25. September 2006
Evangelikale und der jüdisch-christliche Rest
"Während Katholiken, weiße Protestanten und Juden Gott eher als überirdische Macht betrachten, die sich nicht in Angelegenheiten der Menschen einmischt, ist das Gottesbild der Evangelikalen geprägt von der Überzeugung, daß der Allmächtige neben ihrem persönlichen Leben auch internationale Angelegenheiten entscheidend beeinflußt."(FAZ.NET)
Ich glaube, dann bin ich auch evangelikal...
"Während Katholiken, weiße Protestanten und Juden Gott eher als überirdische Macht betrachten, die sich nicht in Angelegenheiten der Menschen einmischt, ist das Gottesbild der Evangelikalen geprägt von der Überzeugung, daß der Allmächtige neben ihrem persönlichen Leben auch internationale Angelegenheiten entscheidend beeinflußt."(FAZ.NET)
Ich glaube, dann bin ich auch evangelikal...
Copy & Preach
Florian Rötzer bei Heise über die Plagiatskultur von Pastoren und Pfarrern:
Florian Rötzer bei Heise über die Plagiatskultur von Pastoren und Pfarrern:
"'Die Menschen müssen', so van Neste, 'ihren eigenen Pastor hören, der sie kennt und liebt, und den Überfluss seines Herzens hören, der aus seinem eigenen Ringen um den Text diese Woche kommt.' (...) Tatsächlich, wo es nicht nur um Wahrheit, sondern auch um Wahrhaftigkeit, um die persönliche Botschaft geht, irritiert es wohl erheblich, wenn der Geistliche mit fremden Zungen spricht."In Fortsetzung eines Postings von weiter unten: Bei uns sind die Predigten m.W. redlich erworben; schließlich gibt es ja käufliche Predigtvorlagen für alle Sonntage, Feste und Anlässe. Zusätzlich sind Predigten unabhängig von ihrer Qualität und ohne großen Aufwand - lediglich eine gute Ablage ist nötig - recyclingfähig...
24. September 2006
"Wer will es hören?"
Das fragte Egon Flaig am 16. September in der FAZ. Wegen "Beleidigung des Islam" wurde diese Ausgabe der FAZ nun in Ägypten verboten.
Das fragte Egon Flaig am 16. September in der FAZ. Wegen "Beleidigung des Islam" wurde diese Ausgabe der FAZ nun in Ägypten verboten.
Totschweigen
Sean "Blogging Cardinal" O'Malley im Bericht über seine Romfahrt:
Da, wo ich herkomme, herrscht über den Papst - über den jetzigen wie über den vorigen - Schweigen. Totschweigen. Nicht etwa weil progressive Kräfte wühlen und wüten, sondern weil sich seit mehr als dreißig Jahren vom Pfarrhaus her eine Totenstille, eine Friedhofsruhe über die Pfarrei gebreitet hat, die die Freude am uralt-ewig-jungen Glauben genau so erstickt wie die Solidarität mit denen in Not und Bedrängnis. Die Laien dürfen machen, was sie wollen - aber gleichsam im luftleeren Raum. "Ich will damit nichts zu tun haben" - das könnte der Primizspruch gewesen sein, und tatsächlich hat sich der Priester daran gehalten.
Das Talent vergraben wie der dritte Knecht bei Matthäus (25, 18), nichts verkehrt gemacht, nie in die Schußlinie geraten, bei allen beliebt, scheu und zurückhaltend. Kein Risiko eingegangen. Die Regeln befolgt. Geschwiegen zu allem. Bei starkem Wind schüchtern das Fähnchen hochgezogen und mitgeflattert.
Jetzt kommt da ein Papst - kaum akzeptiert von den Lautstärkeren unter den lokalen Laien - und weckt alte Sehnsüchte. Nicht die ultramontanen, sondern die mystischen, die nach dem Leib Christi und der Teilnahme an Seinem Leben. Alles, was auf Sparflamme gefahren wurde: die gläubige Vernunft, das heiße Gebet, die würdige Liturgie, die Freundschaft mit IHm, die Anbetung, das Ergriffensein - das soll jetzt wieder praktiziert, gelebt werden?
Gott bewahre.
Zum Glück nur noch drei Jahre. Höchstens.
Sean "Blogging Cardinal" O'Malley im Bericht über seine Romfahrt:
"While exiting the flight from Boston in Frankfurt the head flight attendant shook my hand and said to me, 'Please give our very best to our German Pope.' She smiled and reminded once again how proud the Germans are of their native Son, Pope Benedict XVI."The Germans - die Deutschen. Nicht: alle Deutschen. Nicht einmal: alle katholischen Deutschen.
Da, wo ich herkomme, herrscht über den Papst - über den jetzigen wie über den vorigen - Schweigen. Totschweigen. Nicht etwa weil progressive Kräfte wühlen und wüten, sondern weil sich seit mehr als dreißig Jahren vom Pfarrhaus her eine Totenstille, eine Friedhofsruhe über die Pfarrei gebreitet hat, die die Freude am uralt-ewig-jungen Glauben genau so erstickt wie die Solidarität mit denen in Not und Bedrängnis. Die Laien dürfen machen, was sie wollen - aber gleichsam im luftleeren Raum. "Ich will damit nichts zu tun haben" - das könnte der Primizspruch gewesen sein, und tatsächlich hat sich der Priester daran gehalten.
Das Talent vergraben wie der dritte Knecht bei Matthäus (25, 18), nichts verkehrt gemacht, nie in die Schußlinie geraten, bei allen beliebt, scheu und zurückhaltend. Kein Risiko eingegangen. Die Regeln befolgt. Geschwiegen zu allem. Bei starkem Wind schüchtern das Fähnchen hochgezogen und mitgeflattert.
Jetzt kommt da ein Papst - kaum akzeptiert von den Lautstärkeren unter den lokalen Laien - und weckt alte Sehnsüchte. Nicht die ultramontanen, sondern die mystischen, die nach dem Leib Christi und der Teilnahme an Seinem Leben. Alles, was auf Sparflamme gefahren wurde: die gläubige Vernunft, das heiße Gebet, die würdige Liturgie, die Freundschaft mit IHm, die Anbetung, das Ergriffensein - das soll jetzt wieder praktiziert, gelebt werden?
Gott bewahre.
Zum Glück nur noch drei Jahre. Höchstens.
Ahnungslos
Wolfgang Büscher: Berlin - Moskau (S. 38):
Wolfgang Büscher: Berlin - Moskau (S. 38):
"Wer sucht, macht sich immer lächerlich vor der Welt. Das etwas zu laute Lachen des Bürgers über den Mystiker ist wie das Kichern kleiner Kinder, wenn die Großen von Sex reden. Aufgeregt, ahnungslos."
22. September 2006
Hammer-Karl
Nachdem ich heute schon im Geist des Dialogs verzichtet habe, zu einem T-Shirt zu verlinken, auf dem gefragt, wann der nächste Kreuzzug stattfinde, fällt es mir schwer, nicht auf die Gedenkanzeige für Karl Martell in der FAZ vom 18.9. zu verlinken. Also tu ich's.
Nachdem ich heute schon im Geist des Dialogs verzichtet habe, zu einem T-Shirt zu verlinken, auf dem gefragt, wann der nächste Kreuzzug stattfinde, fällt es mir schwer, nicht auf die Gedenkanzeige für Karl Martell in der FAZ vom 18.9. zu verlinken. Also tu ich's.
Wo die Freiheit endet...
"Ihre These, für die sie ihr Leben riskiert, ist sehr einfach. Sie lautet, kurz zusammengefaßt: Wie soll man über den Islam sprechen dürfen? Antwort: Frei."Noch mehr davon in Christian Geyers Besprechung des Buchs von Ayaan Hirsi Ali, die die offene Gesellschaft beim Wort nimmt und die sich wehrt, die Gewaltfrage an den Islam wegen ihrer Brisanz nicht auch direkt, nackt, elementar zu stellen:
"Fast könnte man auf den Gedanken kommen: Es fordert ziemlich viel Sinn und Verstand, ein religiöser Mensch zu sein, ohne Schaden an seiner Seele zu nehmen."
"Brisant? In einem Land, in dem die Prostitution und weiche Drogen legal sind, in dem Sterbehilfe und Abtreibung praktiziert werden, in dem junge Männer im Fernsehen weinen, am Strand nackte Leute herumlaufen und im Fernsehen Witze über den Papst gerissen werden? In dem der beliebteste Schriftsteller, Gerard Reve, einmal fantasierte, mit Gott in Gestalt eines Esels Sex zu machen - eines Tiers, das ihm als Metapher für Gott diente? Warum sollten meine Aussagen in einem solchen Kontext auch nur ansatzweise ,brisant' sein?"
Außer 1.000 individuellen Muslimen noch die Schlaumeier von der UN...
... in totaler politischer Korrektheit:
... in totaler politischer Korrektheit:
"Die umstrittene Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. beschäftigt nun auch den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Der UN-Beauftragte für den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, Doudou Diene, bezeichnete die Äußerungen des Papstes über den Islam als "zutiefst beunruhigend". In einem Bericht an den Menschenrechtsrat schrieb Diene, die Rede von Benedikt rechtfertige zwar keine generelle Islamfeindlichkeit. Sie fördere aber Strömungen, die Islam und Terrorismus in eins setzen wollten.1.000 individuelle muslimische "Geistliche und Religionsgelehrte" trafen sich auch ganz zufällig und stellen nebenbei fest, daß sie wiederum ganz zufällig das Gleiche über die Rede des Bischofs von Rom in der berühmten Stadt Regensburg denken, daß er nämlich "Feindschaft zwischen den Religionen gesät und beleidigende Bemerkungen gemacht" habe. Was bleibt ihnen da anders übrig als beleidigt zu sein und in einer Erklärung zu verlautbaren: "Wenn der Westen nicht seine Haltung gegenüber dem Islam ändert, wird er ernste Konsequenzen zu tragen haben." (Welt)
Benedikt hätte in der von ihm angeführten Debatte aus dem 14. Jahrhundert beide Seiten darstellen sollen, erklärte der senegalesische UN-Experte. Eine ausgewogene Herangehensweise hätte deutlich gemacht, dass 'die Debatte über Gewalt und Religion eine lange kontroverse Geschichte' habe. Der Menschenrechtsrat, der noch bis zum 6. Oktober in Genf tagt, beschäftigte sich auf Antrag von Delegationen islamischer Länder mit den Äußerungen des Papstes. Den Bericht an das Gremium verfassten Diene und der Sonderberichterstatter zur Religionsfreiheit, Asma Jahangir."
Bostons Kardinal bloggt
“I want to share with you, Catholics of Boston, my experiences as I return to Rome as a Cardinal and more importantly, I want to share with you a sense of what it is that Boston’s Archbishop does on business in Rome representing the people of the Archdiocese.”Hier ist es, wo Seán Kardinal O'Malley bloggt.
21. September 2006
Gebetserhörung auf göttlich
Lewis Carroll: "I have had prayers answered - most strangely so sometimes - but I think our heavenly Father's loving-kindness has been even more evident in what He has refused me."
(Quotation of the Day bei The Free Dictionary)
Lewis Carroll: "I have had prayers answered - most strangely so sometimes - but I think our heavenly Father's loving-kindness has been even more evident in what He has refused me."
