14. November 2006

Dramatisches Dogma

"In Himmels Namen, lasst uns das göttliche Drama herauszerren aus dem schrecklichen Wust schlampigen Denkens und billiger Sentimentalität und es offen ins Rampenlicht stellen, um die Welt zu einer Art mächtiger Reaktion aufzuschrecken. [...] Wir tun Ihm ausgesprochen wenig Ehre, indem wir Seine Persönlichkeit verwässern, bis sie keiner Fliege mehr etwas zuleide tun kann. Die Aufgabe der Kirche ist es sicherlich nicht, Christus den Menschen anzugleichen, sondern die Menschen an Christus.

Im Dogma ist es, wo das Drama sitzt – nicht in wunderschönen Sätzen, noch in tröstenden Gefühlen, noch in verschwommenem Streben nach liebender Zuwendung und Erbauung; noch ist es das Versprechen von etwas Schönem nach dem Tode – sondern die erschreckende Einsicht, dass derselbe Gott, der die Welt erschaffen hat, in der Welt lebte und durch das Grab und die Pforten des Todes gegangen ist. Dies zeige man den Heiden, und sie mögen es vielleicht nicht glauben; aber zumindest vermögen sie vielleicht zu erfassen, dass es hier etwas gibt, was ein Mensch sich glücklich schätzen könnte zu glauben." (Dorothy L. Sayers, zitiert nach A.M. Reijnen: Ekklesiologie und die Grammatik der Validierung)

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