Weil um die Jahreswende die Astrologen wieder Konjunktur hatten und überall zu Wort kommen durften, schlage ich eine Neuinterpretation des matthäischen Epiphanieberichts vor: Die Sterndeuter, Wahrsager und Astrologen beugen sich hier vor dem Unvorhersehbaren, dem Anders-als-Erwarteten. Vor dem, der sein Leben nicht meistert, plant, aktiv gestaltet, sondern es Tag für Tag aus der Hand seines Vaters entgegennimmt. Vor dem, der gekommen ist, den Willen Des Anderen zu tun, und nicht den eigenen. So weise, so sternenkundig, so eingeweiht in die Geheimnisse von Weltenlauf und kosmischen Kreisläufen können sie gar nicht sein, daß sie ahnen, was einem Simeon und einer Hannah klar ist: Daß dieses Messiaskind nicht im Triumphzug in die Heilige Stadt einzieht und seine tausendjähriges Gottesreicht errichtet, sondern am Kreuz, vor der Stadt verendet.
6. Januar 2009
Die Astrologie an ihrem Ende
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1 Kommentar:
Kann ich eigentlich nicht erkennen, warum die Astrologie am Ende sein soll. Wenn ich mich so umschaue, dann seh ich anderes am Ende - die Astrologie aber nicht - im Gegenteil die Astrologie hat ja dieses Ende des Wirtschaftswahnsinnsglaubens (unendliches Wachstum sein möglich) korrekt prophezeit.. :-)
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