Ach ja, die Jesuiten. Mescalero-Gefühle sind völlig unangebracht, aber kaum zu vermeiden, wenn man den Herrn Jesuitenpatres Mennekes und Gemmingen zuhört. Treue Söhne der Kirche - ja, klar, aber nur unter Vorbehalt und mit gewissen Bedingungen. Zuerst und vor allem aber: Korpsgeist. Nur nichts auf den eigenen Laden kommen lassen - der ja auch vor 20, 30 Jahren schon durchmodernisiert war. (Schon damals war in der Societas kaum noch einer "vorkonziliar", von Gestalten wie Adolf Rodewyk mal abgesehen.) Da hetzt man lieber gegen den Papst und fühlt sich als verfolgte Unschuld. Blind und taub, aber leider nicht: stumm.
Ach ja, die Medien, die professionellen und die von Massenintelligenz getragenen: Die einen denken, daß der Plural von "Jesuitenpater" "Jesuitenpatern" heißt - so die Spiegel-Schreiber, die andern hüten sich gleich gar vor dem Substantiv und sprechen lieber von "ein jesuitischer deutscher Pater", wenn sie einen aus der deutschen SJ meinen - gell, Wikipedianer?
6. Februar 2010
Jesuitenpatres
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10 Kommentare:
Ich weigere mich langsam, überhaupt noch irgendwelche Medien zu konsummieren. Wozu? Man weiß doch sowieso schon, was geschrieben steht. Das einzige, mich noch mehr deprimiert als die dortige Verblödung ist die Verkommenheit derer, die einmal zum Schutz der Kirche sich gegründet haben und dafür oft verleumdet und beschimpft wurden - heute leider nicht mehr zu Unrecht.
Bei allem berechtigten Ärger, über diverse Jesuitenpatres, welche die Vorfälle zu liberaler Propaganda mißbrauchen und auch über den Korpsgeist vielleicht aller Jesuiten die sich geäußert haben, verstehe ich nicht was die Angriffe auf Pater Gemmingen sollen, wo denn dessen Vorbehalte sein sollten ... oder habe ich eine Äußerung von ihm verpasst?
"Dann kamen weitere Taten von drei Jesuiten-Patern in Hamburg, Hildesheim, Göttingen, Hannover, im Schwarzwald und in Bonn ans Licht." scheint mir ein grammatikalisch korrekter Satz zu sein, "Jesuitenpatern" eine zumindest mögliche Dativform zu sein (analog zu "den Vätern"). Etwas ungehobelt vielleicht, aber korrekt.
Des Wikipediaproblems habe ich mich angenommen.
Anonym,
wie willst Du das denn schaffen, keine Medien mehr zu konsumieren? Wirst Du Rasender Reporter, der sich alles selbst anschaut (nur wohin willst Du rasen?), oder Einsiedler, den nichts mehr kümmert.
"die einmal zum Schutz der Kirche sich gegründet haben und dafür oft verleumdet und beschimpft wurden - heute leider nicht mehr zu Unrecht."
Was soll denn das? Der Zustand des SJ ist von Standpunkt der Glaubenstreue suboptimal und sollte entsprechend kritisiert werden.
Aber die Verleumdungen, die jetzt wieder anfangen, aber nicht neu sind, sind heute genauso ungerechtfertigt wie sie es vor 70 Jahren auch schon waren.
Ihnen zustimmen heißt aber, sich mit den Verfolgern gemein machen (womit dann die oben genannte berechtigte Kritik aber hinfällig wird).
Was sind denn Mescalero-Gefühle genau?
"klammheimliche Freude", siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Göttinger_Mescalero
Ach, das hatte ich ja schon total verdrängt. Gnädiges Vergessen ...
Danke fürs Auffrischen.
@Resident:
Tatsächlich scheint eine der erlaubten Mehrzahlformen von "Der Pater" "die Pater" zu sein. Hatte ich in einem guten halben Jahrhundert noch nie gehört. Aber man lernt ja nie aus.
Bei dem Herrn P. Gemmingen hat es mich überrascht, wie schnell er zu einem "NS-Vergleich" (Main-Echo) greift - mag er ihn auch widerrufen haben. Das wäre ihm in seiner Zeit bei RV während anderer Affären so schnell wohl nicht passiert. Da war er doch meist sehr verständnisvoll den "Angreifer", abschwächend dem Arbeitgeber gegenüber, oder irre ich mich da?
>>Bei dem Herrn P. Gemmingen hat es mich überrascht, wie schnell er zu einem "NS-Vergleich" (Main-Echo) greift - mag er ihn auch widerrufen haben.<<
Das hatte ich noch nicht gehört (bin ja außer Main-Echo-Reichweite) - habe mal nachgegoogelt. Du sagst ja selbst, er hat es zurückgezogen ... und so ganz Unrecht hat er damit auch nicht (siehe Anoymus). Wie schnell wird aus "einem Jesuiten" dann "mehre Jesuiten" und schließlich "die Jesuiten". Vielleicht nicht ganz unrecht, aber dennoch dumm so was zu sagen. Sieht er wohl jetzt selbst auch so.
Eben: "dumm so was zu sagen". Und gerade bei ihm überrascht das. Da darf man schon das Sinnieren anfangen.
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