23. April 2011

Salvatore

So weit wie Andreas Maier würde ich nicht gehen und bei Arnold Stadlers Buch "Salvatore" von einem Pfingstereignis sprechen wollen. Auch nicht von einem geglückten literarischen Werk.

Aber intensiv, gerade in seiner Unmittelbarkeit, da, wo aus dem Bericht über den Himmelfahrtstag eines Vortragsreisenden mit Kinobesuch im norddeutschen B. eine Begegnung mit Pasolinis Jesusfilm und schließlich ein Glaubens(sehnsuchts)bekenntnis des Schriftstellers Stadler selber wird, ist der "Salvatore" auf jeden Fall und keine schlechte Karfreitagslektüre. Fast als habe Stadler mit einem Roman beginnen wollen, sei aber dann von seinem Sujet so hingerissen worden, daß er die Rede unmöglich einer Romanfigur auf die Zunge habe legen können. Wer spricht denn da? fragte ich mich kurz, als das erzählerische Ich schon wieder wechselte, aber dann war klar: Hier spricht der ehemalige Theologiestudent und jetzige Schriftsteller von sich, von seiner eigenen Sehnsucht, von seinen Begegnungen mit Jesus, von seinen Enttäuschungen und Hoffnungen. Und von seinem steten Staunen vor Sätzen wie:

"Ich bleibe alle Tage bei euch, bis ans Ende der Welt."

(Überhaupt ist es immer wieder erstaunlich, aus welchen Mündern der HErr sich Lob schafft. Aus denen von Kindern und Säuglingen sowieso, aber auch aus vielen anderen ... Und ich sage jetzt mal nicht, aus welchen Mündern wir das Lob eher nicht vernehmen.)

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