9. Februar 2010

Vor der Fastenzeit die Fastendzeit

"Bringing about Armageddon can be dangerous. Do not attempt it in your own home.

Armageddon herbeizuführen kann gefährlich sein. Versuchen Sie es nicht in ihrer Wohnung!"

Diese Warnung stellen Neil Gaiman und Terry Pratchett ihrem Roman "Good Omens" (dt. unter dem Titel "Ein gutes Omen") voran.

Wer mit in Maßen respektlosem, doch inteligentem Humor etwas anfangen kann, der kann sich bei "Good Omens" herrlich amüsieren. Schließlich darf alles, was in der Johannesapokalypse Rang und Namen hat, in diesem Endzeitroman auftreten, von Unserem HErrn, der Frau mit der Sternenkrone und dem AllerHÖchsten einmal abgesehen. Gaiman/Pratchett sparen nicht mit hellsichtigen Beobachtungen über die gefallene Menschheit und ihre Sitten und Gebräuche, vertauschen den Antichrist bei seiner Geburt mit einem anderen Baby, sperren beiläufig Oberteufel in Anrufbeantworter, gehen dem Phänomen nach, daß - wir sind in den 90ern! - jede Musikkassette mit Bachs h-Moll-Messe nach zwei Wochen Lagerung im Auto klingt, als sei es ein Bootleg von Freddie Mercury und seiner Queen, und folgen den vier Apokalyptischen Reitern durch die Jahrhunderte, bis sie schließlich mit Hilfe unfreiwilliger Helden den Planeten ganz ganz knapp an der Katastrophe vorbeischlittern lassen.

Leichte Lektüre für die Fasenacht, würde ich sagen. Ernst sind wir ab dem Aschermittwoch wieder. Dann aber richtig. Denn: Siehe eins weiter unten.

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