Liber Usualis (in der 1961er Ausgabe) für iPod oder iPhone, bei Drake Applications via NLM.
Wetten, daß wir demgegenüber auf ein Gotteslob für i-Geräte noch lange warten müssen? Oder plant die Kommission "Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch", mit der Zeit zu gehen?
29. September 2009
Ein iBook für Gregorianikliebhaber
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16 Kommentare:
Na ja, daß einerseits die Amikirche und andererseits die liturgeeks etwas schneller als unsereins sind, wissen wa ja, und generell etwas geekiger. Die Frage wäre eher, ob nicht wir Internetnerds so lieb und fleißig sein könnten und entweder das Gotteslob in Absprache mit der DBK zu digitalisieren oder bspw. via wiki eine allgemeine Sammlung an christlichen Liedern anzulegen.
Wer weiß. Ich vermute, wenn das neue Gotteslob endlich erscheint, gehören i-Geräte längst zur Techniksteinzeit.
Der zuletzt angepeilte Termin für 2013 ist mit größter Wahrscheinlichkeit auch nicht mehr zu halten, wie ich von jemandem aus der Kommission erfahren konnte: http://caecilia-notizen.blogspot.com/2009/09/gregorianik-im-gotteslob.html
Eine Onlineversion oder i-Applications werden wohl an den zusätzlichen Kosten und den Rechten scheitern. Da ist die Situation in den USA einfach anders.
Eine große Onlinesammlung mit Liedern fände ich allerdings gut. Besonders mit den vielen alten Liedern aus den früheren Diözesangesangbüchern, die alle über Nacht abgeschafft wurden. Hinter vielen Liedern trauern die Leute bis heute her...
Dann wird der ipod femto standard sein!
Hoppla, der anonyme Beitrag oben war von mir. Verzeihung!
Markus
Ich denke, dass man mit solch einer Sammlung der gesamten christenheit etwas gutes tun könnte. Den ökumenebonus hätten wir schonmal in der Tasche, da in meinen Augen nichts dagegen sprechen würde, ein wohlsortiertes wiki mit Liedern von Ambrosius über Luther bis hin zu Don Potter zu generieren. Ich werd mal schauen, was sich mit wikia so reissen lässt.
Fragt sich allerdings, ob man eine Choralschola mit Ebooks nicht zu Mosebachs Häresien der Formlosigkeit rechnen sollte?
Individuelle Eintragungen in das Notenmaterial dürften beim E-Liber auch etwas schwierig werden. Irgendwie muß ich an die Sekretärin mit dem Tipp-Ex am Bildschirm denken ... ;-)
Nein, Mosebach wird nur, wie so viele selbsternannte Liturgie-Experten, Derivate der Neuen Messe als solche bezeichnen.
Aber die Individuellen Eintragungen sind in Skim etc. schon eingebaut (kann man einfach als Kommentar einfügen) und bei einem wiki ohnehin möglich. Die Frage ist nur: wieso individuelle Eintragungen? Um ganz konform mit der heutigen Zeit alle Verweise auf unsere Brüder im Glauben zu Verweisen auf unsere Geschwister im Glauben zu ändern? Dafür ist nämlich in meiner doch recht modernen Gemeinde viel Tipp-Ex verbraucht worden.
P.S.: Afaik gibt es in Amiland auch ein ibreviary (ja, hier: http://www.americamagazine.org/blog/entry.cfm?blog_id=2&id=B229A854-1321-AEAA-D3C7465D8C8B5E1C) und auf meinem iphone hab ich ein imissal. Übrigens ein ganz postkonziliares.
Es ist also eher ein deutsches Problem denn ein Problem der Ritusformen. In der Hinsicht wäre es auch eine hübsche Sache, wenn die Erzabtei Beuron ihr Angebot des täglichen Schotts als rss-feed anbieten würde. Obwohl: es gibt schon dies hier: feed://evangelizo.org/rss/evangelizo_rss-de.xml
(an der stelle wird der Leser Zeuge, daß ich parallel gesurft bin)
Tja, immer wieder das Copyright. Aber die meisten Dichter und Komponisten sind ja schon länger als 70 Jahre tot, die Bearbeiter allerdings nicht.
In den USA gab es übrigens letzthin Ärger, weil die Bischofskonferenz bzw. ihre Liturgiekommission Geld wollte, wenn jemand die englische Version des Mess-Ordo (neu) abdrucken wollte. Und zwar, nicht nur, um damit Dollars zu verdienen, sondern auch schon im kleineren Maßstab. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet.
Mit diesen portable devices kann ich bisher auch noch nicht so viel anfangen. Außer einem normalen Handy und einem iPod shuffle (1GB) bin ich ohne mobilen Assistenten. Aber der iPod Touch, den ich filius secundus aus den USA mitbrachte, der hat schon was ästhetisches und seither spiele ich auch mit dem Gedanken... Da gibt es Schlimmeres, auch bei Choralscholen. So eine iPod sieht schon edel aus mit dem matten Alu-farbenen Rücken.
Der größte Unterschied zum Papier-Gotteslob wäre wohl der, daß man mit dem GL nicht so viele andere Dinge in der Messe machen kann: twittern, spielen, mailen, bloggen, den Beichtzettel aufstellen, den Sonntag mittag planen etc.