(Quotation of the Day bei The Free Dictionary)
20. September 2006
Manuel II. Palaiologos auf der Generalaudienz
Für die Schwerhörigen auf Italienisch und Deutsch:
Für die Schwerhörigen auf Italienisch und Deutsch:
"Un'esperienza particolarmente bella è stata per me in quel giorno tenere una prolusione davanti a un grande uditorio di professori e di studenti nell'Università di Regensburg, dove per molti anni ho insegnato come professore. Con gioia ho potuto incontrare ancora una volta il mondo universitario che, durante un lungo periodo della mia vita, è stato la mia patria spirituale. Come tema avevo scelto la questione del rapporto tra fede e ragione. Per introdurre l'uditorio nella drammaticità e nell'attualità dell'argomento, ho citato alcune parole di un dialogo cristiano-islamico del XIV secolo, con le quali l'interlocutore cristiano - l'imperatore bizantino Manuele II Paleologo - in modo per noi incomprensibilmente brusco - presentò all’interlocutore islamico il problema del rapporto tra religione e violenza. Questa citazione, purtroppo, ha potuto prestarsi ad essere fraintesa. Per il lettore attento del mio testo, però, risulta chiaro che non volevo in nessun modo far mie le parole negative pronunciate dall'imperatore medievale in questo dialogo e che il loro contenuto polemico non esprime la mia convinzione personale. La mia intenzione era ben diversa: partendo da ciò che Manuele II successivamente dice in modo positivo, con una parola molto bella, circa la ragionevolezza che deve guidare nella trasmissione della fede, volevo spiegare che non religione e violenza, ma religione e ragione vanno insieme. Il tema della mia conferenza – rispondendo alla missione dell’Università – fu quindi la relazione tra fede e ragione: volevo invitare al dialogo della fede cristiana col mondo moderno ed al dialogo di tutte le culture e religioni. Spero che in diverse occasioni della mia visita - per esempio, quando a Monaco ho sottolineato quanto sia importante rispettare ciò che per gli altri è sacro - sia apparso con chiarezza il mio rispetto profondo per le grandi religioni e, in particolare, per i musulmani, che 'adorano l’unico Dio' e con i quali siamo impegnati a 'difendere e promuovere insieme, per tutti gli uomini, la giustizia sociale, i valori morali, la pace e la libertà' (Nostra Aetate, 3). Confido quindi che, dopo le reazioni del primo momento, le mie parole nell'Università di Regensburg possano costituire una spinta e un incoraggiamento a un dialogo positivo, anche autocritico, sia tra le religioni come tra la ragione moderna e la fede dei cristiani." (Q)
"Ein besonderes Anliegen war es mir, das Verhältnis von Glaube und Vernunft und die Notwendigkeit des interreligiösen Dialogs sowie des Dialogs zwischen Wissenschaft und Religion aufzuzeigen. Hier bedarf es der Selbstkritik und, wie ich in München hervorgehoben habe, der Toleranz, die „die Ehrfurcht vor dem, was dem anderen heilig ist“, einschließt. Mit diesen Worten möchte ich nochmals klar meinen tiefen Respekt vor den Weltreligionen und vor den Muslimen bekunden, mit denen wir gemeinsam eintreten 'für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen' (Nostra Ætate, 3)." (Q)
Und dann war da noch...
... ein Denzinger-Moment in Regensburg. Sagt Rorate Coeli und schlägt die folgende Passage für das berühmte Handbuch der kirchlichen Glaubensbekenntnisse und Lehrentscheidungen vor:
... ein Denzinger-Moment in Regensburg. Sagt Rorate Coeli und schlägt die folgende Passage für das berühmte Handbuch der kirchlichen Glaubensbekenntnisse und Lehrentscheidungen vor:
"Gewiß gibt es Schichten im Werdeprozeß der alten Kirche, die nicht in alle Kulturen eingehen müssen. Aber die Grundentscheidungen, die eben den Zusammenhang des Glaubens mit dem Suchen der menschlichen Vernunft betreffen, die gehören zu diesem Glauben selbst und sind seine ihm gemäße Entfaltung."
Legendenbildung
Insight Scoop versucht der Legende vom Dolchstoß vorzubeugen, den Benedikt XVI. der Islampolitik seines Vorgängers JPII verpasst haben soll, u.a. mit einem Zitat aus JPIIs "Die Schwelle der Hoffnung überschreiten" und aus einer Kölner Ansprache von BXVI.
Alas, it might be too late.
Insight Scoop versucht der Legende vom Dolchstoß vorzubeugen, den Benedikt XVI. der Islampolitik seines Vorgängers JPII verpasst haben soll, u.a. mit einem Zitat aus JPIIs "Die Schwelle der Hoffnung überschreiten" und aus einer Kölner Ansprache von BXVI.
Alas, it might be too late.
Aufforderung aus dem Dar al-Küng
Die Basler Zeitung verpasst ihrem Artikel mit
Zum Projekt Weltethos gehört eben immer auch "'ein gewisses Verständnis' für die islamischen Reaktionen"(Q).
Die Basler Zeitung verpasst ihrem Artikel mit
"Küng fordert vom Papst Bekenntnis zu Islam"zwar einen genialen Titel, der den Hl. Hans in die Nähe des Ghaddafi-Sohnes rückt, aber dabei will Küng bloß zeigen, daß er nicht nur Ratzinger-Versteher ("Küng zeigte sich überzeugt, dass der Papst das Zitat absichtsvoll gebraucht habe. Es sei ganz klar, dass sich der Papst das bestens überlegt habe. Von Unbedachtheit könne da keine Rede sein.") und Islam-Kenner ist, sondern auch noch Experte in Political Correctness.
Zum Projekt Weltethos gehört eben immer auch "'ein gewisses Verständnis' für die islamischen Reaktionen"(Q).
Rückblende
"Nun wende ich mich an Sie, verehrte Freunde aus verschiedenen religiösen Traditionen, und ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre Gegenwart bei der feierlichen Eröffnung meines Pontifikats. Ihnen und allen, die den von Ihnen vertretenen Religionen angehören, gilt mein herzlicher, freundschaftlicher Gruß. Besonders dankbar bin ich, daß Mitglieder der muslimischen Gemeinschaft unter Ihnen anwesend sind, und ich bekunde meine Anerkennung für die Entfaltung des Dialogs zwischen Moslems und Christen, sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene. Ich sichere Ihnen zu, daß die Kirche auch weiterhin Brücken der Freundschaft mit den Anhängern aller Religionen bauen will, um das wahre Wohl jedes Menschen und der ganzen Gesellschaft zu suchen.
Die Welt, in der wir leben, ist oft von Konflikten, Gewalt und Krieg geprägt, aber sie sehnt sich ernsthaft nach Frieden, einem Frieden, der vor allem ein Geschenk Gottes ist, einem Frieden, für den wir unablässig beten müssen. Der Friede ist jedoch auch eine Aufgabe, zu der sich alle Völker verpflichten müssen, vor allem diejenigen, die ihre Zugehörigkeit zu religiösen Traditionen bekennen. Unsere Bemühungen, zueinander zu finden und den Dialog zu fördern, stellen einen wertvollen Beitrag zum Aufbau des Friedens auf einer soliden Grundlage dar. Papst Johannes Paul II., mein verehrter Vorgänger, schrieb zu Beginn des neuen Jahrtausends: »Der Name des einzigen Gottes muß immer mehr zu dem werden, was er ist, ein Name des Friedens und ein Gebot des Friedens« (Novo Millenio Ineunte, 55). Es ist daher geboten, daß wir in einen authentischen und ehrlichen Dialog miteinander treten, gegründet auf den Respekt der Würde jedes Menschen, der, wie wir Christen fest glauben, nach dem Abbild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde (vgl. Gen 1,26–27)." (Audienz für eine Delegation von Vertretern verschiedener Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften sowie anderer religiöser Traditionen am 25. April 2005)
"Nun wende ich mich an Sie, verehrte Freunde aus verschiedenen religiösen Traditionen, und ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre Gegenwart bei der feierlichen Eröffnung meines Pontifikats. Ihnen und allen, die den von Ihnen vertretenen Religionen angehören, gilt mein herzlicher, freundschaftlicher Gruß. Besonders dankbar bin ich, daß Mitglieder der muslimischen Gemeinschaft unter Ihnen anwesend sind, und ich bekunde meine Anerkennung für die Entfaltung des Dialogs zwischen Moslems und Christen, sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene. Ich sichere Ihnen zu, daß die Kirche auch weiterhin Brücken der Freundschaft mit den Anhängern aller Religionen bauen will, um das wahre Wohl jedes Menschen und der ganzen Gesellschaft zu suchen.
Die Welt, in der wir leben, ist oft von Konflikten, Gewalt und Krieg geprägt, aber sie sehnt sich ernsthaft nach Frieden, einem Frieden, der vor allem ein Geschenk Gottes ist, einem Frieden, für den wir unablässig beten müssen. Der Friede ist jedoch auch eine Aufgabe, zu der sich alle Völker verpflichten müssen, vor allem diejenigen, die ihre Zugehörigkeit zu religiösen Traditionen bekennen. Unsere Bemühungen, zueinander zu finden und den Dialog zu fördern, stellen einen wertvollen Beitrag zum Aufbau des Friedens auf einer soliden Grundlage dar. Papst Johannes Paul II., mein verehrter Vorgänger, schrieb zu Beginn des neuen Jahrtausends: »Der Name des einzigen Gottes muß immer mehr zu dem werden, was er ist, ein Name des Friedens und ein Gebot des Friedens« (Novo Millenio Ineunte, 55). Es ist daher geboten, daß wir in einen authentischen und ehrlichen Dialog miteinander treten, gegründet auf den Respekt der Würde jedes Menschen, der, wie wir Christen fest glauben, nach dem Abbild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde (vgl. Gen 1,26–27)." (Audienz für eine Delegation von Vertretern verschiedener Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften sowie anderer religiöser Traditionen am 25. April 2005)
Aufforderung aus dem Dar al-Ghaddafi
"Ich rufe ihn nicht auf, sich zu entschuldigen, aber ich rufe ihn auf, die Wahrheit zu erkennen und dann Muslim zu werden." (Spiegel Online)
Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man nur noch drüber lachen.
"Ich rufe ihn nicht auf, sich zu entschuldigen, aber ich rufe ihn auf, die Wahrheit zu erkennen und dann Muslim zu werden." (Spiegel Online)
Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man nur noch drüber lachen.
19. September 2006
GKC, what did you expect?
"These are the days when the Christian is expected to praise every creed except his own." (Illustrated London News, August 11, 1928 via Insight Scoop )
"These are the days when the Christian is expected to praise every creed except his own." (Illustrated London News, August 11, 1928 via Insight Scoop )
Teaching the Stones to Talk
Ich stehe noch ganz unter dem Eindruck meines Besuchs im "Temple Expiatori de la Sagrada Familia". Eine Baustelle, die schon jetzt Ort für Gottesbegegnung ist...
Ich stehe noch ganz unter dem Eindruck meines Besuchs im "Temple Expiatori de la Sagrada Familia". Eine Baustelle, die schon jetzt Ort für Gottesbegegnung ist...
Pardon wird nicht gegeben
"Wer dem Schlagwort vom Kampf der Kulturen etwas Aussagekräftiges entgegensetzen will, wer den Islam von seinen Verformungen unterscheiden will, der muß dem Islamismus seine Masken herunterreißen, muß sich mit all seinen Formen öffentlich auseinandersetzen dürfen. Das wird freilich so lange nicht gelingen, wie Islamisten die Spielregeln festlegen, nach denen über den Islam gesprochen werden darf. Und frech den Kampf der Kulturen ausrufen, sobald sich einer mit einem falschen Wort nicht an diese Spielregeln hält. Für ein falsches Wort hat es gestern ein Pardon gegeben. Kein Pardon gibt es für jenen erpresserischen Diskurs, bei dem über jedem falschen Wort eine Bombe hängt." (FAZ)Wehe, wehe, Christian Geyer, der du den Kaiser Wilhelm zitierst! Da wissen die Islamisten und gewaltbereiten Muslime doch gar nicht mehr, ob sie den Deutschen Hitler gut finden oder doch lieber das deutsche Volk wegen seiner Gewaltverbrechen anklagen sollen!
16. September 2006
Blogfreies Wochenende
Da es heute eine Hochzeit zu feiern und morgen früh für zwei Tage in die Gaudi-Stadt aufzubrechen gilt, ist hier einfach mal: Ruhe.
Einen schönen, ruhigen und trotz allem frohen Sonntag ringsum.
Da es heute eine Hochzeit zu feiern und morgen früh für zwei Tage in die Gaudi-Stadt aufzubrechen gilt, ist hier einfach mal: Ruhe.
Einen schönen, ruhigen und trotz allem frohen Sonntag ringsum.
