"Ich heiße Shahbaz Bhatti. Ich wurde in eine katholische Familie geboren. Mein Vater, ein Lehrer im Ruhestand, meine Mutter, eine Hausfrau, haben mich nach christlichen Werten und den Lehren der Bibel erzogen, die meine Kindheit prägten.
Von klein auf war es selbstverständlich, die Kirche zu besuchen und in den Glaubenswahrheiten und im Opfer und der Kreuzigung Jesu eine tiefe Formung zu erfahren. Es war Jesu Liebe, die mich veranlaßte, meine Dienste der Kirche zur Verfügung zu stellen. Die schrecklichen Bedingungen, in denen die Christen Pakistans lebten, erschütterten mich. Ich erinnere mich an Karfreitag, als ich erst 13 Jahre alt war: Ich hörte eine Predigt über Jesu Opfer für unsere Erlösung und für die Rettung der Welt. So fühlte ich mich gedrängt, als Antwort auf diese Seine Liebe unseren Brüdern und Schwestern meine Liebe zu schenken, indem ich mich in den Dienst der Christen stelle, besonders der Armen, der Notleidenden und der Verfolgten, die in diesem islamischen Land leben.
Mir wurden hohe Würden und Regierungsämter angeboten, damit ich meinen Kampf aufgebe, aber ich habe immer abgelehnt sogar unter Gefahr meines eigenen Lebens. Meine Antwort war immer dieselbe: Nein, ich will Jesus dienen als einfacher Mensch.
Diese Hingabe macht mich glücklich. Ich will keine Popularität und keine Machtpositionen. Ich wünsche mir nur einen Platz zu Jesu Füßen. Ich möchte, daß mein Leben, mein Charakter, meine Handlungen für mich sprechen und zeigen, daß ich Jesus Christus nachfolge. Dieser Wunsch ist so groß in mir, daß ich mich in meinen Anstrengungen für die Notleidenden, die Armen, und die verfolgten Christen Pakistans auserwählt fühlen würde, wenn Jesus mein Leben als Opfer annehmen würde.
Für Christus will ich leben und für Ihn will ich sterben. Deshalb verspüre ich keine Angst in diesem Land. Viele Male wollten mich die Extremisten ermorden oder einsperren. Sie haben mich bedroht, verfolgt und meine Familie terrorisiert. Ich aber sage: Solange ich lebe, bis zu meinem letzten Atemzug, werde ich fortfahren, Jesus zu dienen und dieser armen, leidenden Menschheit, den Christen, den Notleidenden, den Armen.
Ich meine, daß die Christen der Welt, die den 2005 von der Erdbebenkatastrophe betroffenen Moslems die Hand reichten, Brücken der Solidarität, der Liebe, des Verständnisses, der Zusammenarbeit und der Toleranz zwischen den beiden Religionen gebaut haben. Wenn diese Anstrengungen fortgesetzt werden, bin ich überzeugt, daß es uns gelingt, auch die Herzen und die Köpfe der Extremisten zu gewinnen. Das wird eine positive Veränderung erzeugen: Die Menschen werden sich nicht mehr hassen, sie werden nicht mehr im Namen der Religion töten, sondern es werden die einen die anderen lieben, sie werden einträchtig sein und sie werden den Frieden und das Verständnis in dieser Region pflegen.
Ich will euch sagen, daß ich viel Anregung in der Heiligen Schrift und im Leben von Jesus Christus finde. Je mehr ich das Neue und das Alte Testament lese, die Verse der Bibel und die Worte des Herrn, desto mehr fühle ich mich gestärkt und wächst meine Entschlossenheit. Wenn ich über die Tatsache nachdenke, daß Jesus Christus alles geopfert hat, daß Gott Seinen eigenen Sohn für unsere Erlösung und unsere Rettung gesandt hat, frage ich mich, wie ich dem Weg nach Kalvaria folgen kann. Unser Herr hat gesagt: 'Komm mit mir, nimm dein Kreuz und folge mir.'
Die Stelle der Bibel, die ich am meisten liebe, sagt: 'Ich hatte Hunger und ihr gabt mir zu essen, ich hatte Durst und ihr gabt mir zu trinken, ich war fremd und ihr habt mich beherbergt, ich war nackt und ihr gabt mir Kleidung, ich war krank und ihr habe mich gesund gepflegt, ich war eingesperrt und ihr habt mich besucht.' Wenn ich arme und hilfsbedürftige Menschen sehe, denke ich, daß in ihnen Jesus mir begegnet. So ist es mein Bestreben, nach Möglichkeit immer hilfreich zu sein und gemeinsam mit anderen den Notleidenden, den Hungernden, den Durstigen Unterstützung zu bringen.
Ich denke, daß die Hilfsbedürftigen, die Armen, die Waisen, welcher Religion sie auch immer angehören, zu aller erst als Menschen zu sehen sind. Ich denke, daß diese Menschen Teil eines Leibes in Christus sind, daß sie der verfolgte und hilfsbedürftige Teil von Christi Leib sind. Wenn wir diese Mission zu Ende bringen, werden wir uns einen Platz zu Jesu Füßen verdient haben und ich werde Ihn anschauen können, ohne mich schämen zu müssen."
(via Katholisches)
7. März 2011
Kirche 2011
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