"Der größte Unterschied zum Papier-Gotteslob wäre wohl der, daß man mit dem GL nicht so viele andere Dinge in der Messe machen kann: twittern, spielen, mailen, bloggen, den Beichtzettel aufstellen, den Sonntag mittag planen etc." LOL
Ich sehe schon
FingO: "Mann, der Priester hält heute mal wieder eine Schnarchpredigt"
Scipio: "@FingO Ja, zum Glück hab ich 10h geschlafen #Schnarchpredigt"
Frank: "Frühschoppen heute in der Bar der Vernunft"
Elsa: "RT @Frank Frühschoppen heute in der Bar der Vernunft - bin dabei"
Petra: "http://tinyurl.com/dklfjg <- posterous-Kommentar zur Predigt!"
ES WIRD EINE WUNDERBARE ZEIT :D :D :D
Aber mal Spaß beiseite: Ich hab ja jetzt seit bald drei Monaten ein iphone, und es ist wirklich eine feine Spielerei. Ich lese Paper für die Arbeit darauf (und Perry Rhodan), verfolge meinen Feedreader, meine Mails, meinen Twitteraccount und zwischendurch spiele ich, ja, sogar Klassiker wie Myst.
rofl
Mein Hoffnung geht eher dahin, daß die Kommmission niiiiiemals fertig wird. Nach den ersten Entwürfen (bei es ist ein Ros entsprungen, hat man sich z.B. endgültig für die angeblich protestantische Version entschieden) kann es eigentlich nur noch viel schlimmer werden. Das Gotteslob find ich schon schlimm genug. Was ich vom Gotteslob halte, hab ich ja verschiedentlich schon deutlich gemacht, und das Deutsche Liturgische Institut hat sich eher durch liturgische Dekonstruktion hervorgetan. Hat einer von euch das iPhone liber usualis?
@Phil
Individuelle Eintragungen ... ja klar, ich streiche da immer alle Textpassagen raus, die dem Dogma vom Kuschelgott widersprechen. Unter den Noten wird dann einfach immer "Hallelujah" verteilt.
Im Ernst: Der praktische Sänger muß ggf. sich hin und wieder bestimmte Sachen anzeichnen, unterstreichen, markieren, denn auch der Choral hat manche tückische Stelle.
http://www.f-reckinger.de/pdf-dateien/gotteslob-in-neuer-gestalt.pdf
Im Bereich der Weihnachtslieder muss eine gewichtige Änderung in „Es ist ein Ros entsprungen“ auffallen (Nr. 31). Für die 2. Strophe wurde die ursprüngliche Fassung aufgegeben und durch die im GL als Anhang nachgereichte „Ökumenische Fassung“ ersetzt. Einziger Unterschied: Statt „… hat sie ein Kind geboren und blieb doch reine Magd“ heißt es nunmehr: „… hat sie ein Kind geboren, welches uns selig macht“.
Damit ist zwar nicht mehr, wie bisher, die Wahrheit von der Jungfrauengeburt mit ausgesagt, und das kann man bedauern. Andererseits jedoch ist die neue Aussage nicht falsch, und die Jungfrauengeburt wird durch sie keineswegs geleugnet. Zudem
war die Art, wie die bisherige Formulierung die Jungfrauengeburt zum Ausdruck brachte, in zweifacher Hinsicht kritisierbar. Der Ausdruck „Magd“ bedeutete zur
Entstehungszeit des Liedes (16. Jh.) offenbar ein Mädchen, heute dagegen eine in der Landwirtschaft oder im Haushalt tätige Angestellte – was für Maria als die Frau eines selbständigen Handwerkers keineswegs zutraf. Frauen können es mit Recht
als ärgerlich empfinden, wenn sie in der Kirche spontan immer in der Rolle der „Magd“ gesehen werden.
Der zweite Kritikpunkt gegenüber der traditionellen Formulierung ist noch gewichtiger. Das Wort „reine“ kann nur besagen, dass Maria, indem sie Geschlechtsgemeinschaft mit einem Mann aufgenommen hätte, in der Vorstellung des Autors „unrein“ geworden wäre. Das wäre tatsächlich der Fall gewesen, wenn als Alternative die Vereinigung mit einem Ledigen ohne vorhergehende Eheschließung
oder gar mit einem anderweitig Verheirateten zur Debatte gestanden hatte. Die faktische Alternative, die Geschlechtsgemeinschaft mit Joseph nach ihrer Eheschließung mit ihm, hätte dagegen keineswegs der Unreinheit bezichtigt werden
können. Zur Zeit des Autors sah man dies offenbar noch anders: eheliche Geschlechtsgemeinschaft als von Gott „tolerierte“ Unreinheit, um Schlimmeres zu
verhüten. Diese, aus starken Strömungen der altgriechischen Philosophie in die Kirche eingedrungene Auffassung ist inzwischen glücklicherweise überwunden. Insofern ist es zu begrüßen, dass die wenig glückliche Art der Formulierung der
Jungfrauengeburt in dem beliebten Lied aufgegeben wurde.
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