Alexander Kissler über das Missverstaendnis Zoelibat
"Insofern verfehlt es den Kern der Sache, wenn nun immer und immer wieder pragmatisch argumentiert wird. Der Zölibat ist keine pragmatische, sondern eine theologische Einrichtung. Darum wird er missverstanden in einer Zeit, die für jede Frage nur pragmatische Antworten bereithält. Er steht komplett quer zu den Bedingungen, die das 21. Jahrhundert an eine sozial akzeptierte Lebensform stellt. Er ist antibürgerlich, er macht nicht mit beim allgemeinen Ringelpiez und Fleischbeschau, er akzeptiert nicht die Vertröstungen des Diesseits.
Und wenn denn schon pragmatisch argumentiert werden soll: Kein Papst, der bei Sinnen ist, kann die Hand reichen zur Abschaffung des Zölibats. Die Kirche flöge ihm um die Ohren. Austrittsbewegungen und neue Kirchengründungen wären die Folge. Auch deshalb ist das aus Unkenntnis und Desinteresse gespeiste Urteil gegen den Zölibat oft nicht mehr als eine Spukgeschichte: Die Geister, die man nicht begreift, will man vertreiben."
18. Februar 2010
Unbegriffen und zum Sündenbock gemacht: Das böse Z
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