23. Mai 2010

Selbstbesinnliches zur Blogozese

Mit Elsa kommt eine Insiderin in Sachen des katholischen Blogwesens deutscher Zunge mit treffenden Worten zu Wort, und zwar in der Tagespost (Artikel noch nicht online) und etwas kürzer auf Sende-Zeit, dem Blog der Medienpastoral der Erzdiözese Freiburg:

Von halblebigen Freibeutern zu hart arbeitenden Fischern.

Waren wir je halblebig (ein Ausdruck, den ich bis eben nicht kannte)? Arbeiten wir nun hart? – Für mich ist es gerade das Reizvolle des Bloggens, von Anfang an: Wer mag, darf halblebig schreiben. Wer will, gibt Vollgas oder liefert Qualität ab. Wem's gefällt, der wechselt von dem einen ins andere. Die Szene war schon immer bunt - freilich, und Elsa stellt es wieder einmal fest, mit klarer Bevorzugung der Farben Gelb und Weiß. Die Szene war schon immer schriller? lautstarker? penetranter? streitlustiger? verteidigungsbereiter? als der Rest des deutschen Katholizismus - was nicht verwundert: Es nehmen nur die die Mühe des Schreibens auf sich und investieren ihre Zeit, die etwas zu sagen haben oder es wenigstens denken (yours truly inclusive).

Aber es haben auch nie die nachdenklichen, stillen, spirituellen Stimmen gefehlt - jene, die selten erwähnt werden und die zu diesem Minikosmos "Blogozese" dazugehören wie alle anderen. Daß außer den mündigen Laien auch mündige Geistliche und Amtliche bloggen, macht die Vielfalt komplett.

Wenn sich nun auch der offizielle und etablierte Kirchenjournalismus für die Blogozesen-Blogger zu öffnen scheint und unsere Stimmen vernehmlicher werden, dann wünsche ich mir, daß uns der GEist unsere Authentizität erhalten möge. Unser Einstehen für das, was wir schreiben. Unsere Bereitschaft, uns nicht anzupassen und keinem nach dem Mund zu schreiben. Unsere Liebe zur Kirche und ihrem HErrn, dessen Liebe zu SEiner Braut größer ist als seine Trauer über kirchliches Versagen. Unsere Bitte und unseren Eifer, für IHn verwendbar zu bleiben. Wie es Gerard Manley Hopkins einst schrieb zu seinem viel Gelungeneren:

"Ich bat unseren Herrn aufrichtig darum, über mein Geschriebenes zu wachen, nicht daß er's vor dem Verlorengehen bewahren solle oder vor dem, daß es zu nichts führt, denn dazu gebe ich gerne mein Ja, aber daß es mir nicht schade durch Feindseligkeit oder Torheit von jemandem oder mir selbst. Daß er's sich zu eigen mache und er es einsetze oder nicht einsetze wie es ihm gefällt. Und ich glaube, das wird erhört."

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