Päpstliches
Es wird viel Schlaues und Gutes gesagt zur päpstlichen Vorlesung in Regensburg. (Ich werde mir nachher das Interview mit Otto Kallscheuer im Spiegel und den Artikel von Christian Geyer in der FAZ zu Gemüte führen - beide sagen gewöhnlich Fundiertes.)
Daher nur eine Randbemerkung: Immerhin kommen jetzt auch die Leser meiner geliebten Regionalzeitung in den erstmaligen Genuß, mehr als einen Satz Benedikts XVI. aus seinen bayerischen Ansprachen und Predigten an einem Stück zu lesen... Der muslimische Protest macht's möglich. Erst jetzt ist nicht nur der große und ganze Eindruck interessant, sondern der Wortlaut. Ein Fortschritt!
Und noch etwas: Herzliche Einladung zum Gebet für BXVI. sowie urbi et orbi!
Es wird viel Schlaues und Gutes gesagt zur päpstlichen Vorlesung in Regensburg. (Ich werde mir nachher das Interview mit Otto Kallscheuer im Spiegel und den Artikel von Christian Geyer in der FAZ zu Gemüte führen - beide sagen gewöhnlich Fundiertes.)
Daher nur eine Randbemerkung: Immerhin kommen jetzt auch die Leser meiner geliebten Regionalzeitung in den erstmaligen Genuß, mehr als einen Satz Benedikts XVI. aus seinen bayerischen Ansprachen und Predigten an einem Stück zu lesen... Der muslimische Protest macht's möglich. Erst jetzt ist nicht nur der große und ganze Eindruck interessant, sondern der Wortlaut. Ein Fortschritt!
Und noch etwas: Herzliche Einladung zum Gebet für BXVI. sowie urbi et orbi!
14. September 2006
Deutsche Grüße zum Abschied
Was der Papst alles versäumt hat, sagt uns und ihm ein Herr Michael Schrom im "Christ in der Gegenwart":
"Es gab zum Beispiel kein Treffen mit der deutschen Bischofskonferenz oder mit deren Vorsitzendem, Kardinal Karl Lehmann, obwohl dies angesichts der großen Herausforderungen hierzulande durchaus angebracht gewesen wäre." (Wenn man Kardinal Lehmann allerdings so hört, sind 1. die Herausforderungen nicht so groß, 2. kennen die Bischöfe sie schon lange und 3. arbeiten sie schon dran.)
Dann gab es weiter "keinen Empfang für die Vertreter des Laien-Katholizismus", "kein Treffen mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland oder mit Vertretern des Islam", keine Begegnung mit "jene(n) Intellektuellen ..., die hierzulande in Zeitungen, Akademien, Laboratorien und in Talkshows die Meinungsführerschaft in den philosophischen und religionspluralistischen Debatten haben".
Und weiter geht's: Was war mit "islamische(n) Geistlichen", was mit den Forschern in Garching, den "zeitgenössischen Künstlern", was mit Wolfgang Huber? (Und wieso war der Papst überhaupt in Altötting und nicht in Wittenberg beim hl. Martin?) Wo war mit der Jugend? - Tja, so geht's: Allen recht getan, ist eine Kunst, die nicht mal der Papst kann.
Und nebenbei bekommen die afrikanischen Bischöfe ihr Fett weg, hinter denen sich der Papst "diplomatisch geschickt ... versteckte":
Was der Papst alles versäumt hat, sagt uns und ihm ein Herr Michael Schrom im "Christ in der Gegenwart":
"Es gab zum Beispiel kein Treffen mit der deutschen Bischofskonferenz oder mit deren Vorsitzendem, Kardinal Karl Lehmann, obwohl dies angesichts der großen Herausforderungen hierzulande durchaus angebracht gewesen wäre." (Wenn man Kardinal Lehmann allerdings so hört, sind 1. die Herausforderungen nicht so groß, 2. kennen die Bischöfe sie schon lange und 3. arbeiten sie schon dran.)
Dann gab es weiter "keinen Empfang für die Vertreter des Laien-Katholizismus", "kein Treffen mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland oder mit Vertretern des Islam", keine Begegnung mit "jene(n) Intellektuellen ..., die hierzulande in Zeitungen, Akademien, Laboratorien und in Talkshows die Meinungsführerschaft in den philosophischen und religionspluralistischen Debatten haben".
Und weiter geht's: Was war mit "islamische(n) Geistlichen", was mit den Forschern in Garching, den "zeitgenössischen Künstlern", was mit Wolfgang Huber? (Und wieso war der Papst überhaupt in Altötting und nicht in Wittenberg beim hl. Martin?) Wo war mit der Jugend? - Tja, so geht's: Allen recht getan, ist eine Kunst, die nicht mal der Papst kann.
Und nebenbei bekommen die afrikanischen Bischöfe ihr Fett weg, hinter denen sich der Papst "diplomatisch geschickt ... versteckte":
Zwar rühme die ganze Welt die Großherzigkeit der deutschen Katholiken, aber "dann und wann sagt ein afrikanischer Bischof zu mir: ,Wenn ich in Deutschland soziale Projekte vorlege, finde ich sofort offene Türen. Aber wenn ich mit einem Evangelisierungsprojekt komme, stoße ich eher auf Zurückhaltung'". Dagegen kann man freilich auch fragen, warum die afrikanischen Bischöfe, deren Meinung sich der Papst zu eigen machte, es trotz Evangelisierungskampagnen nicht geschafft haben, das Christentum zu einem Motor der Entwicklung des Erdteils zu machen, oder warum zum Beispiel im katholischen Ruanda katholische Hutus und katholische Tutsis sich gegenseitig unglaublich brutal massakrierten.Klein reden ist also angesagt, das Anmahnen von Reformvorschlägen das Gebot der Stunde.
Unterwegs in die Heimat
Jan Ross in der ZEIT über den Besuch des Papstes in seiner Heimat:
Jan Ross in der ZEIT über den Besuch des Papstes in seiner Heimat:
"Die Volksfrömmigkeit von Altötting und das Christentum als Logos-Religion der wahren Vernunft, der Pilgerpapst und der Papstprofessor – das ist die Spannweite der Bayernreise Benedikts XVI. Im Grunde ist das seine eigene Geschichte: Als Kind einfacher Leute mit klarem, starkem Glauben aufgewachsen, dann zu einem subtilen Intellektuellen seiner Zeit geworden, hat er eigentlich immer die Anfänge retten, bewahren, verteidigen wollen. Den »Glauben der Kleinen« vor dem wegwerfenden Hochmut der Modernisierer zu schützen, hat er als Kardinal und Dogmenhüter zum Kern seiner Aufgabe erklärt. Dass beides zusammengehen kann, ein schlichtes Herz und ein komplizierter Kopf, das ist das Ratzingersche Lebens- und Kirchenprojekt. (...)Der bayerischen Heimat. Der ewigen Heimat. Der ersten als Vorgeschmack der zweiten, endgültigen, unverlierbaren.
Vielleicht liegt hier auch, neben den Großproblemen von Säkularisierung und Kirchenkrise, ein kleiner Schlüssel zum etwas fremden Verhältnis zwischen Ratzinger und Deutschland. Wojty?a war Kirchenmann und Patriot, womöglich umso mehr, weil sein persönliches Zuhause durch Verlust und Gewalt zerbrochen war und Polen als christliche Idee eine letzte Identitätsbastion war. Ratzinger dagegen ist kein Mensch der Nation, sondern der Heimat."
Viel Spaß!
"Man bringe mir ein BABA Bier" - so der Slogan des Bieres, das bei uns ab und an auf den Tisch kam. Damals vor 40 Jahren. Die Brauerei gibt es nicht mehr, und wir schauen jetzt YouTube für eine aktuelle und preisgekrönte belgische Version davon:
(via Shrine of the Holy Whapping)
"Man bringe mir ein BABA Bier" - so der Slogan des Bieres, das bei uns ab und an auf den Tisch kam. Damals vor 40 Jahren. Die Brauerei gibt es nicht mehr, und wir schauen jetzt YouTube für eine aktuelle und preisgekrönte belgische Version davon:
(via Shrine of the Holy Whapping)
13. September 2006
Head's amoi döm Ringsgwandl zua:
I moag ean.
Das Einzige, was mich zurzeit noch daran hindert, wieder in die katholische Kirche einzutreten, sind die eingedeutschten Messen und das renovierte Vaterunser. Der Text, den ich noch gelernt hatte, war in einer unantastbaren Sprache abgefasst, auf einer literarischen Höhe, die jedem sofort vermittelte, hier radebrecht kein reformfreudiger Studienrat, hier spricht Gott. Kann sich jemand vorstellen, dass Gott in der Nähe ist, wenn, wie kürzlich bei einer Kindstaufe, eine Pfarrerin in Kurzhaarfrisur Lieder der Rolf-Zuckowski-Machart zur verstimmten Wandergitarre singt?Aba das'd's net moand, des woa ois. Do gibbd's no mea, inklussif ebbas fias Stammbuach.
Ich möchte zu meiner Beerdigung ein Hochamt mit Scharen von Ministranten, die, ohne ein Wort zu verstehen, ellenlange Gebete auf Lateinisch herunterrasseln, das Licht muss durch hohe bunte Fenster kommen und auf Schwaden von Weihrauch strahlen, von der Orgel soll erhabene Musik von Bach erklingen (ein Protestant, macht aber nix), dazu Chorgesang mit der Inbrunst von achtzig enttäuschten Hausfrauen, die Priester in so reich verzierten Gewändern, dass ihre sündhafte Person dahinter verschwindet, und wenn die Liturgie in Latein und Griechisch gelesen wird, weiß ich, dass es etwas gibt jenseits von Rentenanspruch und bewusster Ernährung, etwas, das schon vor den Assyrern existierte und noch sein wird, wenn Josef Ackermann längst vergessen ist. Erst dann ist meine Seele beruhigt, und dann mag mein Sarg getrost ins Feuer fahren."
I moag ean.
Erlaubter Nationalstolz
"Ballack zeigt Lampard, wie man es macht. Er hat bewiesen, dass die Deutschen immer ihre Elfmeter verwandeln."
"Wenn es um Elfmeter geht, kann man sich auf einen Deutschen immer verlassen."
"Bei Chelsea weiß man jetzt, wie man die englische Elfmeter-Krankheit heilen kann. Ballack hat Lampard gezeigt, wie man diesen Job erledigt."
"Ballack hat den Elfmeter in einer Art und Weise verwandelt, wie man es von einem Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erwarten kann."
(CL-Pressestimmen im SPOn)
"Ballack zeigt Lampard, wie man es macht. Er hat bewiesen, dass die Deutschen immer ihre Elfmeter verwandeln."
"Wenn es um Elfmeter geht, kann man sich auf einen Deutschen immer verlassen."
"Bei Chelsea weiß man jetzt, wie man die englische Elfmeter-Krankheit heilen kann. Ballack hat Lampard gezeigt, wie man diesen Job erledigt."
"Ballack hat den Elfmeter in einer Art und Weise verwandelt, wie man es von einem Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erwarten kann."
(CL-Pressestimmen im SPOn)
Schönheit rettet die Welt
Alexander Kissler heute mal nicht in der SZ, sondern der Tagespost über Erlösendes und Einzig-Adaequates:
Alexander Kissler heute mal nicht in der SZ, sondern der Tagespost über Erlösendes und Einzig-Adaequates:
"Für Benedikt XVI. ist Schönheit eine moralische Größe, sie ist das Siegel der Wahrheit, die Krone der Liebe. Und sie kann der Königsweg zu einem gottgefälligen Leben sein. Der Glaube nimmt seine Kraft aus der Liturgie als dem Ursprung aller Schönheit, die demjenigen Trost spendet, der in ihr Auge blickt."Auch hier: Unbedingt lesen!!!!!
Wortfeld "Meckern"
Stephan Baier unterzieht sich einer Wortfeldübung zum Thema "Was tun Ratzinger-/BXVI-Kritiker?": Sie raunzen, nörgeln, richten, sich ungern freuen, witzeln, lästern, vom Leder ziehen, sich gegenseitig interviewen. Und neuerdings: sich hinten anstellen....
