Was die Ökumene angeht, träumt Eberhard Jüngel keine rosaroten Träume. Und schon gar keine, die kirchenpolitisch opportun wären:
Daß der nicht selten von des Gedankens Blässe angekränkelte Protestantismus sich Arm in Arm mit der ihre Buntheit wirkungsvoll inszenierenden katholischen Amtskirche in den Augen der Welt und ihrer Medien vorteilhafter ausnähme, ist jedenfalls kein Argument für ökumenische Annäherungen. Der christliche Glaube richtet sich nach dem Zeugnis des Neuen Testaments auf das, was man nicht sieht. Er lebt von der Wahrheit.
Um der Wahrheit des Evangeliums willen streben denn auch die christlichen Kirchen nach ihrer Einheit. Kirchenpolitische Opportunitäten haben sich der Verpflichtung zur Wahrheit strikt unterzuordnen. Und ebendeshalb erwarte ich, daß man sich möglichst präzis darüber verständigt, worüber man sich vorerst nicht zu verständigen vermag.
Dazu gehört noch immer das unterschiedliche Verständnis des kirchlichen Amtes. Solange das so ist, sollte man allerdings auch nicht darauf bedacht sein, daß die Ämter der einen Kirche von denen der anderen Kirche anerkannt werden. (FAZ)
2 Kommentare:
Ja; das weiß man auch, wenn man ihn kennt! Außerdem war er ja auch einer der ersten, der aus Gründen der Redlichkeit gegen Augsburg war. Vielen Lesern der FAZ dürfte ja auch noch die heftige Auseinandersetzung mit Pannenberg präsent sein.
Ich lese die FAZ nicht regelmäßig und kannte bisher nur die Jüngel-Schmoll-Connection.
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