21. Juni 2008

Kontrolleure bei der Arbeit

Nur damit ihr's wisst, Ihr bösen bösen Raucher:

"... ein Raucher als Vorbild vieler junger Menschen ist ein Widerspruch in sich." (SpOn)

Und noch schlimmer, wenn wir dem O-Ton des SPD-MdB Lothar Binding folgen: Ein Raucher ist ein Raucher ist ein Raucher ist ein ... und sonst gar nichts.

Bei Jogi Löw z.B., dem Sünder und Veranlasser solchen puristischen Radikalrigorismus' (oder so), stellt sich nämlich jetzt, wo er zwar hinter Glas, aber dennoch öffentlich einen Stengel erglühen ließ, die rhetorische Frage, "ob [er] Trainer, Sportler oder Raucher ist".

Vielleicht meint Harry Nutt (Frankfurter Rundschau) in der folgenden Passage denn auch gar nicht die UEFA , sondern die Saubermänner, die Volkshygieniker, die Realutopisten einer sündelosen Gesundheitsgesellschaft:

"Man ist geneigt, das Bild des Trainers in seinem Baseler Luxusverschlag, seiner Rechte zur Berufsausübung beraubt, mit Denkern wie Michel Foucault oder Giorgio Agamben zu deuten. Jogi Löw als Homo sacer, ein Heiliger und Ausgestoßener zugleich, gefangen vom Kontrollwahn einer geheimnisvollen Organisation, die demnächst vielleicht nicht nur Fußballspiele überwacht, sondern eine düstere Weltherrschaft anstrebt."

(Disclaimer: Ich bin Nichtraucher.)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"sondern die Saubermänner, die Volkshygieniker, die Realutopisten einer sündelosen Gesundheitsgesellschaft"

Schön zusammengefaßt. Ich hatte mir mal angewöhnt, diese Typen als "die Sedierer" zu bezeichnen. "Gewaltfreiheit" ist für die auch ganz wichtig.

Scipio hat gesagt…

Danke!

Aber Repression auch.