Am besten die Glosse Sinnliches und Unsinniges auf der Website der Tagespost selber lesen.
Stephan Baier unterzieht sich einer Wortfeldübung zum Thema "Was tun Ratzinger-/BXVI-Kritiker?": Sie raunzen, nörgeln, richten, sich ungern freuen, witzeln, lästern, vom Leder ziehen, sich gegenseitig interviewen. Und neuerdings: sich hinten anstellen....
Am besten die Glosse Sinnliches und Unsinniges auf der Website der Tagespost selber lesen.
Metanoia-Kandidaten, Teil 2
(Fortsetzung von weiter unten)
4. Günter Grass: Im Sommer 2007 Privataudienz bei Papst Benedikt XVI. in Castelgandolfo, danach regelmäßige Besuche bei den Franziskaner-Minoriten in Danzig, Veröffentlichung einer Biographie von P. Maximilian Kolbe, später Mitglied des Katholischen Männervereins Tuntenhausen, unter dem Pseudonym Pius Günter Veröffentlichung von kurzen Erzählungen im Altöttinger Liebfrauenboten.
5. Claudia Roth: Keine Ahnung, wo sie abgeblieben ist. Lebt sie am Chiemsee und ist gemeinsam mit Gabriele Kuby Oblatin des Benediktinerinnenabtei St. Gertrud in Tettenweis? Hat sie sich dem Anbetungszweig der Schönstätter Marienschwestern angeschlossen? Oder arbeitet sie als Beschäftigungstherapeutin in einem Altersheim in ihrem ehemaligen Wahlkreis Augsburg?
(Fortsetzung von weiter unten)
4. Günter Grass: Im Sommer 2007 Privataudienz bei Papst Benedikt XVI. in Castelgandolfo, danach regelmäßige Besuche bei den Franziskaner-Minoriten in Danzig, Veröffentlichung einer Biographie von P. Maximilian Kolbe, später Mitglied des Katholischen Männervereins Tuntenhausen, unter dem Pseudonym Pius Günter Veröffentlichung von kurzen Erzählungen im Altöttinger Liebfrauenboten.
5. Claudia Roth: Keine Ahnung, wo sie abgeblieben ist. Lebt sie am Chiemsee und ist gemeinsam mit Gabriele Kuby Oblatin des Benediktinerinnenabtei St. Gertrud in Tettenweis? Hat sie sich dem Anbetungszweig der Schönstätter Marienschwestern angeschlossen? Oder arbeitet sie als Beschäftigungstherapeutin in einem Altersheim in ihrem ehemaligen Wahlkreis Augsburg?
Deutsche Plapper Agentur
Wieder mal die dpa, im Gießener Anzeiger und anderswo:
Hey, what did you expect? Das Oberhaupt der Katholiken hält "unbeirrt" daran fest, daß der Glaube seiner Kirche, dem er zu dienen versprochen und gelobt hat, wahr, richtig, lebensnotwendig ist. Daß die Katholiken damit nicht "auf dem Holzweg" sind. Dazu muß ein Papst weder Dogmatikprofessor noch oberster "Glaubenshüter" gewesen sein...
"Uns verbindet doch so viel mehr als uns trennt." Aber wehe, man tut das gemeinsam, was uns verbindet, z.B. gemeinsam beten, singen, loben, bitten (und nein, das sind keine beliebigen Frömmigkeitsübungen, das ist Lebensvollzug der Kirche, da atmet sie Gnade ein!). Wehe, man betont "das gemeinsame Gottesbild aller Konfessionen". Dann schweigt man zum Trennenden, dann betont man die Unterschiede, indem man sie verschweigt?
Prophezeiung eines katholischen Cree-Indianers: Erst wenn das letzte Dogma gefallen, das letzte Gebot gestrichen und der letzte Anstoß beseitigt ist, wird die dpa merken, daß es gar kein Christentum mehr ist, was sie beschreibt, sondern: öde, fade Beliebigkeit, die keinen nährt.
(Aber es geht auch anders, vgl. Hans-Christoph Buch - via lux aeternitatis)
Wieder mal die dpa, im Gießener Anzeiger und anderswo:
"Auch wenn die Viertelmillion Pilger 'ihren' Papst in Regensburg wie schon zuvor in München und Altötting begeistert feiern, die Predigt, die er ihnen serviert, dürfte dem letzten klar machen, dass der frühere Theologieprofessor für Dogmatik und spätere Glaubenshüter im Vatikan auch als Papst unbeirrt an seinen Grundüberzeugungen festhält. Er erklärt in einer gehobenen Katechese dem Kirchenvolk das Apostolische Glaubensbekenntnis und prangert den modernen Atheismus an. Für den Menschen ist Gott existenziell, lautet sein Credo. Mit ihrem Glauben seien die Katholiken keineswegs auf dem Holzweg."Ein Wunder, ein Wunder!
Hey, what did you expect? Das Oberhaupt der Katholiken hält "unbeirrt" daran fest, daß der Glaube seiner Kirche, dem er zu dienen versprochen und gelobt hat, wahr, richtig, lebensnotwendig ist. Daß die Katholiken damit nicht "auf dem Holzweg" sind. Dazu muß ein Papst weder Dogmatikprofessor noch oberster "Glaubenshüter" gewesen sein...
"In der Abenddämmerung schließlich geht es um die schmerzlich vermisste Einheit der Christen. Zum Auftakt des Papst-Besuchs hatte Bundespräsident Horst Köhler eindringlich als evangelischer Christ Fortschritte in der Ökumene angemahnt - und Benedikt mit seiner spontanen Replik, dies sei ihm eine Herzensangelegenheit, Hoffnungen genährt. Doch an diesem Abend bleibt es im gotischen Dom zu Regensburg wieder nur bei äußeren Zeichen der Verbundenheit. (...)Horst, Dein Wunsch ist mir Befehl! C'mon - gimme a break.
In seiner Vesper-Ansprache betont der Papst das gemeinsame Gottesbild aller Konfessionen und die Verpflichtung, Zeugnis abzulegen. Kein Wort verliert das katholische Kirchenoberhaupt zum Abendmahl, kein Wort zu den theologischen Knackpunkten wie das Ämterver-ständnis und die Rolle des Papstamtes."
"Uns verbindet doch so viel mehr als uns trennt." Aber wehe, man tut das gemeinsam, was uns verbindet, z.B. gemeinsam beten, singen, loben, bitten (und nein, das sind keine beliebigen Frömmigkeitsübungen, das ist Lebensvollzug der Kirche, da atmet sie Gnade ein!). Wehe, man betont "das gemeinsame Gottesbild aller Konfessionen". Dann schweigt man zum Trennenden, dann betont man die Unterschiede, indem man sie verschweigt?
Prophezeiung eines katholischen Cree-Indianers: Erst wenn das letzte Dogma gefallen, das letzte Gebot gestrichen und der letzte Anstoß beseitigt ist, wird die dpa merken, daß es gar kein Christentum mehr ist, was sie beschreibt, sondern: öde, fade Beliebigkeit, die keinen nährt.
(Aber es geht auch anders, vgl. Hans-Christoph Buch - via lux aeternitatis)
12. September 2006
"Wie viele MdBs hat der Papst?"
Nicht nur für Martin wird es eng. Wohl dem, der wie ich einen überzeugten und ganz und gar nicht duckmäuserischen Abgeordneten in Berlin sitzen hat.
Ein ausführliches Credo hat Norbert Geis jetzt auf seiner Homepage veröffentlicht. Wegducken gilt für ihn nicht.
Nicht nur für Martin wird es eng. Wohl dem, der wie ich einen überzeugten und ganz und gar nicht duckmäuserischen Abgeordneten in Berlin sitzen hat.
Ein ausführliches Credo hat Norbert Geis jetzt auf seiner Homepage veröffentlicht. Wegducken gilt für ihn nicht.
Was Rom kann, kann Canterbury schon lange...
"Portraits of the Pope have long been popular as an aid to devotions in Catholic homes. But now Anglicans can catch up with the inspirational and cuddly Rowan Bear, modelled on His Hairiness the Archbishop of Canterbury." (Ship of Fools)
"Portraits of the Pope have long been popular as an aid to devotions in Catholic homes. But now Anglicans can catch up with the inspirational and cuddly Rowan Bear, modelled on His Hairiness the Archbishop of Canterbury." (Ship of Fools)
Meine Metanoia-Kandidaten
Von Petra angeregt, von FingO aufgegriffen und hier fortgesetzt:
1. Phillip Pullman: Merkte 2006, daß er fast 2.000 Jahre zu spät dran war, als er in "His Dark Materials" GOtt töten wollte. Lebt immer noch als freier Schriftsteller in Südengland, schreibt Fantasy und promoviert bei Catherine Pickstock am Emmanuel College, Oxford mit einer Arbeit über die Karsamstagstheologie Adriennes von Speyr.
2. Burkhard Driest: Wurde von seinen Kindern während eines Riviera-Urlaubs sonntags morgens in Kirche Sancta Maria in Albis in Breil sur Roya geschleppt. Unwillig wohnte er der Messe bei, ohne ein Wort zu verstehen. An diesem Sonntag hatte er das Gefühl, daß da "plötzlich jemand war, der mich nach der Kirche begleitete". Das Erlebnis dieser Gegenwart sollte ihn nicht mehr verlassen. Er verließ Ibiza, zog mit seinen Kindern in eine nette Wohnung im Wedding, schrieb weiterhin durchschnittliche Kriminalromane und tauchte kürzlich wieder in Günter Jauchs Sonntagabend-Talkshow auf. Jedes Jahr am 29. Mai lässt er für Rosemarie Magdalena Albach Retty eine Messe lesen.
3. Jürgen Habermas: Rief an einem sonnigen Septemberabend seinen alten Kontrahenten Robert Spaemann an und verabredete sich mit ihm für den Mittwoch, 4. Oktober 2006, 18.30 zu einem Besuch der Hl. Messe im pianisch-johanneischen Ritus in St. Leonhard, Frankfurt und anschließender Einkehr im "Gemalten Haus". Mit Spaemann gründete er die Stiftung "Nova et Vetera", die religionsphilosophische Forschungsprojekte fördert und die deutsche Ausgabe der gleichnamigen Zeitschrift herausgibt.
(So viel für jetzt.)
PS am 13.9.06: Noch zwei Kandidaten hier.
Von Petra angeregt, von FingO aufgegriffen und hier fortgesetzt:
1. Phillip Pullman: Merkte 2006, daß er fast 2.000 Jahre zu spät dran war, als er in "His Dark Materials" GOtt töten wollte. Lebt immer noch als freier Schriftsteller in Südengland, schreibt Fantasy und promoviert bei Catherine Pickstock am Emmanuel College, Oxford mit einer Arbeit über die Karsamstagstheologie Adriennes von Speyr.
2. Burkhard Driest: Wurde von seinen Kindern während eines Riviera-Urlaubs sonntags morgens in Kirche Sancta Maria in Albis in Breil sur Roya geschleppt. Unwillig wohnte er der Messe bei, ohne ein Wort zu verstehen. An diesem Sonntag hatte er das Gefühl, daß da "plötzlich jemand war, der mich nach der Kirche begleitete". Das Erlebnis dieser Gegenwart sollte ihn nicht mehr verlassen. Er verließ Ibiza, zog mit seinen Kindern in eine nette Wohnung im Wedding, schrieb weiterhin durchschnittliche Kriminalromane und tauchte kürzlich wieder in Günter Jauchs Sonntagabend-Talkshow auf. Jedes Jahr am 29. Mai lässt er für Rosemarie Magdalena Albach Retty eine Messe lesen.
3. Jürgen Habermas: Rief an einem sonnigen Septemberabend seinen alten Kontrahenten Robert Spaemann an und verabredete sich mit ihm für den Mittwoch, 4. Oktober 2006, 18.30 zu einem Besuch der Hl. Messe im pianisch-johanneischen Ritus in St. Leonhard, Frankfurt und anschließender Einkehr im "Gemalten Haus". Mit Spaemann gründete er die Stiftung "Nova et Vetera", die religionsphilosophische Forschungsprojekte fördert und die deutsche Ausgabe der gleichnamigen Zeitschrift herausgibt.
