen Blog schon vorab, bevor auch nur die erste Zeile gebloggt ist, anpreist? - Das fragte ich mich, als ich den Artikel "Les « sacristains » sonnent les cloches sur Internet" aus La Croix las.

La Croix, wir erinnern uns, ist eine französische katholische Tageszeitung, die bei Bayard erscheint, einem Verlag der Assumptionisten, mit nationaler Reichweite bei einer Auflage von knapp 100.000, politisch und kirchenpolitisch im gemäßigt fortschrittlichen Mainstream. (Vgl. Wikipedia auf französisch und englisch)

Wenn La Croix nun also einen neuen Blog im Vorgriff vorstellt und empfiehlt, dann ist quasi das Medium schon die Message, noch vor dem ersten Satz des Artikels. Die Message, hier aus dem Mund der empfohlenen Blogger, kennen wir in Deutschland genauso gut:

"On voulait donner un peu plus de visibilité aux cathos “mainstream”, dans la mesure où, quel que soit le sujet, les plus présents sont toujours les plus extrêmes sur Internet. La présence des catholiques modérés est à ce jour presque inconsistante dans la blogosphère, alors qu’ils représentent la majorité des catholiques français. » D’où un recrutement qui laisse droit à une large palette de sensibilités, « pour que la question ne soit pas politique », poursuit-il. La participation au blog sera aussi ouverte à des invités occasionnels, pour peu qu’ils adhèrent à sa charte où les « sacristains » se réclament avec fermeté de Vatican II et entendent promouvoir le dialogue interreligieux."
[In schneller, unreiner Übersetzung:
"'Wir wollten den Mainstream-Katholiken ein wenig mehr Sichtbarkeit verschaffen, insofern, gleich bei welchem Thema, die Extreme im Internet immer am auffälligsten sind. Die Präsenz gemäßigter Katholiken ist in dieser Stunde im Internet fast inkonsistent, obwohl sie die Mehrheit der französischen Katholiken repräsentieren.' Deshalb auch eine Einladung zum Mitbloggen, die einer breiten Palette von Meinungen Raum lässt... Die Teilnahme am Blog wird auch gelegentlich für eingeladene Schreiber offen sein, wenn sie nur der Charta der Sakristane zustimmen, die sich entschieden auf das Vatikanum II berufen und den interreligiösen Dialog zu fördern suchen"]

Das kann grundsätzlich gelingen, besonders da bei les sacristains einige erfahrene Blogger dabei sind. Wenn ich freilich Sätze lese wie "L’idée de proposer une autre visibilité d’Église me plaît bien. Une présence apaisée et amusée de l’Église sur Internet, ni dans la défense ni dans l’apologétique de la foi catholique" ["Die Idee, eine andere Sichtbarkeit der Kirche vorzuschlagen, gefällt mir gut. Eine beruhigte und amüsierte Präsenz der Kirche im Internet, weder zur Verteidigung noch zur Apologetik des katholischen Glaubens"], werde ich gleich skeptisch. Denn allzu leicht, allzu oft, so habe ich in den letzten Jahrzehnten gelernt, lief so etwas auf Feigheit vor dem Feind hinaus, auf die Bereitschaft, dem als vox temporis verstandenen Zeitgeist mehr Recht zu geben als dem Wort GOttes und mit einer Hermeneutik des Bruches in die finale Mimikry zu gehen, als ob in der perfekten Anpassung der Tonfall des galiläischen GOttessohnes noch zum Klingen käme.

Und irgendeiner muß den Kopf hinhalten für die sichtbare Kirche aus Sündern - nicht weil sie sich besonders klug anstellt -, sondern weil es genug Leute gibt, die mit all ihren kindischen Begrenztheiten und kleinen Idiotien auch den evangelischen Skandal mit aus dem Badewasser schütten. Für eine durchaus amüsierte, nonchalante, elegante Präsenz der Katholiken bin ich auch, keine Frage, aber im richtigen Moment, im Ernstfall gilt es, wie der alte "Raunzer" (HUvBalthasar) Bernanos aufzustehen und bereit zu sein, ohne auf eigene Image, auf Eleganz und Akzeptanz zu achten.

7. September 2009

Erste Feinplanung

Versuchen wir die Feinplanung für den kommenden Samstag:

Einige werden ja am Kongreß teilnehmen, andere kommen eigens zum Bloggertreffen, wenn ich das richtig verstehe. Wäre denn 16.00 Uhr eine gute Uhrzeit? [Ich selber kann frühestens um 16.30 Uhr dazu kommen, aber das soll ja Euch andere nicht abhalten, den Nachmittag schon vorher zum Besten der Blogozese zu nutzen.]

