15. Juli 2003

Heinsesein


Was macht eine Stadt mit einem großen Sohn, den keiner kennt? Sie widmet ihm eine Straße und feiert seinen 200. Todestag mit einem Gedenkjahr.

Aschaffenburg feiert also Johann Jakob Wilhelm Heinse und erhascht ein paar Strahlen aus dem Spätglanz des Nicht-ganz-Klassikers.

Zum Glück gibt es mit Reinhard Paczesny einen lebendigen lokalen Dichter-Satiriker, der uns Normalos Heinse auf respektlose Art näherbringt. Respektlos nicht so sehr gegen Heinse - den erlebte das Publikum gestern auf der Bühne gequält von seinen Kopfdämonen und zerrissen auf der Suche nach seiner wahren Bestimmung - als gegen die "Ascheberscher", die die Qualen ihres Heinse ganz schnell in die richtigen Kategorien stecken ("ganz wie dem Karl sein Obba") und lieber ihren Schafkopf zu Ende spielen.

Recht so.

[Kompliment an die Pennäler-Schauspieler! KGA rocks.]

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