(So viel für jetzt.)
PS am 13.9.06: Noch zwei Kandidaten hier.
Hindupriester
So kann's gehen:
Hinduism no barrier to job as priest in Church of England (Times)
Da zählen Authentizität, der persönliche Glaubensweg, Versöhnung der Religionen und was dergleichen wertvolle Dinge sind, ganz schnell und ganz einfach mehr als die Treue zum Evangelium und zu Jesus Christus - oder gar als Gehorsam gegenüber der Kirche.
So kann's gehen:
Hinduism no barrier to job as priest in Church of England (Times)
Da zählen Authentizität, der persönliche Glaubensweg, Versöhnung der Religionen und was dergleichen wertvolle Dinge sind, ganz schnell und ganz einfach mehr als die Treue zum Evangelium und zu Jesus Christus - oder gar als Gehorsam gegenüber der Kirche.
Nicht in diesen Fragen
Aus der Würdigung des gestern verstorbenen Joachim Fest durch Matthias Matussek im Spiegel Online:
Aus der Würdigung des gestern verstorbenen Joachim Fest durch Matthias Matussek im Spiegel Online:
Eines Abends belauschten die Kinder einen Streit mit der Mutter. Diese bestürmt ihren Mann, endlich in die Partei einzutreten, da er dann endlich wieder Arbeit hätte. Die Lüge sei doch schließlich das einzige Mittel der kleinen Leute im Kampf gegen die Mächtigen. Da antwortete Vater Fest mit dem großartigen, dem stolzen Satz: "Wir sind keine kleinen Leute, nicht in diesen Fragen."Joachim Fest - R.i.p.
ohne sorge sei ohne sorge - Fortsetzung
"Dass wir im Sozialen relativ stark sind, aber etwas schwerhörig in Bereichen des Glaubens, das wissen wir selber natürlich auch schon lange." (Mittelbayerische Zeitung)
Natürlich.
(Teil 1 gab's hier.)
"Dass wir im Sozialen relativ stark sind, aber etwas schwerhörig in Bereichen des Glaubens, das wissen wir selber natürlich auch schon lange." (Mittelbayerische Zeitung)
Natürlich.
(Teil 1 gab's hier.)
11. September 2006
Papstworte in Altötting
"Wir antworten auf die Lesung, indem wir mit Maria den großen Lobgesang singen, den sie angestimmt hat, als Elisabeth sie ihres Glaubens wegen seliggepriesen hatte. Dies ist ein Gebet des Dankes, der Freude an Gott, der Lobpreisung für seine großen Taten. Der Grundton dieses Hymnus ist gleich im ersten Wort angegeben: Meine Seele macht Gott groß. Gott groß machen, das heißt ihm Raum geben in der Welt, im eigenen Leben, ihn einlassen in unsere Zeit und unser Tun – das ist das tiefste Wesen rechten Betens. Wo Gott groß wird, da wird der Mensch nicht klein: Da wird auch der Mensch groß, und da wird die Welt hell." (Q)
"Später habe ich oft nachgedacht über diese merkwürdige Fügung, daß die Kirche im Jahrhundert des Fortschritts und der Wissenschaftsgläubigkeit sich selbst am meisten dargestellt fand in ganz einfachen Menschen, die von den Strömungen der Zeit kaum berührt schienen."(Q)
"Wir antworten auf die Lesung, indem wir mit Maria den großen Lobgesang singen, den sie angestimmt hat, als Elisabeth sie ihres Glaubens wegen seliggepriesen hatte. Dies ist ein Gebet des Dankes, der Freude an Gott, der Lobpreisung für seine großen Taten. Der Grundton dieses Hymnus ist gleich im ersten Wort angegeben: Meine Seele macht Gott groß. Gott groß machen, das heißt ihm Raum geben in der Welt, im eigenen Leben, ihn einlassen in unsere Zeit und unser Tun – das ist das tiefste Wesen rechten Betens. Wo Gott groß wird, da wird der Mensch nicht klein: Da wird auch der Mensch groß, und da wird die Welt hell." (Q)
"Später habe ich oft nachgedacht über diese merkwürdige Fügung, daß die Kirche im Jahrhundert des Fortschritts und der Wissenschaftsgläubigkeit sich selbst am meisten dargestellt fand in ganz einfachen Menschen, die von den Strömungen der Zeit kaum berührt schienen."(Q)
Mit Herz und nüchternem Verstand
"Uns verbindet doch so viel mehr als uns trennt", sagt der evangelische Präsident.
In der ZEIT kühlt Robert Leicht die ökumenischen Erwartungen auf realistische Temperaturen herunter:
"Uns verbindet doch so viel mehr als uns trennt", sagt der evangelische Präsident.
In der ZEIT kühlt Robert Leicht die ökumenischen Erwartungen auf realistische Temperaturen herunter:
Für jemanden, der in diesen weithin fruchtlosen Dialogen zuhause ist, konnte die Antwort (trotz des Appells an die heißen Herzen) nur kühl aufschiebend klingen – und etwas anderes war ja auch kaum zu erwarten. (...)
Nur eine kleine Bitte um jenes Quentchen nüchterner Vernunft, das zugleich den wieder folgenden, auch den kirchlichen Alltag in den Blick nimmt, ein wenig Distanz auch zum Massenerlebnis. Ich für mein Teil denke dann auch ein wenig zurück an Martin Luthers Schrift an den christlichen Adel deutscher Nation, nämlich an den folgenden Satz: „Denn was aus der Taufe gekrochen ist, das kann sich rühmen, dass es schon zum Priester, Bischof und Papst geweiht sei…“
Immerhin fügt der Reformator an: „obgleich es nicht einem jedem ziemt, solch Amt auszuüben.“
O-Ton
Was hat er denn eigentlich gesagt? Weil es immer noch Medien wie meine Lokalzeitung gibt, die lieber eine viertel Seite den zwei Farbbeuteln in Marktl widmen statt auch nur zwei ganze Sätze im Original zu zitieren, ist der Hinweis auf die offiziöse Dokumentation "vere dignus et iustus".
Was hat er denn eigentlich gesagt? Weil es immer noch Medien wie meine Lokalzeitung gibt, die lieber eine viertel Seite den zwei Farbbeuteln in Marktl widmen statt auch nur zwei ganze Sätze im Original zu zitieren, ist der Hinweis auf die offiziöse Dokumentation "vere dignus et iustus".
Anstelle gutmenschlicher Langeweile
Juliette Guttmann von der "ZEIT" wäre mal besser nach München zum "apokalyptischen Optimisten" Benedikt XVI. gefahren statt in Berlin zu bleiben und zuzuhören, wie "112 Wissenschaftler, Unternehmer, Philosophen, Schriftsteller, Künstler und Aktivisten in neun Stunden 100 drängende Fragen unserer Zeit" beantworten.
Hoffen wir, daß ihre Kaffee-Autoinfusion geholfen hat...
Juliette Guttmann von der "ZEIT" wäre mal besser nach München zum "apokalyptischen Optimisten" Benedikt XVI. gefahren statt in Berlin zu bleiben und zuzuhören, wie "112 Wissenschaftler, Unternehmer, Philosophen, Schriftsteller, Künstler und Aktivisten in neun Stunden 100 drängende Fragen unserer Zeit" beantworten.
Hoffen wir, daß ihre Kaffee-Autoinfusion geholfen hat...
10. September 2006
Wo der Papst ist ...
da ist Tobias Raschke nicht weit. Inzwischen zum "ehemaligen Jugendsprecher" von Wir-sind-die-eigentliche-Kirche! avanciert, entscheidet er in seiner Gruppe "kritischer Kuschel-Katholiken" "demokratisch" mit, "wann wo welche Messe gefeiert wird" und lässt ganz unökumenische Sätze vom Stapel :
da ist Tobias Raschke nicht weit. Inzwischen zum "ehemaligen Jugendsprecher" von Wir-sind-die-eigentliche-Kirche! avanciert, entscheidet er in seiner Gruppe "kritischer Kuschel-Katholiken" "demokratisch" mit, "wann wo welche Messe gefeiert wird" und lässt ganz unökumenische Sätze vom Stapel :
"Ich brauche hier mit niemanden anfangen zu diskutieren, ob Frauen Priesterinnen werden sollten oder Bischöfinnen. Das wäre hier eine Selbstverständlichkeit und man versucht eben auch in der Gemeinde dafür zu sorgen, dass Frauen mehr integriert werden und das ganze nicht so männer- und bischofsdominiert abläuft."Wieso unökumenisch? Na, da gibt es doch außer der römischen Kirche noch diese Orthodoxen, für die die "unauflösliche Einheit von Bischof, Eucharistie und Kirche" (Alexander Schmemann) nicht verhandelbar ist...
BXVI an die Patrona Bavariae
Heilige Mutter des Herrn,
unsere Vorfahren haben in bedrängter Zeit dein Bild hier im Herzen der Stadt München aufgestellt, um dir Stadt und Land anzuvertrauen. Dir wollten sie auf den Wegen des Alltags immer wieder begegnen und von dir das rechte Menschsein lernen; von dir lernen, wie wir Gott finden und wie wir so zueinander kommen können. Sie haben dir Krone und Zepter, die damaligen Symbole der Herrschaft über das Land gegeben, weil sie wussten, dass dann die Macht und die Herrschaft in den rechten Händen sind - in den Händen der Mutter.
Dein Sohn hat seinen Jüngern kurz vor der Stunde des Abschieds gesagt: Wer unter euch groß sein will, der sei euer Bedienter, und wer unter euch der erste sein möchte, der sei aller Knecht (Mk 10, 43f). Du hast in der entscheidenden Stunde deines Lebens gesagt: Siehe, ich bin die Magd des Herrn (Lk 1, 38) und hast dein ganzes Leben als Dienst gelebt. Du tust es weiter die Jahrhunderte der Geschichte hindurch: Wie du einst für die Brautleute in Kana leise und diskret eingetreten bist, so tust du es immer: Alle Sorgen der Menschen nimmst du auf dich und trägst sie vor den Herrn, vor deinen Sohn. Deine Macht ist die Güte. Deine Macht ist das Dienen.
Lehre uns, die Großen und die Kleinen, die Herrschenden und die Dienenden, auf solche Weise unsere Verantwortung zu leben. Hilf uns, die Kraft des Versöhnens und das Vergeben zu finden. Hilf uns, geduldig und demütig zu werden, aber auch frei und mutig, wie du es in der Stunde des Kreuzes gewesen bist. Du trägst Jesus auf deinen Armen, das segnende Kind, das doch der Herr der Welt ist. So bist du, den Segnenden tragend, selbst zum Segen geworden. Segne uns und diese Stadt und dieses Land. Zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes. Bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
(Gebet an der Mariensäule in München - 9. September 2006)
Heilige Mutter des Herrn,
unsere Vorfahren haben in bedrängter Zeit dein Bild hier im Herzen der Stadt München aufgestellt, um dir Stadt und Land anzuvertrauen. Dir wollten sie auf den Wegen des Alltags immer wieder begegnen und von dir das rechte Menschsein lernen; von dir lernen, wie wir Gott finden und wie wir so zueinander kommen können. Sie haben dir Krone und Zepter, die damaligen Symbole der Herrschaft über das Land gegeben, weil sie wussten, dass dann die Macht und die Herrschaft in den rechten Händen sind - in den Händen der Mutter.
Dein Sohn hat seinen Jüngern kurz vor der Stunde des Abschieds gesagt: Wer unter euch groß sein will, der sei euer Bedienter, und wer unter euch der erste sein möchte, der sei aller Knecht (Mk 10, 43f). Du hast in der entscheidenden Stunde deines Lebens gesagt: Siehe, ich bin die Magd des Herrn (Lk 1, 38) und hast dein ganzes Leben als Dienst gelebt. Du tust es weiter die Jahrhunderte der Geschichte hindurch: Wie du einst für die Brautleute in Kana leise und diskret eingetreten bist, so tust du es immer: Alle Sorgen der Menschen nimmst du auf dich und trägst sie vor den Herrn, vor deinen Sohn. Deine Macht ist die Güte. Deine Macht ist das Dienen.
