15. August 2005

Maria Assumpta


Sprachlos werden die wortwendigen Redner vor dir, o Gottesmutter. Solcher Ohnmacht versagt sich das Wort: wie du jungfräulich gebären konntest. Staunend schauen wir das Geheimnis des Glaubens:

Sei gegrüßt, du Gefäß der Weisheit Gottes;
sei gegrüßt, du Gemach seiner Vorsehung.
Sei gegrüßt, Philosophen hast du an die Grenzen geführt;
sei gegrüßt, Wissensforschern hast du das Unerforschliche gezeigt.

Sei gegrüßt, denn die gelehrten Streiter schwindelte;
sei gegrüßt, denn die Mythendichter schwanden dahin.
Sei gegrüßt, spitzfindige Denkgeflechte hast du zerrissen;
sei gegrüßt, gefüllt hast du die Netze der Fischer.

Sei gegrüßt, aus unbekanntem Abgrund hast du uns herausgeführt;
sei gegrüßt, bereichert hast du viele an Erkenntnis.
Sei gegrüßt, du rettendes Schiff derer, die erstreben das Heil;
sei gegrüßt, du Hafen derer, die das Leben erfahren.

Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!
Der All-Herrscher hat sich erboten, das Universum seiner Schöpfung zu erlösen. Unser Gott, unser Hirte, erschien uns als Lamm. Ihn, der sich für uns und uns zu seinesgleichen bestimmt hat, beten wir an:

Halleluja, Halleluja, Halleluja!


Im leuchtenden Strahlenkleide den Verblendeten erschienen schauen wir die Heilige Jungfrau. Seit sie das ewige Feuer ergriffen, führt sie auf immer zur Gotteserkenntnis, strahlenden Blickes den Geist erleuchtend. Wir huldigen ihr mit Rufen:

Sei gegrüßt, du Morgenstern der geistigen Sonne;
sei gegrüßt, du Lichtträger des Allerheiligsten.
Sei gegrüßt, du Wetterstrahl, der unsere Seelen trifft;
sei gegrüßt, wie vor dem Donnergroll entsetzen sich die Feinde.

Sei gegrüßt, du bringst die himmlische Erleuchtung ans Licht;
sei gegrüßt, denn dir entquillt, was überquellend uns tränkt.
Sei gegrüßt, das heilende Bad stellst du vor;
sei gegrüßt, den Makel der Sünde nimmst du fort.

Sei gegrüßt, du Schale, darin das Gewissen geläutert;
sei gegrüßt, du Kelch, daraus Jubel geschenkt.
Sei gegrüßt, du mystische Rose, daraus uns Christus entströmt;
sei gegrüßt, du der Inbrunst kostbarer Odem.

Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Weil er aus Liebe alle begnadigen wollte, welche der Strafe schuldig sind, kam ureigens er, der alle Menschen freispricht, heim als ein Fremder zu denen, welche fern seiner Gnade lebten. Und als er so den Schuldbrief zerriß, hörte er aus aller Munde „Halleluja“:

Halleluja, Halleluja, Halleluja!

(Quelle)

1 Kommentar:

Petra hat gesagt…

Was für ein moderner Text...
Er sei jenen Leuten, die unsäglich arrogant glauben, die "abergläubischen" Leute früher hätten es für völlig normal gehalten, dass eine jungfräuliche Geburt geschehen könne, unter die Nase gerieben...