31. Juli 2003

Franz, singend, auf englisch

Es "gilt zu verstehen, daß ein solcher Gesang, wie etwa der Sonnengesang des heiligen Franz, nicht eine Entgleisung des Glaubens in das Poetische darstellt, daß er nicht seine Wurzel in irgendeiner mystischen Naturreligion hat, sondern daß der heilige Franz zu singen - fast möchte man sagen -, zu tönen beginnt, weil er so tief von der Gnade Christi berührt ist.

Das gilt es zu sehen, daß der Heilige darum mit Sonne und Sternen, Wasser und Tod so brüderlich zu tönen beginnt, weil die Gnade des Gekreuzigten die letzte Tiefe seiner Kreatürlichkeit geweckt hat, so daß er nicht nur als jener Sünder dasteht, dem Erbarmung widerfahren ist, sondern auch als diese armselige - dem Esel zugewandte - Kreatur, die keine andere Möglichkeit mehr hat, als im Lobpreise Gottes zu verströmen." (Erik Peterson: Von den Engeln, enthalten in Theologische Traktate, S. 229)

Der Poverello nackt und sterbenskrank auf dem Boden seiner Zelle - und simultan mit den Engeln und ihnen gleich im Ganz-Lobgesang-sein.

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