"Gehört der Islam zu Deutschland?" - Bin ich der einzige, der nicht versteht, was die Frage überhaupt bedeuten soll?
Gehört denn das Christentum - egal welcher konfessionellen Ausprägung - zu Deutschland? Und wenn ja: in welchem Sinn? Historisch gesehen? Oder als Religion einer großen Zahl bzw. gar der Mehrzahl der Bundesrepublikaner? Oder so, daß Staat und Gesellschaft das Christentum als Garant lebensnotwendiger Voraussetzungen akzeptieren, die sie selber nicht generieren oder garantieren können? Und wie angepasst muß eine Religion sein, damit sie dazugehört?
Persönlich fasse ich es ja als Lob auf, wenn Sigmar Gabriel im wohl nur halben Scherz meint, daß die Aleviten besser in die Bundesrepublik integriert seien als die katholische Kirche. Weh tut mir allein, daß ein Vorzeigekatholik dazu nur schmunzeln kann statt wenigstens anzudeuten: "'So ist sie, die Kirche. Und das ist gut so." - Aber vielleicht hat er's ja getan. Oder wartet auf eine gute Gelegenheit.
(Danke, Johannes, für den Hinweis auf Sigmar G. und Norbert L.)
5. März 2011
Dazugehören - wie, wer, was, wieso?
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3 Kommentare:
Ich verstehe die Frage auch nicht!
@Scipio:
Tja, was soll man sagen? Gerade, weil die Frage so unpräzise gestellt wird und weil eigentlich niemand weiß, was eine positive oder negative Antwort bedeuten könnten, scheint sie einigen politisch offenbar sehr nützlich.
In Deutschland leben fast vier Millionen Muslime, darunter fast zwei Millionen Deutsche.
Statt die Ressentiments derer zu bedienen, die lieber unter sich geblieben wären, täte der neue Innenminister gut daran, sich einer der wichtigsten innenpolitischen Zukunftsaufgaben zu stellen:
Unter den Muslimen für demokratischen Gemeinsinn zu werben, und unter den Nicht-Muslimen für die Achtung vor den Glaubensüberzeugungen anderer.
Viele Grüße
Morgenländer
Muss die Frage nicht umgekehrt gestellt werden? Gehört Deutschland zum Islam? Gehört Deutschland zum Christlichen Erdkreis? Das Kleinere kann doch nur zum Größeren gehören.
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