Der Tagungsort, die Stadthalle liegt sehr zentral, und ringsum gibt es einige Kaffees und Weinstuben. Ein ruhigerer Ort wäre nicht schlecht, also zum Beispiel die Schloßweinstuben (im EG von Schloß Johannesburg): sie liegen 250 m entfernt, sind nicht zu verfehlen und ganz nett - und bieten bei schönem Wetter eine sonnige Terrasse zum Main hin.

Umfrageergebnis


In Aschaffenburg wird alles auf eine Grün-gelbe Koalition am Samstag nachmittag hinauslaufen, und wenn alle da sein können, die wollen, sind wir sechs.

Feinabstimmung später.

6. September 2009

Kleiner Brief an die Gottesdienstgemeinde

Liebe Gemeinde von St. Johannes in Stift Haug,

als wir heute morgen rechtzeitig vor der Sonntagsmesse in Eurer schönen Pfarrkirche saßen, um die Heilige Messe bei Euch mitzufeiern, da gab es einen Moment, in dem ich mir schwor: "Wenn die" - Ihr also - "nicht endlich aufhören zu quasseln, dann kriegen sie heute abend eine namentliche Erwähnung im Blog." Ich finde es ja durchaus schön, wenn man im Kreise von Freunden und Bekannten die Messe feiert und wenn man die auch freundlich und warm begrüßt. Absolut kein Problem damit.

Bloß: Bei Euch hatte ich das Gefühl, es geht zu wie im Vereinsheim, bevor sich jeder setzt und der Vereinsvorstand die Sitzung eröffnet. Die letzten Neuigkeiten schnell ausgetauscht, Küsschen links-rechts, "Kannst mir nachher helfen, das und jenes zu tun?", die Seniorenbeauftragte lehnt sich elegant über die Bank zur Hinterfrau, Geheimnisse gibt es nicht, kann ja jeder mithören, was wir zu besprechen haben, nicht? Konzentrieren kann man sich immer noch, während das Protokoll der letzten Sitzung verabschiedet wird. So in etwa kenn' ich's, so in etwa war's bei Euch.

Irgendwo in der Ecke drückte sich bestimmt auch der klein-gemachte "Große Gott" herum - der aus dem berühmten Lied, der von damals im Dornbusch, wo Mose die Schuhe auszog, von wegen "Der Ort, auf dem du stehst, ist heiliger Boden". Ich kenne Euern Pfarrer nicht, vielleicht hat der Euch ja gesagt, daß überall, wo zwei oder drei "in meinem Namen beisammen sind", ER quasi-automatisch da sei und IHM auch ziemlich egal sei, was Ihr da tut, Ehrfurcht, Stille, Ruhigwerden etc. bräuchte es nicht, Hauptsache, fröhlich, entspannt, gerne auch mal kichernd, auf jeden Fall aber gesellig.

Oder wenn es der Pfarrer nicht war, habt Ihr dann vielleicht das Sonntagsevangelium zur Aufführung gebracht? Entschuldigung, wenn mir das erst jetzt zu Eurer Entlastung einfällt, aber moderne Inszenierungen sind manchmal nicht so eindeutig als solche zu erkennen. Wir haben später ja Markus 7, 31 - 37 gehört, zuvor noch passend Jesaja mit ein paar Versen aus dem 35. Kapitel. Die Verheißung des Propheten hat sich im HErrn Jesus erfüllt: Die Tauben hören und die Stummen sprechen, die Blinden sehen und die Lahmen springen wie Hirsche. So in etwa.

Und Ihr habt also dann schon mal gespielt, aufgeführt, wie es ist, wenn die Stummen endlich lose Zungen haben, richtig? Wenn das so ist, soll's mir recht sein. Ich darf Euch in diesem Fall lediglich auf das Evangelium des nächsten Sonntages verweisen. Da ist nicht mehr die Rede vom Sprechen, Reden, Quasseln, Babbeln, Schnaken, sondern vom Bekenntnis - "Du bist der Messias!" - und von der Nachfolge, die absolut kein Spaß zu sein scheint. Sonst hätte der HErr Jesus nicht so ernste Töne angeschlagen:

"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten."

Leider bin ich am nächsten Sonntag nicht wieder in Würzburg, aber ich bin sicher: Ihr werdet das nicht nutzen, um drauflos zu schwätzen.

Einen schönen Sonntag abend noch,

Euer Scipio

5. September 2009

Unser Mann in Rom

Br. Lukas bloggt aus der urbs des orbis: gotteslob.

