Bayrisches Wochenende
Zwei Tage im oberbayerischen Kernland verbracht und einiges erlebt:
Z.B. habe ich beim mühsamen Aufstieg auf unseren Samstagsgipfel den hl. Paulus zum Patron aller bergwandernden Flachländer gekürt. Qualifiziert hat ihn Röm 8, 18: "Die Leiden der gegenwärtigen Zeit bedeuten nichts im Vergleich zur Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll."
Nach der guten Heimkehr - danke, Paulus! - waren die Liebste und ich im lokalen Sonntag-Vorabendgottesdienst. In dem sollten aus Anlass des Weltmissionssonntags und um die Universalität der Kirche auszudrücken, Lieder in fünf Sprachen gesungen werden; am Ende waren es aber doch wieder nur die drei klassischen (Latein - "Laudate omnes gentes", Griechisch - "Kyrie eleison", Hebräisch - "Schalom chaverim") und zwei modernen Kirchensprachen (Englisch - "Kumbayah, my Lord", Deutsch - der Rest). Das ist 2007 oder andernorts durchaus steigerungsfähig: Etwas Französisches sollte auf jeden Fall drin sein ("Plaisir d'amour"?), und bei entsprechender Vorbereitung auch ein afrikanischer Kanon.
Auch farblich ging es bunt zu: Trugen die Ministranten das jahreskreisliche Grün, erschien der Pfarrer in Violett: Nicht wegen etwaiger Reue und Buße angesichts des von Missio in den Vordergrund gerückten Themas "Aids in Ostafrika", sondern weil das Meßgewand aus Ruanda stammte.
In der Folge verspürte ich wieder die üblichen Anflüge von Sehnsucht nach liturgischer Korrektheit, die aber zum Glück von der Gegenwart des HErrn gelindert wurden.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
4 Kommentare:
Trotz Röm 8,18 gibt es nur wenig, was mit dem Aufenthalt auf einem Gipfel vergleichbar ist. Wir waren in den Herbstferien zehn Tage in der Nähe es Kochelsees in Benediktbeuern. Außer ein paar kleineren Wanderungen haben wir und den Martinskopf (1674m) gegeben. Es waren sehr schöne Tage.
Übrigens:
Dort im Kloster ist die Liturgie einwandfrei. Es tut einfach gut, sich nicht vor jeder Messe fragen zu müssen, was heute wohl wieder passiert.
Tja, da waren wir uns näher als sonst: Wir waren in Murnau - allerdings nur anderthalb Tage -, haben es allerdings nur aufs Hörnle mit knapp 1500 m geschafft und waren auf einen Sprung in Ettal. Wunderschön.
>>Es tut einfach gut, sich nicht vor jeder Messe fragen zu müssen, was heute wohl wieder passiert.>>
Das ist einfach herrlich formuliert.
Ich steige zwar immer noch nicht ganz durch bei dieser Meinungsvielfalt und dieser komplexen Diskussion (da nicht katholisch, doch interessiert), aber diese Formulierung scheint ja irgendwie den Nerv zu treffen *gg*
Da waren wir uns wirklich nahe. Denn sowohl Murnau als als auch Ettal haben wir auch besucht.
Kommentar veröffentlichen