Orientierung statt eingeweihte Leiterwagen
Im Gegensatz zu Lazy Lester haben wir es bei Bischof Gerhard Müller (Regensburg) mit Lover and Fighter gleichermaßen zu tun. Das passt nicht jedem, besonders nicht denen, die ihren Bischof gern bei ländlichen Honoratioren sehen und derweil ihre Agenda abarbeiten.
Die Süddeutsche bringt ein Interview:
"SZ: Suchen Sie den Konflikt?
Müller: Man hat es immer einfacher, wenn man die Dinge laufen lässt. Aber dann droht alles auseinander zu bröseln. Ich bin kein Direktor einer Folklore-Bewegung; ich bin nicht Bischof, um nur Feuerwehrautos einzuweihen, Kinder zu herzen und dann wieder wegzufahren. Mir geht es immer um die Vermittlung des Glaubens, der den Menschen Orientierung für ihr Leben gibt.
SZ: Es zucken auch treue Katholiken, wenn Sie junge Priester aufrufen, 'Kämpfer für den Glauben' zu sein.
Müller: Wer bibelfest ist, weiß, dass das Bild vom Kämpfer für den Glauben aus dem ersten Timotheusbrief stammt. Ich habe bei der Priesterweihe verdeutlicht, dass man sich für die Glaubensvermittlung anstrengen muss und nicht bequem im Sessel sitzen bleiben darf.
SZ: Es ist aber interessant, wie man das sagt. Warum das Kämpfer-Bild?
Müller: Weil es zu wenige aktive Vermittler des Glaubens gibt. Mit dem Glauben ist es wie mit der Rente. Da haben zu viele zu lange gedacht: Für mich reicht es noch, und die künftige Generation ist mir egal. Da ist das Bild vom Kämpfer ein gutes Bild.
SZ: Sie sprechen von der 'Neuevangelisierung'. Soll ein elitärer Kreis der Evangelisierten die Volkskirche ersetzen?
Müller: Die Kirche kann nur Volkskirche bleiben, wenn ein lebendiger Kern da ist. Wenn die Mitte eines Baumes verfault, bricht auch alles andere auseinander. Es braucht also Christen, die sich für die Verkündigung und Seelsorge besonders engagieren."
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