Das übliche herzlich-fromme Willkommen auch ihm. (Mit Gruß + Dank an Elsalaska!)

4. September 2009

Glück, aber wie?

Schön, daß das ZdK einen neuen Präsidentschaftskandidaten hat: Alois Glück soll es werden. Schön auch, daß es "positive Signale" "von den katholischen Bischöfen" gibt, wie uns vox Papae berichtet.

Gespannt darf man sein, wie die "pseudo-katholischen Hintertürchen" (Bertram Meier) aussehen werden, durch die ein Mitgründer von Donum Vitae auf die Spitzenposition des obersten deutschen Katholikengremiums gelangt - und die laut Bayerischem Rundfunk die bayerischen Bischöfe Anfang Juni 2009 noch ganz fest versperren wollten.

Sucher - Teil 2

Und da wären neben vielen anderen auch noch die Herren Daltrey, Townshend, Entwistle und Moon, die überall herumfragen, alles auf den Kopf stellen und verzweifelt feststellen müssen:

"I won't get to get what I'm after / Till the day I die".

Sucher

"Auch Attentäter können religiös Suchende sein", und das sei "ein durchaus neuer Aspekt in der aktuellen Debatte", so die Religionspsychologin Susanne Heine im Gespräch mit Kathpress (Q: Radio Vatican).

Naja, denke ich mir: Einen Dostojewskij hätte das nicht verwundert und einen Woody Allen ("I was thrown out of college for cheating on the metaphysics exam; I looked into the soul of the boy sitting next to me.") wohl auch nicht. Nicht einmal einen Axel Cäsar Springer.

Post mortem-Interview

Postum kommt Leszek Kolakowski in der Welt zu Wort: "Ich rechne nicht mit dem Tod Gottes":

"WELT ONLINE: Die kulturelle Katastrophe wäre, dass es ohne religiöse Tradition keine moralischen Bremsen gäbe, in Sonderheit für die Unersättlichkeit des „Homo consumptus“ [sic - Müsste korrekterweise wohl "Homo consumens" heißen]?

Kolakowski: Ja, keine moralischen Bremsen. Wenn die Kultur den Sinn für das Heilige verliert, verliert sie allen Sinn. Mit dem Verschwinden des Heiligen, das der Perfektion dessen, was eine säkulare Gesellschaft erreichen kann, Grenzen setzt, erwacht eine der gefährlichsten Illusionen unserer Zivilisation – die Illusion, dass es keine Grenzen der Veränderung gebe; dass die Gesellschaft ein unendlich flexibles Ding wäre, den arbiträren Launen unserer kreativen Möglichkeiten unterworfen.

Am Ende sät diese Illusion verhängnisvolle Verzweiflung. Die moderne Chimäre, die dem Menschen totale Freiheit von der Tradition oder jeglichem vorexistentem Sinn verspräche, weit davon entfernt, ihm eine Perspektive göttlicher Selbsterschaffung zu eröffnen, schickt ihn in eine Finsternis, in der alles mit gleicher Gleichgültigkeit betrachtet wird. Das utopische Vertrauen in die Fähigkeit des Menschen, sich selbst zu erfinden, die utopische Hoffnung auf grenzenlose Perfektion könnte das wirkungsvollste Instrument des Selbstmords sein, das die menschliche Kultur je geschaffen hat. (...)

WELT ONLINE: Könnten wir ethische Werte nicht auf Vernunft gründen? Muss persönliche Verantwortung im Glauben wurzeln?

Kolakowski: Offensichtlich können Einzelne hohe moralische Standards aufrecht erhalten und zugleich areligiös sein. Dass auch Zivilisationen das können, bezweifle ich. Welchen Grund gäbe es ohne religiöse Traditionen, die Menschenrechte und die Menschwürde [sic] zu achten? Was ist Menschwürde, wissenschaftlich gesehen? Aberglaube? Empirisch gesehen sind die Menschen ungleich. Wie können wir Gleichheit rechtfertigen? Die Menschenrechte sind eine unwissenschaftliche Idee."

