Wie gehört denn der folgende Abschnitt in dieses Kapitel P. de Lubacs über den "Mensch der Kirche"? - Ich würde sagen: So wie das Eschatologische, wie die Ausrichtung auf das Ende und die Vollendung der Tage in der Wiederkunft des HErrn immer zum Christenleben dazu gehört: relativierend, entspannend, wohl auch entlastend. Und dadurch wieder auf lähmender Enttäuschung zur tätigen Hingabe, zu aktiver Erwartung ermutigend. Nicht wir erlösen die Welt, nicht wir retten die Kirche. Übrigens auch nicht der beste Papst und die perfekteste Kurie. Mir scheint, daß Benedikt XVI. das sehr genau weiß, besser als manche seiner Fans.
"Immer bleibt der Mensch der Kirche offen für das Kommende. Nie schließt sich für ihn der Horizont ab. Wie Paulus will er 'voller Freude in seinen Leiden' sein; er wagt es, sich auch dazu berufen zu fühlen, mit allen übrigen 'ergänzen zu dürfen, was an den Leiden Christi noch fehlt für seinen Leib, der die Kirche ist'. Und er weiß, daß er in Christus 'die Hoffnung auf Glorie' besitzt. Mit der Gemeinschaft der Glaubenden erwartet er die Wiederkunft Dessen, den er liebt. Er vergißt nicht, daß alles Vergehende schließlich von diesem Ziel her beurteilt werden wird. Er vergißt ebensowenig, daß die Erwartung aktiv sein muß, er sich also keiner irdischen Aufgabe entziehen darf: sie werden für den Hoffenden nur umso drängender und wichtiger. Seine Haltung ist eschatologisch, aber in der Art des hl. Paulus, nicht der Schwarmgeister von Thessalonich; sie besteht nicht darin, wie man zuweilen meint, die Pflichten des Tages zu vernachlässigen, sich am Schicksal der Erde zu desinteressieren oder sich bis zum Weltende von der tätigen Liebe zu dispensieren." (Die Kirche. Einsiedeln: Johannes, 1968, S. 230)
Zum vorigen Abschnitt hier.
26. März 2011
In der Kirche leben (11)
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