30. Oktober 2006

Weil Blogger gestern morgen Probleme hatte, gibt es das Sonntagmorgen-Posting erst jetzt:

Katholisches Kabarett

Schnell, bevor ich mich ans Kochen für die Kinder mache, noch zwei kleine Beobachtungen aus dem "NonStopKabarett", wie ein unbekannter, aber dafür einen Höllenlärm verbreitender "Sediwas?" die römisch-katholische Kirche nicht ganz zu Unrecht bezeichnete:

Unbeabsichtigt, aber nicht desto weniger ein liturgisches Selbstdementi: Der Priester stellt das zuvor geküsste und feierlich in die Höhe gehobene Evangelienbuch aus Mangel an einer geeigneten Ablage kurzerhand auf den Boden, damit auf dem Ambo für die Predigtzettel Platz ist. Der Brotkorb vom Tisch des Wortes gehört nach dem Essen eben nicht auf den - wenn auch sauberen - Kirchenboden...

Niedergang eines katholischen Verlages: Diesmal nicht Herder, sondern Kösel. Ehemals Hausverlag z.B. von Josef Pieper, Romano Guardini und des jungen Joseph Ratzinger, hat er sich zu einem der inzwischen branchentypischen Gemischtwarenläden entwickelt. Unter den Buchempfehlungen "Spiritualität/Religion - Herbst 2006" finden sich - in dieser Reihenfolge:
  • J. Ratzinger: Die christliche Brüderlichkeit (Neuausgabe des Werkes von 1960)
  • D. Hamer: Das Gottes-Gen (ein Verhaltensbiologe untersucht die genetischen Grundlagen der Neigung zu Religion und Spiritualität)
  • E. Lukas: Auf dass es dir wohl ergehe (Psychotherapeutische Lebenstipps)
  • Durch das Jahr - durch das Leben (Hausbuch für die ganze Familie)
  • M. Bader: Wohnen in guter Energie: Räuchern und Rituale für Haus und Wohnung (der Titel sagt alles)
  • B. Davis: Freude (Something psycho again)
  • W. Lenssen: Der Ruf der Mayas: von der Magie uralter Prophezeiungen - eine Schamanenreise
  • P. Gyger: Hört die Stimme des Herzens: werdet Priesterinnen und Priester der kosmischen Wandlung.
Im Verlagssprech von Kösel nennt sich das "eine klare Programmpolitik",die "dem Verlag beim Handel und beim Publikum hohes Ansehen" verschaffen. Nicht beim ganzen Publikum. Nicht bei mir. (Ja, ja, natürlich weiß ich, daß von tatsächlich-christlichen oder gar katholischen Büchern heutzutage kein Verlag mehr leben müssen. Daß es Cashcows geben muß, die den kaum-verkäuflichen Rest mitfinanzieren. Aber so'n Schrott muß doch jetzt wirklich nicht sein...)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Klarstellung,
ich habe NIEMALS!! die Hl. roemisch-katholische Kirche als NonStopKabarett bezeichnet, was auch absolut unmoeglich ist, ist diese doch die reine und makellose Braut Jesu Christi, die IHM immer treu bleiben wird, auch wenn sie heute zu einem Restbestand von einigen wenigen Klerikern und Glaeubigen weltweit zusammengeschrumpft ist. Was ich als NonStopKabarett bezeichnet habe, ist die Novus Ordo Sekte, die sich seit dem 58er Modernistenputsch als die "katholische Kirche" ausgibt, in Wirklichkeit aber die prophezeite Falschkirche Satans ist. Ich bitte umgehendst diese Berichtigung zu veroeffentlichen.

Scipio hat gesagt…

Oh, he rides again...

Wir haben verstanden.

Warum immer noch und immer wieder die zwei Ausrufezeichen?

Aber immerhin im letzten Satz eine "Bitte". Schön. Danke!