12. Juni 2010

Bingley über Bälle und anderes

Jane Austen läßt in "Pride and Prejudice" Charles Bingley eine sehr treffende Bemerkung machen, als seine Schwester vorschlägt, Bälle doch, bitteschön!, um einiges vernünftiger und zeitgemäßer zu gestalten. Bei der Lektüre des Altbundeskanzlers (siehe voriges Posting) fiel sie mir ein. Sie passt auch bei anderen kirchenpolitischen Gelegenheiten:

"I should like balls infinitely better," she replied, "if they were carried on in a different manner; but there is something insufferably tedious in the usual process of such a meeting. It would surely be much more rational if conversation instead of dancing were made the order of the day."

"Much more rational, my dear Caroline, I dare say, but it would not be near so much like a ball."

1 Kommentar:

spero hat gesagt…

Hey, das hab ich doch letztens erst bei C.S. Lewis im Zusammenhang mit der Frage der Frauenordination gelesen:

"Ich anerkenne voll die guten Absichten der Leute, die den Pastorenberuf für Frauen zugänglich machen wollen. Ich glaube, es sind aufrichtige, fromme und vernünftige Leute. Vielleicht sind sie nur allzu vernünftig. Gerade in diesem Punkt empfinde ich eine ähnliche Ablehnung wie Mr. Bingley seiner Schwester gegenüber. Ich bin versucht zu sagen, dass die vorrgeschlagene Neuerung unsere Kirche zu einer Institution machen würde, die zwar viel vernünftiger wäre, aber dafür viel weniger wie eine Kirche"
(vgl. C.S. Lewis, 'Gott auf der Anklagebank', S. 100, orig.: 'God in the dock')

Er untermauert dies dann auch noch in seiner typischen Weise mit Argumenten, aber der Abschnitt wäre zu langgeworden.