Mein Heimatblatt, das "Main-Echo" (Monopolzeitung des Bayerischen Untermain, die mit ihren Untertiteln täglich bis 250.00 Leser erreicht), berichtet auf 11 x 12 cm über "Ecclesia de Eucharistia" (EdE). Quelle: dpa, Rubrik: Aus aller Welt, gleich neben "Wildschwein stürmt in Rentner-Schlafzimmer" und "Hexenschuss in luftiger Höhe".
Die "schroffe Klarheit" der Rezeption liegt wieder einmal nicht in dem, was gesagt wird, sondern in dem, was ausgelassen wird: Einziges Thema des Artikels ist die interkonfessionelle Abendmahlgemeinschaft - ganz so, als seien die anderen 50 Seiten von EdE, die sich mit dem Thema nicht befassen, "lyrischer Kitt" (Christoph Schäfer).
Der Bericht besteht aus:
- einem einführenden Satz: Vor dem ökumenischen Kirchentag habe der Papst dem Wunsch nach einem gemeinsamen Abendmahl von Prots und Kathos eine scharfe Absage erteilt. (5,3 Zeilen)
- einem Absatz zu EdE. Einzige wörtliche Zitate aus EdE: "Zu diesem Thema lässt das Verbot des Kirchenrechts keinen Raum für Unklarheiten" und die Warnung vor "Mißbräuchen". (9,4 Zeilen)
- der Stellungnahme der EKD, die die theologische Abwertung des protestantischen Abendmahls zurückweist und weiter dazu einlädt. (12 Zeilen)
- der Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz - thematisch nichts Neues und notwendige Klarheit etc blabla.(8,8 Zeilen)
- einem Satz zur Meinung von "Wir sind Kirche" - darf nicht fehlen. (2,5 Zeilen)
- und einem abschließenden Absatz zum Hintergrund: Kirchentag etc. (10 Zeilen)
Und jetzt addieren: Das Ereignis - EdE - bekommt 9,4 Zeilen (wenn man die Einführung weglässt, die keine eigene Information bringt), die kritische Rezeption 14,5 Zeilen und die zurückhaltende 8,8 Zeilen. Das nenne ich mir Objektivität.
Da informiert, wer kann, sich lieber aus dem weltweiten Netz. Tolle, lege - nimm und lies.
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