Lehre uns, die Großen und die Kleinen, die Herrschenden und die Dienenden, auf solche Weise unsere Verantwortung zu leben. Hilf uns, die Kraft des Versöhnens und das Vergeben zu finden. Hilf uns, geduldig und demütig zu werden, aber auch frei und mutig, wie du es in der Stunde des Kreuzes gewesen bist. Du trägst Jesus auf deinen Armen, das segnende Kind, das doch der Herr der Welt ist. So bist du, den Segnenden tragend, selbst zum Segen geworden. Segne uns und diese Stadt und dieses Land. Zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes. Bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
(Gebet an der Mariensäule in München - 9. September 2006)
Der Papstbesuch als Befreiungserlebnis
Martin hat den Aufsatz von Patrick Bahners in der gestrigen FAZ in seinem Commentarium Catholicum verlinkt: Bahners nimmt dort einige der deutschen Oberkatholiken und ihr Kirchenbild unter die Lupe, wie es sich kürzlich in einem "Zwischenruf" in Sachen Donum Vitae geäußert hat. Bahners' Schluß:
Martin hat den Aufsatz von Patrick Bahners in der gestrigen FAZ in seinem Commentarium Catholicum verlinkt: Bahners nimmt dort einige der deutschen Oberkatholiken und ihr Kirchenbild unter die Lupe, wie es sich kürzlich in einem "Zwischenruf" in Sachen Donum Vitae geäußert hat. Bahners' Schluß:
Die Berufslaien sind seltsame Apostel. Sie predigen das Priestertum der Gläubigen, reduzieren aber Kirche auf Amtskirche, wenn ihnen die Lehre nicht behagt - um dann auf eine Mitra anderthalbe zu setzen und für ihre Sondermeinung einen quasiamtlichen Charakter zu reklamieren. Im Fernsehinterview hat Benedikt XVI. das Papsttum als „vereinigende Instanz“ beschrieben, „die auch Unabhängigkeit von den politischen Kräften verschafft und die dafür sorgt, daß sich Christianismen nicht zu sehr mit Nationalitäten identifizieren“.Wenn diese Diagnose stimmt und ich denke, man könnte sie nicht nur auf der Leitungsebene des organisierten deutschen Katholizismus belegen, sondern auch auf den nächsten Ebenen, den Diözesan-, den Dekanats- und den Pfarrgemeinderäten, dann könnte man den Papstbesuch konsequenterweise als ein Erlebnis der "Papstunmittelbarkeit" und darin der Unmittelbarkeit des einzelnen Katholiken zur universalen Kirche betrachten: Er darf sich als Mitglied dieser Kirche erleben, ohne daß ihm dies durch Gremien, Räte, Synoden, diözesane Prozesse erst gewährt und bestätigt werden muß. Nicht seine Übereinstimmung mit deren Verständnis von "christlicher Sendung in der Kirche und in der Welt" garantiert ihm sein Katholisch-sein, sondern das vorgängige, durch Taufe und Eucharistie geschenkte Dazugehören zur Herde des Herrn, das zwar der Hirten, aber nicht der Böcke und Leithammel bedarf, die dazwischentreten, wenn wir glauben wollen, "was die Kirche glaubt".
Die nationalkirchliche Tendenz, mit der in der deutschen Geschichte die Sache des freien Geistes verbunden schien, ist weit heruntergekommen. Frau Schavan und ihre Parteifreunde schreiben: „Wichtig ist, daß diejenigen, die sich an der gesetzlichen Beratungsregelung beteiligen, und diejenigen, die das aus Überzeugung nicht tun, sich gegenseitig respektieren und nicht die Autorität der Kirche als amtlich verfaßter Kirche in Anspruch nehmen.“ Davon hat Luther, hat Febronius, hat Lehmann nicht zu träumen gewagt: daß kein deutscher Katholik mehr an den Papst appellieren soll, weil noch nicht einmal der Papst sich auf den Papst berufen darf.
8. September 2006
Rainer Maria Rilke - Geburt Mariae
O was muß es die Engel gekostet haben,
nicht aufzusingen plötzlich, wie man aufweint,
da sie doch wußten: in dieser Nacht wird dem Knaben
die Mutter geboren, dem Einen, der bald erscheint.
Schwingend verschwiegen sie sich und zeigten die Richtung,
wo, allein, das Gehöft lag des Joachim,
ach, sie fühlten in sich und im Raum die reine Verdichtung,
aber es durfte keiner nieder zu ihm.
Denn die beiden waren schon so außer sich vor Getue.
Eine Nachbarin kam und klugte und wußte nicht wie,
und der Alte, vorsichtig, ging und verhielt das Gemuhe
einer dunkelen Kuh. Denn so war es noch nie.
rilke.de - Gedichte
O was muß es die Engel gekostet haben,
nicht aufzusingen plötzlich, wie man aufweint,
da sie doch wußten: in dieser Nacht wird dem Knaben
die Mutter geboren, dem Einen, der bald erscheint.
Schwingend verschwiegen sie sich und zeigten die Richtung,
wo, allein, das Gehöft lag des Joachim,
ach, sie fühlten in sich und im Raum die reine Verdichtung,
aber es durfte keiner nieder zu ihm.
Denn die beiden waren schon so außer sich vor Getue.
Eine Nachbarin kam und klugte und wußte nicht wie,
und der Alte, vorsichtig, ging und verhielt das Gemuhe
einer dunkelen Kuh. Denn so war es noch nie.
rilke.de - Gedichte
Katholische Welt
Einmal Stephan Kulle über BXVI-T-Shirts und öffentliche Religion:
Einmal Stephan Kulle über BXVI-T-Shirts und öffentliche Religion:
"Ist die Religiosität des christlichen Abendlandes schon so erkaltet, dass die Wiederkehr der Erwärmung eine schwierige und langwierige Mission wird?Dann die Besprechung eines Buches über ein fernes Land, genauer gesagt über Marktl am Inn, das Kontinente von den säkularen Zentren Deutschlands entfernt liegt, und zum Dritten kommt mit Gilbert Keith Chesterton ein weiteres, katholisch-himmlisches Prunkstück zur Sprache, sozusagen der Riesentöter unter den Kompanien des Papstes:
Von Begeisterung und Aufbruch zeugen die alteingesessenen Christen leider nur selten. Vielleicht würden sie sich sogar über das rote T-Shirt im Sonntagsgottesdienst wundern oder es gar für unangemessen halten, derart bekleidet in der Kirche zu erscheinen. Dabei liegt die Chance des Charismas der Glaubensgemeinschaften nicht allein in den Weltjugendtagen und ähnlichen Großveranstaltungen der Kirchen, sondern in der Alltäglichkeit und in der Andersartigkeit des Gemeindelebens. Auch wenn es einen Trend gibt - ich spreche hier von mehr, von einer echten Chance."
"Verwende nie ein Substantiv mit einem Adjektiv, das es negiert. Sage nie: ,Ich freue mich auf die dogmenlose Religion.' Das wäre, als sagtest du: ,Ich freue mich auf den beinlosen Vierbeiner.'"
"Jeder, der revoltiert, sollte vor allem jenen Zustand der Dinge vor Augen haben, gegen den er nicht revoltieren würde."
Gute Mächte
Das (ev.) Deutsche Pfarrerblatt über Dietrich Bonhoeffers "Gute Mächte" und seinen Erfolg.
Das (ev.) Deutsche Pfarrerblatt über Dietrich Bonhoeffers "Gute Mächte" und seinen Erfolg.
Der Code des Schönen
In der gestrigen Ausgabe veröffentlichte die FAZ die Rede von Robert Spaemann vor dem Papst und seinem Schülerkreis am vergangenen Wochenende in Castelgandolfo.
In der gestrigen Ausgabe veröffentlichte die FAZ die Rede von Robert Spaemann vor dem Papst und seinem Schülerkreis am vergangenen Wochenende in Castelgandolfo.
"Wer einmal über die Dimensionen des Unbedingten verfügt und wem das alte Gerücht von einem Schöpfergott keine Ruhe läßt, den wird es nicht einschüchtern, wenn die Naturwissenschaft in der Überlebensfunktionalität die hinreichende Ursache für die Entstehng der natürlichen Arten einschließlich des Menschen zu finden hofft und teilweise schon gefunden hat. Er wird, wo er dem Gute, dem Schönen und dem Heiligen begegnet oder wo er dem Wahrheitsanspruch einer wissenschaftlichen Theorie begegnet, er wird, sage ich, hier eine ganz anders codierte Botschaft entdecken, die sich auf die erstere in keiner Weise zurückführen läßt, obgleich schon die erste ihre eigene Schönheit hat.
Aber woher das Schöne kommt und was es heißt, daß etwas schön ist, das wird erst mit Hilfe der zweiten Botschaft verstanden."
Zur Erinnerung am Rande
Auch wenn es ein Grund zu Freude und Dankbarkeit ist, daß der Papst ein großer Theologe, ein anerkannter öffentlicher Intellektueller, ein beliebter Mann ist, daß er etwas hermacht im Rampenlicht und Blitzlichtgewitter: Der harte Kern des Amtes ist damit nicht verschwunden, die "Stahlträger" (Klaus Berger) - nennen wir ein paar mit ihren lateinischen Namen: Pastor aeternus, die Nota praevia - bleiben eingezogen.
Genießen wir also die schönen Tage, die vor uns liegen, und sammeln wir Kräfte für den Winter, der in Deutschland und Europa noch lange nicht vorbei ist.
Auch wenn es ein Grund zu Freude und Dankbarkeit ist, daß der Papst ein großer Theologe, ein anerkannter öffentlicher Intellektueller, ein beliebter Mann ist, daß er etwas hermacht im Rampenlicht und Blitzlichtgewitter: Der harte Kern des Amtes ist damit nicht verschwunden, die "Stahlträger" (Klaus Berger) - nennen wir ein paar mit ihren lateinischen Namen: Pastor aeternus, die Nota praevia - bleiben eingezogen.
Genießen wir also die schönen Tage, die vor uns liegen, und sammeln wir Kräfte für den Winter, der in Deutschland und Europa noch lange nicht vorbei ist.
7. September 2006
Wir sind Papst und schicken ihm Post
Die "Wir wären der bessere Papst"-Bewegung lässt echte Vielfalt zu. Außer den Dauerforderungen nach Zölibatsabschaffung, Diakonen- und Priesterweihe für Frauen, der Revision anderer früherer Entscheidungen etc. findet sich in den Volksbriefen, die sie dem Papst in den nächsten Tagen überreichen möchte, auch das folgende Anschreiben:
Die "Wir wären der bessere Papst"-Bewegung lässt echte Vielfalt zu. Außer den Dauerforderungen nach Zölibatsabschaffung, Diakonen- und Priesterweihe für Frauen, der Revision anderer früherer Entscheidungen etc. findet sich in den Volksbriefen, die sie dem Papst in den nächsten Tagen überreichen möchte, auch das folgende Anschreiben:
Lieber Heiliger Vater,Von "Gebeten für ihn" ist auch die Rede, aber eine schnelle Durchsicht zeigt, daß da vor allem für seine Bekehrung gebetet wird.
der permanente großflächige Mißbrauch der "freieren Meßgestaltung" zeigt eine immer schlimmere Wirkung.
Das Gespür für die Heiligkeit der Messe, die damit verbundene Heiligung des Lebens geht fast völlig verloren.
Vor 45 Jahren hat wir in Greifswald am Sonntag 3 gut besuchte Meßfeiern, heute ist es eine.
Die Herz Jesu Feiern sind verschwunden etc..
Ich bitte Sie innigst und herzlichst, die uneingeschränkte Zelebration der tridentinischen (und damit einzig wahren) Messe zuzulassen.
Es weihnachtet schon
Sufjan Stevens bereitet mit seiner Plattenfirma eine 5-CD-Weihnachtsbox vor, mit allem, was man für musikalische Weihnachten braucht: Banjo, Oboe, Blockflöte, Glöckchen und 42 alten und neuen Weihnachtsliedern.