3. September 2009

Pius an Antonius, anno Domini 1956

Ja so ein schöner Segen, da möcht' man grad selber das alpine Gold gewonnen haben:

"Der Heilige Vater beglückwünscht väterlich Antonius Sailer zum dreifachen Siegeskranz. Wünschend, dass er auf dem Kampfplatz der Tugend noch edlere Preise erlange, erteilt er ihm in herzlicher Liebe den Apostolischen Segen." (Quelle: St. Josef-Newsletter)

Hammersteins Messlatte

Vor einigen Wochen habe ich Enzensbergers Buch über Kurt von Hammerstein gelesen und anschließend einigermaßen unbefriedigt weggelegt. Hammerstein und seine Familie bleiben merkwürdig blaß und flach, was teils an Enzensbergers Methode liegen mag, der weitgehend darauf verzichtet, Lücken plastisch aufzufüllen und ein schönes, lebendiges, romanhaftes Portrait zu erhalten.

Mitgenommen habe ich allerdings Hammersteins Einteilung seiner Offiziere und fange an, sie ab und an im realen Leben anzuwenden. Und fasse für mich noch Hoffnung auf eine verspätete Karriere ;-) :

"Ich unterscheide vier Arten. Es gibt kluge, fleißige, dumme und faule Offiziere. Meist treffen zwei Eigenschaften zusammen. Die einen sind klug und fleißig, die müssen in den Generalstab. Die nächsten sind dumm und faul; sie machen in jeder Armee 90% aus und sind für Routineaufgaben geeignet. Wer klug ist und gleichzeitig faul, qualifiziert sich für die höchsten Führungsaufgaben, denn er bringt die geistige Klarheit und die Nervenstärke für schwere Entscheidungen mit. Hüten muss man sich vor dem, der dumm und fleißig ist; dem darf man keine Verantwortung übertragen, denn er wird immer nur Unheil anrichten."

Hammerstein selber muß übrigens ziemlich klug und stinkefaul gewesen sein und hat es deshalb auch weitgebracht in der Reichswehr. Nur bei A.H. war Schluß. Man muß ja nicht für jeden faul und klug sein...

Einladung zum Schlafengehen

Mir ist, als hätte sich Eric's Sally hier schon einmal schlafen gelegt. Nun, dann darf sie's heute wieder tun.

Die Herren von Seldom Scene nehmen sich ihrer an:

They always come back

- könnte man jedenfalls meinen:

Breviarium Pauli ist ein Zweitblog und nimmt ein Gespräch auf, das im Web kurz unterbrochen war. Paul ist nicht nur bloggend ein Zurückgekommener...

fxneumann ist, wenn ich mich nicht irre, die Fortsetzung einer Webpräsenz, die in die Frühzeiten des katholischen Web-Zwo-Null zurückreicht. Inzwischen ist der Autor ins ZdK aufgerückt und bloggt immer noch.

Beiden das übliche herzlich-fromme Willkommen.

Und ich nutze die Gelegenheit, den Posten des Blogblockwarts, den mir Ralf irgendwie doch zuschustert, abzulehnen. Auf eine Blogozese, die es gibt und nicht gibt, die von Goldbach/Ufr. bis Australien reicht und neuerdings einen Erzbischof und mindestens einen Funktionärs-Christen des Zentralkomitees umfasst, mag ich nicht aufpassen. Was nicht heißen soll, daß ich nicht auch mal wieder kontroverse Literatur im Polsterumschlag verschicke, die dann von einem Polizeikommando unter Beisein eines Liedermachers geöffnet wird...

2. September 2009

Blogozesentreff - Zwischenstand

Ja, es kommt etwas zusammen. Bis zu sieben von uns sind am übernächsten Wochenende in Aschaffenburg, manche als Teilnehmer am Kongreß "Freude am Glauben", andere planen die Teilnahme noch, andere würden wohl speziell zum Bloggertreffen kommen.

Ich bin ein bißchen skeptisch, ob wir wirklich alle sieben zur gleichen Stunde an den gleichen Tisch bekommen, aber wir werden sehen, was die Terminsuche bei Doodle ergibt. Bitte hier klicken zur Umfrage.

Das Kongressprogramm zum Abgleich hier.

Pfade nach oben

Als Fortsetzung zu einem früheren Posting ein kleines, schlichtes Gedicht von Czesław Miłosz (in der Übersetzung von Doreen Daume):

Eigene Geheimnisse

All meine unseligen Geheimnisse
Wird man entdecken, eins nach dem anderen.
Bis einer sagt: Was für ein elendes Leben,
Und wie steil sind die Pfade von dort nach oben!


(Quelle: Cz. Miłosz: DAS und andere Gedichte.- München: Hanser, 2004, S. 46)

1. September 2009

Jedem sein Font

Seine ganz und gar eigene TrueType-Schrift kann man sich bei fontcapture.com verfertigen lassen - besonders attraktiv für all jene mit einer richtig schönen Handschrift.

(via The Anchoress)