Martin erinnert an Katholische Obliegenheiten. Ich mache mich da gerne zur vox populi, die ja üblicherweise als meist ziemlich identisch mit der vox dei gehandelt wird, und schaue dem "Volk aufs Maul" - schließlich bin ich bei so vielen guten Vorbildern lernfähig.
- Gehorsam gegenüber den Hirten der Kirche: "Das ist doch selbstverständlich. Ich schaue immer, ob das auch sinnvoll ist, was die Hirten sagen, und wenn ja, dann bin ich auf jeden Fall gehorsam. Natürlich ist es gerade bei den vielen rückständigen Positionen, die die Amtskirche einnimmt, kompliziert. Aber ich verlasse mich darauf, daß der Geist weht, wo er will, und bete, daß er die Bischöfe und den Papst entweder bekehrt oder uns wirklich gute, menschliche Hirten gibt. Bis dahin folge ich auf jedem Fall meinem Gewissen, wie es das Konzil ja will."
- Finanzielle Beiträge (z.B. Kirchensteuer): "Kein Problem. Allerdings muß die Kirche auch verantwortlich damit umgehen! Do ut des: Wer Geld nimmt, der soll auch auf die Erwartungen hören, die der Geber damit verbindet, z.B. nach Sakramentenspendung an den Lebenswenden oder einer kirchlichen Beerdigung, oder Nachsicht, wenn im Leben was schief geht. Kirchensteuer von Geschiedenen-Wiederverheirateten zu kassieren und sie zu exkommunizieren [O-Ton - habe ich schon gehört!! scipio], ist besonders schofel. Das muß sich ändern."
- Freitagsopfer: Alternativantworten: 1. "Das gibt es doch gar nicht mehr. Es wurde beim Konzil abgeschafft." 2. "Ich finde es gut, daß man jetzt selber bestimmen darf, was für ein Opfer man bringt. Ich esse so gerne Fisch, für mich wäre der Verzicht auf Fleisch gar kein Opfer. Aber wenn ich es recht bedenke: Das Leben ist sowieso so schwer, ich verzichte dauernd, an allen Ecken und Enden - ein Extra-Opfer ist nicht sinnvoll, und was soll es auch bewirken? Braucht Gott das? Das hat doch die Kirche erfunden, um die Leute klein zu halten."
- Gemeinschaft mit der Kirche zu wahren: "Kein Problem. Ich bin bei der Frauengemeinschaft/KAB/Kirchenchor aktiv und war lange Schriftführer/in. Natürlich gibt es manchmal Zoff, aber wir vertragen uns immer wieder. Überhaupt müsste die Kirche viel mehr die Gemeinschaft betonen. Wir haben jetzt seit 5 Jahren jedes Jahr ein Pfarrfest und es ist immer wieder schön, wenn da abends alle zusammensitzen, nicht nur die Katholiken, sondern auch die Evangelischen und alle, die in unserm Viertel wohnen."
- Kenntnisse über die Lehre zu erwerben: "Das ist aber jetzt wirklich Quatsch. Wir sind doch total verkopft - der Glaube muß auch aus dem Bauch kommen." (Evtl. zu ergänzen durch: "Ich lese jedes Wochenende die Erläuterungen zum Sonntagsevangelium im Bistumsblatt. Die sind so schön geschrieben.")
- Missionspflicht: "Das ist keine Sache, die in unsere Zeit passt. Dialog ja, wenn er sich ergibt. Wichtig ist, daß wir tolerant miteinander umgehen. Ich will ja auch, daß mich die anderen in Ruhe lassen."
- Sakramentenempfang (Eucharistie und Buße mindestens jährlich): "Ich gehe immer zur Kommunion, wenn ich in die Messe gehe. Da ist auch immer eine Gewissenserforschung und dann spricht uns der Pfarrer los. Jetzt mal theoretisch, wenn ich eine schwere Sünde begangen hätte, würde ich ja schon zur Beichte gehen. Aber so weit ist es noch nicht gekommen, Gott sei Dank."
- Sonntagspflicht: "So eng darf man das jetzt nicht sehen, daß man immer Sonntags in die Kirche müsste. Denn 1. schlafen wir da alle aus und 2. ist das der einzige Tag, wo die Familie zusammen frühstückt. Es kommt doch auf den Alltag an, daß man ein guter Mensch ist und die Kinder richtig erzieht, sich nichts zuschulden kommen lässt. Gott ist nicht so pingelig."
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