Sufjan Stevens bereitet mit seiner Plattenfirma eine 5-CD-Weihnachtsbox vor, mit allem, was man für musikalische Weihnachten braucht: Banjo, Oboe, Blockflöte, Glöckchen und 42 alten und neuen Weihnachtsliedern.
6. September 2006
B16 goes Nashville
Das Ding mag ja schon ewig Cappello Romano, Saturno oder sonstwie heißen. Aber für mich steht fest: Viel Countrymäßiger geht es bei einem Papst nimmer.
Das Ding mag ja schon ewig Cappello Romano, Saturno oder sonstwie heißen. Aber für mich steht fest: Viel Countrymäßiger geht es bei einem Papst nimmer.
Aus St. Dymphnas Gedankenwelt heraus getagged:
Welche fünf Personen würdest du gerne für eine längere Unterhaltung treffen?
Heilige:
Welche fünf Personen würdest du gerne für eine längere Unterhaltung treffen?
Heilige:
- Maria
- Thérèse Martin aus Lisieux - um mich zu bedanken
- den Apostel Matthias - dito
- Paulus - um ein paar Punkte in seiner Biographie nachzufragen
- und dann vielleicht noch einen von den heiligen Verrückt-Verliebten wie Symeon Stylites, Franz von Assisi, Philipp Neri, Benedikt Joseph Labre
- Joseph Kentenich - würde gerne seine Meinung zur Situation von Kirche und Welt 2006 hören
- die Herren Franz Reinisch und Josef Engling für Ratschläge in Fragen des Durchhaltevermögens und der praktischen Nächstenliebe
- Noch jemand? Na, diese Drei reichen mir fürs Erste.
- Den Papst natürlich als erstes - er kann ruhig auch eine Stola mitbringen...
- Oberst Stauffenberg
- D. Martin Luther - das wäre doch auch anders gegangen, Herr Luther?
- Konrad Adenauer - da würde ich allerdings gerne meinen Vater miteinladen und dann zuhören, wie die beiden über Rosen und Nachkriegspolitik philosophieren
- Stefan George - den würde ich gern mal live erleben und außerdem würde er sich bestimmt freuen, wenn ihn endlich mal jemand als Nationalheld einstuft ;-)
- Hey, ein Abend am Kamin mit Zigarren für die Raucher und einem guten Rotwein für alle mit Chesterton, Bloy, Walker Percy, Bernanos und Ms. Flannery O'Connor wäre echt klasse!
- Am besten wieder ein Quintett, diesmal damenlastig - honni soit qui mal y pense: Verona Pooth (vielleicht ist sie nicht wirklich so? Und wenn doch, wäre es auch nett...), Isa Vermehren, Mariae Gloria Ferdinanda Joachima Josefine Wilhelmine Huberta Prinzessin von Thurn und Taxis, dazu eine der heiligmäßigen Ordensschwestern, die ich im Lauf meines Lebens kennen gelernt habe - Dank sei Gott! - und dann noch einen von der Donaldisten-Fraktion der FAZ. Der muß beim Grillen und Einschenken helfen und Stichworte geben.
5. September 2006
Just Let Me Hear Some of That ...
FingOs Musikfragebogen:
1. One song that changed your life: In diese Kategorie fällt am ehesten noch "Women in my Life", eine frühe Aufnahme von John Lee Hooker (mit Unterstützung von Eddie Kirkland)aus den Fünfzigern: unbekümmert, ungehobelt, rotzfrech, scheppernd. So wie ich als 16-Jähriger gern gewesen wäre...
2. One song you have, but heard max one time (but what's worth mentioning): -
3. One song you'd want to hear on a desert island: Hm. Strebermäßig würde ich sagen: Der Hymnos Akathistos;
4. One song that made you laugh: "No Particular Place To Go" von Chuck Berry;
5. One song that made you cry: "Anniversary Song" vom Cowboy Junkies-Album "Pale Sun, Crescent Moon" - Margo in Höchstform!
6. One song you wish would have been written: Kein Wunsch wegen eines speziellen Liedes. Ich wünsche mir und uns allen höchstens, daß Sufjan Stevens möglichst weit kommt mit seiner Reise durch die 50 Staaten;
7. One song you wish had never been written: Am ehesten noch einer von Rex, Roy, Tony und Konsorten;
8. Alltime Faves: Johnny Cash natürlich, dazu Townes van Zandt, die Blind Boys of Alabama, John Lee Hooker, Blind Willie McTell, Alison Krauss & Union Station, Sam "Lightning" Hopkins, Robert Johnson;
9. Current Faves: Rhonda Vincent, Sufjan Stevens, Bob Dylan.
FingOs Musikfragebogen:
1. One song that changed your life: In diese Kategorie fällt am ehesten noch "Women in my Life", eine frühe Aufnahme von John Lee Hooker (mit Unterstützung von Eddie Kirkland)aus den Fünfzigern: unbekümmert, ungehobelt, rotzfrech, scheppernd. So wie ich als 16-Jähriger gern gewesen wäre...
2. One song you have, but heard max one time (but what's worth mentioning): -
3. One song you'd want to hear on a desert island: Hm. Strebermäßig würde ich sagen: Der Hymnos Akathistos;
4. One song that made you laugh: "No Particular Place To Go" von Chuck Berry;
5. One song that made you cry: "Anniversary Song" vom Cowboy Junkies-Album "Pale Sun, Crescent Moon" - Margo in Höchstform!
6. One song you wish would have been written: Kein Wunsch wegen eines speziellen Liedes. Ich wünsche mir und uns allen höchstens, daß Sufjan Stevens möglichst weit kommt mit seiner Reise durch die 50 Staaten;
7. One song you wish had never been written: Am ehesten noch einer von Rex, Roy, Tony und Konsorten;
8. Alltime Faves: Johnny Cash natürlich, dazu Townes van Zandt, die Blind Boys of Alabama, John Lee Hooker, Blind Willie McTell, Alison Krauss & Union Station, Sam "Lightning" Hopkins, Robert Johnson;
9. Current Faves: Rhonda Vincent, Sufjan Stevens, Bob Dylan.
4. September 2006
ohne sorge sei ohne sorge
Kardinal Lehmann gibt der Tagespost vor dem Papstbesuch ein Interview. Falls wir's noch nicht wussten: Alles halb so schlimm:
Kardinal Lehmann gibt der Tagespost vor dem Papstbesuch ein Interview. Falls wir's noch nicht wussten: Alles halb so schlimm:
"Ganz gewiss wird der Besuch die positive Aufbruchstimmung, die schon vor einem Jahr beim Weltjugendtag in Köln herrschte, wieder erwecken...Ein Schelm sei, der da an Ingeborg Bachmann denkt.
Man sollte das Wort Missionsland nicht überdehnen. Mission ist zuerst da, wo das Evangelium zum ersten Mal verkündigt wird. Unsere Situation ist fast schwieriger, denn viele meinen das Christentum zu kennen...
So hoffnungslos ist dies nicht, denn im Verlauf der letzten ein bis zwei Jahre sind bundesweit sowohl die Zahl der Wiederaufnahmen, also derjenigen, die sich bewusst für eine Rückkehr in die katholische Kirche entschieden haben, als auch die der Kircheneintritte um rund ein Viertel gestiegen, zugleich ist die Zahl der Kirchenaustritte um zwölf Prozent gesunken...
Ich sehe das Verhältnis zwischen Laien, Bischöfen und Rom nicht so dramatisch. Einzelne Stimmen dürfen nicht überbewertet werden. Der antirömische Affekt früherer Zeiten ist ja eher etwas abgeebbt. Sonst würde es insgesamt diese Begeisterung für Benedikt XVI. gar nicht geben...
Das Verhältnis zwischen dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und „Donum vitae“ ist recht differenziert...
Es gibt gewiss eine Grundsympathie vieler ZdK-Mitglieder von diesen Anfängen her, aber es gibt auch nicht wenige, die eine Identifizierung für sich ablehnen. In diesem Licht habe ich es etwas bedauert, dass die Unterzeichner des „Zwischenrufs Außerhalb der katholischen Kirche?“ vom 20. Juli 2006 zur Erklärung der deutschen Bischöfe zu ,Donum vitae e.V.‘ (20. Juni 2006) mit nur einer Ausnahme ihre ohnehin bekannten Namen eng mit früheren Funktionen im ZdK verbunden haben. Dies kann eine fragwürdige Identifikation nahelegen...
Der Beschluss des ZdK bedarf gewiss der Diskussion, er ist aber auch vom ZdK selbst differenzierter interpretiert worden... Insofern hat mich der Text schon etwas befremdet...
Mindestens die Vollversammlung des ZdK ist heute auch ein Ort kontroverser Diskussion. Die meisten Strömungen im deutschen Katholizismus sind hier durchaus vertreten.... Wenn man anderer Meinung als das ZdK ist, soll man dies offen bekunden...
Das bloße Für und Wider ist zu simpel."
Auf den Index mit ihnen!
"Lieder sind wichtig. Katholiken sollten anfangen, sie ernst zu nehmen." Und genau deshalb schlägt George Weigel einen "Index prohibitorum canticorum" vor, einen Index der verbotenen Lieder. (Via The Japery)
Unser offizielles Liedgut ist ja bischöflich geprüft, aber unter den Neuen Geistlichen Lieder findet sich bestimmt auch der eine oder andere deutsche Beitrag.
"Lieder sind wichtig. Katholiken sollten anfangen, sie ernst zu nehmen." Und genau deshalb schlägt George Weigel einen "Index prohibitorum canticorum" vor, einen Index der verbotenen Lieder. (Via The Japery)
Unser offizielles Liedgut ist ja bischöflich geprüft, aber unter den Neuen Geistlichen Lieder findet sich bestimmt auch der eine oder andere deutsche Beitrag.
Ziel für die Mittagspause
15 min Fußweg und eine kleine Bootsfahrt von mir entfernt steht nicht nur "eine der ältesten Kirchen Deutschlands und ein Bauwerk von nationaler Bedeutung", sondern gleichzeitig ein sehr geistlicher Ort fürs Gebet.
Vorsatz: Öfters hingehen.
Einen virtuellen Rundgang gibt es hier.
15 min Fußweg und eine kleine Bootsfahrt von mir entfernt steht nicht nur "eine der ältesten Kirchen Deutschlands und ein Bauwerk von nationaler Bedeutung", sondern gleichzeitig ein sehr geistlicher Ort fürs Gebet.
Vorsatz: Öfters hingehen.
Einen virtuellen Rundgang gibt es hier.
2. September 2006
Fassaden
"Die Herzen wandeln sich leise. Und sie haben sich oft gewandelt, ehe wir es so recht merken. Und so kann es auch uns geschehen, und vielleicht ist es uns auch schon - ganz oder teilweise - geschhen, daß unser Herz verschüttet wurde, daß die letzte und innerste Kammer unseres Herzen, dort, wo wir eigentlich erst wir selber sind, zugeschüttet ist vom Schutt des Alltags, zugeschüttet ist vom Zweifel und von der Skepsis, zugeschüttet ist durch die Verzweiflung und die Verbitterung. Man ist dagegen nicht gesichert bloß dadurch, daß man weiterpraktiziert.
Denn auch dieses Christenleben kann - ach, es ist alles möglich - zur Fassade gehören, hinter der man vor der Welt und vor allem vor sich selbst die tödliche Krankheit versteckt, die Krankheit zum Tode, die Krankheit des geheimen Unglaubens, der Verzweiflung, die Gelähmtheit des inneren Menschen, der aus dem Gefängnis der Endlichkeit nicht mehr herauszukommen vermag in das Licht, in die Güte, in die eine, freie, grenzenlose, über allen Tod erhabene Wirklichkeit des lebendigen Gottes.
Man kann Christ sein, nicht weil man glaubt, sondern weil man für und vor sich selbst seinen Unglauben, der einen sonst zu sehr erschrecken würde, verstecken will. Ja, aus der Natur der Sache heraus ist das Christentum für das verlogene Herz des Menschen die beste Tarnung des Unglaubens vor sich selbst, die beste Fassade, die das verschüttete Herz verbirgt."
