21. November 2006

Gospel according to JJ

Von Rockmusikern fürs Leben, gar fürs geistliche Leben lernen - klar geht das. Zwei ganz Große erteilen z.B. in der SZ in einem wirklich genialen Interview mit Alexander Gorkow einige Lektionen.

Ruhm?
- SZ: Mr.Cale, ist der Ruhm zwischen Ihnen beiden ungerecht verteilt?
- Clapton: Yeah. Richtige Frage.
- Cale: Ich bin dran. Also, die Antwort ist: Nein. Ich meine, was ist Ruhm?
Geld?
- Clapton: "Kennen Sie die Geschichte mit dem Geld? Keiner kennt die!"
- Cale: Oh, Eric, lass gut sein.
- Clapton: Doch, sie ist großartig!
- SZ: Bitte!
- Cale: Ach nein . . .
- Clapton: Doch, sie sagt viel über Ruhm aus. Jeder hat sein Bild von Ruhm. Das Bild, das J.J. abgab, es war sensationell.
- SZ: Also?
- Clapton: Erzähl’ unserm Mann aus Deutschland, wo das Geld war!
- Cale: Ich hab’s zwischen die Wände im Wohnwagen gestopft, Mann.
- SZ: Wie bitte?
- Cale: Es musste ja irgendwo hin.
Glück?
- SZ: Sie sollen mal gesagt haben, dass es, solange das Geld ’reinkommt - und das kam es ja bei Ihnen - bessere Dinge zu tun gibt als ausgerechnet: zu arbeiten.
- Cale: Habe ich das gesagt?
- SZ: Angeblich. Ganz sympathisch.
- Clapton: Ich würd’ sagen, dass du es gesagt hast, J.J., es passt zu dir.
- Cale: Finde ich auch. Also, wenn ich das gesagt haben sollte, so gehört es zu den besseren von den Sachen, die ich schon gesagt habe. Ich hab’ nie nach Ruhm gesucht. Ich hab’ nach Glück gesucht. Ich hab’ mein Glück gefunden. Und mein Glück besteht auch darin, in die Landschaft zu starren. Oder ein bisschen auf der Gitarre zu schrammeln.
Weisheit?
- SZ: Wird man im Alter weise?
- Clapton: Okay! J.J., was sagst du?
- Cale: Nein, man wird nicht weise. Kommt einem nur so vor. Wieso kommt es einem so vor? Weil man senil wird! Hehehe!

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