Es muß wohl 1959 gewesen sein, im ersten Ehejahr meiner Eltern, daß mein Vater eine ganze Serie Schwarzweißbilder knipste, um die Amsel festzuhalten, die sich bei der Gartenarbeit ganz nahe her traute und sogar auf den Rechen setzte. Was daran so besonders gewesen sein soll, war mir in den 70ern, als ich diese Bilder bewußt sah, nicht klar - bis ich irgendwo las, daß Amseln einmal scheue Waldvögel gewesen sein sollen.
Beobachteten meine Eltern die Amsel bei einem Evolutionssprung, vom wilden Waldbewohner zum Kulturfolger?
Inzwischen stehen anscheinend die Rehe vor einem ähnlichen Schritt in der Rehheitsgeschichte: Mindestens unsere Straßenrehe kommen regelmäßig in Rufweite, äsen tags wie nachts, morgens wie abends am Straßenrand, lassen sich weder scheuchen noch bringen sie ihr Kitz in Sicherheit. Nicht einmal "nachhaltige Beunruhigung wirkt verdrängend" (Wikipedia).
Wir werden sehen, wie sich das in den nächsten 50 Jahren entwickelt. Statt "scheu wie ein Reh" ist man dann vielleicht "frech wie Bambi"...
17. Juni 2008
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