(Karl Rahner: Von der Not und dem Segen des Gebetes.- Freiburg: Herder, 1962, S. 15f.)
"Die Herzen wandeln sich leise. Und sie haben sich oft gewandelt, ehe wir es so recht merken. Und so kann es auch uns geschehen, und vielleicht ist es uns auch schon - ganz oder teilweise - geschhen, daß unser Herz verschüttet wurde, daß die letzte und innerste Kammer unseres Herzen, dort, wo wir eigentlich erst wir selber sind, zugeschüttet ist vom Schutt des Alltags, zugeschüttet ist vom Zweifel und von der Skepsis, zugeschüttet ist durch die Verzweiflung und die Verbitterung. Man ist dagegen nicht gesichert bloß dadurch, daß man weiterpraktiziert.
Denn auch dieses Christenleben kann - ach, es ist alles möglich - zur Fassade gehören, hinter der man vor der Welt und vor allem vor sich selbst die tödliche Krankheit versteckt, die Krankheit zum Tode, die Krankheit des geheimen Unglaubens, der Verzweiflung, die Gelähmtheit des inneren Menschen, der aus dem Gefängnis der Endlichkeit nicht mehr herauszukommen vermag in das Licht, in die Güte, in die eine, freie, grenzenlose, über allen Tod erhabene Wirklichkeit des lebendigen Gottes.
Man kann Christ sein, nicht weil man glaubt, sondern weil man für und vor sich selbst seinen Unglauben, der einen sonst zu sehr erschrecken würde, verstecken will. Ja, aus der Natur der Sache heraus ist das Christentum für das verlogene Herz des Menschen die beste Tarnung des Unglaubens vor sich selbst, die beste Fassade, die das verschüttete Herz verbirgt."
(Karl Rahner: Von der Not und dem Segen des Gebetes.- Freiburg: Herder, 1962, S. 15f.)
Murrendes Volk und seine Helfer
Der Papst wird demnächst "seine" Leute auf die Straße bringen und vermutlich mit seiner zurückhaltenden, ein wenig scheuen, fast verlegenen Art, in klaren, einladenden, ermutigenden Predigten und Ansprachen versuchen, seinen ehemaligen Landsleuten Jesus Christus, den Herrn der Kirche, den gekreuzigten Freund und auferstandenen Begleiter nahezubringen und die Prioritäten zurückzurücken. Ohne Umschweife, schätze ich, wird er die Wahrheit des Glaubens, seine Fülle, seine Mitte, seine Schönheit aussprechen - und wir werden sagen: "Na, es geht doch!"
Und vielleicht kommt die Botschaft auch dort an, wo viele eifrige, gut ausgebildete und engagierte Mitarbeiter das "Volk Gottes" fitmachen wollen für die Veränderungen der nächsten Jahrzehnte. Z.B. im Bistum Trier, das Bischof Reinhard Marx mit dem projekt 2020 innerlich und äußerlich grundlegend erneuern will.
Wie das in Deutschland so ist, gibt es dazu einen genauen Projektplan, jede Menge begleitende Veranstaltungen, Schulungen für alle Beteiligten, ein Pastoralschreiben und auch sonst jede Menge Worte. Das muß wohl so sein, wenn sich etwas verändern soll.
Ich glaube ja, daß sich in solchen Projekten (die es nicht nur in Trier gibt) die deutsche Kirche besonders typisch "selbstvollzieht" - wie man mit Karl Rahner und den Pastoraltheologen sagen könnte. Auch wissenschaftlich würde es sich deshalb lohnen, das vielfältige Material zu studieren und zu analysieren, was dort gesagt wird, wie es gesagt wird, wie sich die Gewichte verteilen - und was nicht gesagt wird. Und was uns das dann über die zugrunde liegende Theologie, über die Erwartungen an das "Volk Gottes" und seine einzuschlagende Richtung sagt.
Aber wir treiben hier keine Wissenschaft, sondern schreiben und lesen ein Weblog. Ein parteiischer Laie kommt also zum Wort und nimmt sich einen kurzen, aber nichts desto weniger typischen Text vor, eine Buchtipp im Impulsheft 1 vom September 2005, S. 15. Der Text besteht zu gut drei Vierteln aus dem Klappentext des empfohlenen Buches und einem Absatz, der es in den Trierer Kontext stellt. Das Buch selber kenne ich nicht, was auch für das, was ich sagen will, nicht nötig ist: Denn der Klappentext als literarische Gattung verrät ja schon einiges von dem, was Buchautor, Verlag und den empfehlenden Redation wichtig ist und was ihrer Meinung nach die Zielleserschaft interessieren könnte und sollte. Nun denn:
Doch nun klingt das Thema an, wir erleben ein Stück biblischer Theologie für Nicht-Alttestamentler:
Nach dem Klappentext nun der Trierer Impulsredakteur:
Vielleicht sehe ich diese zwanzig Zeilen zu negativ, verkenne das ernsthafte Bemühen dahinter, habe eine Allergie gegen den pastoralen Neu-Sprech? Und doch scheinen sie mir so typisch für die flache Theologie und Spiritualität, die uns da seit Jahren von Pastoraltheologen verkauft wird - und die so wenig mit dem ganzen Reichtum des katholischen Glaubens zu tun hat.
Das ist es, warum es so viel Freude, ja: Spaß macht, einen Ratzinger- oder BXVI-Text zu lesen: weil von GOtt die Rede ist, weil er sich nicht verrenken muß, um die GOttesrede entschärft an den Mann zu bringen, sondern sie einladend und unverkürzt entfaltet. Weil er sich nicht um das murrende Volk kümmert und es zur Psychotherapie einlädt, sondern es mit der Einladung, der Herausforderung, dem Ruf konfrontiert. Weil es nicht ums Minimum geht, sondern um Heiligkeit als Geschenk, Einladung und Herausforderung.
Der Papst wird demnächst "seine" Leute auf die Straße bringen und vermutlich mit seiner zurückhaltenden, ein wenig scheuen, fast verlegenen Art, in klaren, einladenden, ermutigenden Predigten und Ansprachen versuchen, seinen ehemaligen Landsleuten Jesus Christus, den Herrn der Kirche, den gekreuzigten Freund und auferstandenen Begleiter nahezubringen und die Prioritäten zurückzurücken. Ohne Umschweife, schätze ich, wird er die Wahrheit des Glaubens, seine Fülle, seine Mitte, seine Schönheit aussprechen - und wir werden sagen: "Na, es geht doch!"
Und vielleicht kommt die Botschaft auch dort an, wo viele eifrige, gut ausgebildete und engagierte Mitarbeiter das "Volk Gottes" fitmachen wollen für die Veränderungen der nächsten Jahrzehnte. Z.B. im Bistum Trier, das Bischof Reinhard Marx mit dem projekt 2020 innerlich und äußerlich grundlegend erneuern will.
Wie das in Deutschland so ist, gibt es dazu einen genauen Projektplan, jede Menge begleitende Veranstaltungen, Schulungen für alle Beteiligten, ein Pastoralschreiben und auch sonst jede Menge Worte. Das muß wohl so sein, wenn sich etwas verändern soll.
Ich glaube ja, daß sich in solchen Projekten (die es nicht nur in Trier gibt) die deutsche Kirche besonders typisch "selbstvollzieht" - wie man mit Karl Rahner und den Pastoraltheologen sagen könnte. Auch wissenschaftlich würde es sich deshalb lohnen, das vielfältige Material zu studieren und zu analysieren, was dort gesagt wird, wie es gesagt wird, wie sich die Gewichte verteilen - und was nicht gesagt wird. Und was uns das dann über die zugrunde liegende Theologie, über die Erwartungen an das "Volk Gottes" und seine einzuschlagende Richtung sagt.
Aber wir treiben hier keine Wissenschaft, sondern schreiben und lesen ein Weblog. Ein parteiischer Laie kommt also zum Wort und nimmt sich einen kurzen, aber nichts desto weniger typischen Text vor, eine Buchtipp im Impulsheft 1 vom September 2005, S. 15. Der Text besteht zu gut drei Vierteln aus dem Klappentext des empfohlenen Buches und einem Absatz, der es in den Trierer Kontext stellt. Das Buch selber kenne ich nicht, was auch für das, was ich sagen will, nicht nötig ist: Denn der Klappentext als literarische Gattung verrät ja schon einiges von dem, was Buchautor, Verlag und den empfehlenden Redation wichtig ist und was ihrer Meinung nach die Zielleserschaft interessieren könnte und sollte. Nun denn:
Andreas Unfried, Da murrte das VolkSo allgemein der Satz auch klingt, inzwischen gehört er zum Standardwissen jedes Katholiken: Es ändert sich was in den Gemeinden, wir sind schon mitten drin, die Kirchengemeinde der Zukunft wird jener der Vergangenheit nicht mehr sehr ähnlich sein. Priestermangel, Einnahmenrückgang, Kirchenschwinden, leere Gottesdienste, Verkümmern der volkskirchlichen Verwurzelung der Kirchengemeinde in der Gesellschaft - die ganze Palette eben.
Echter, 1999, ISBN 3-429-02082-4
Der Klappentext des Büchleins des Limburger
Priesters und Theologen Andreas Unfried formuliert:
"Die heutigen Kirchengemeinden stehen vor tiefgreifenden
Veränderungen.
Der Schwung der Nachkonzilszeit ist dahin,Die Jahre von 1965 bis, ja wann? bis zur Würzburger Synode? bis mit Johannes Paul II. "die winterliche Zeit der Kirche"(K. Rahner) einbrach? - sind sie nicht längst eine mythologische Bezugsgröße? Der heile Anfang, den es so nie gab? Die Erinnerung verklärt den Lärm der damaligen Bauarbeiten zum Wohlklang und nimmt nur noch die Begeisterung für das "Aufbruch" wahr und nicht die Kollateralschäden. Denn einerseits war der Aufbruch aus dem Ghetto längst schon vorkonziliar im Gang, anderseits drang durch die aufgerissenen Kirchenfenster nicht nur frische Luft, sondern auch jede Menge abgestandener und fremder Mißgerüche in die alten Mauern.
allerorten wird geklagt und gejammertSo selbstverständlich wie das "allerorten" da steht, ist es nicht. Die "Allerorte" befinden sich vor allem in Westeuropa - anderswo sind sie eher dünn gesät. Anderswo blüht die Kirche auf, oder hat nach postkonziliarem Aufbruch und nachfolgender Jammerphase neue Dynamik gewonnen. Nicht ohne Wachstumsschmerzen. Aber doch so, daß das Klagen und Jammern dort nicht im Vordergrund steht. Daß wir es mit einer deutschen, einer westeuropäischen Sondersituation zu tun haben, das war 1999, als der Klappentext wohl geschrieben wurde, schon so, wenn auch noch kaum wahrgenommen. Mittlerweile kommt dieses Faktum auch in Deutschland in den Blick. Langsam, ganz langsam, wie mir scheint. Der WJT 2005 war vielleicht die endgültige Kehrtwende: das TV zeigte uns eindeutig moderne, intelligente, dynamische, ja: hippe junge Katholiken, neben denen so manche Kirchenleute und so manche Zentralkomiteeler richtig alt aussehen.
– das Volk murrtJetzt fällt es endlich, das Wort, das WORT: "Volk", Kernbegriff konziliarer Erneuerung. Vier Zeilen mussten wir darauf warten. Das Volk Gottes darf nicht mehr swingen, die Fete ist vorbei - und jetzt murrt es. Verständliche Reaktion und Menschenrecht, mindestens in Deutschland. Wir kennen es aus den Betrieben und Firmen, die durchs Tränental gehen, wir kennen es von der Titelseite der BxxD-Zeitung: Veränderungen sind immer schlecht - wir wollen bleiben, wie wir sind.
Doch nun klingt das Thema an, wir erleben ein Stück biblischer Theologie für Nicht-Alttestamentler:
Auch das Volk Israel murrte. Nach seinem Aufbruch aus Ägypten fühlte es sich müde und schwach, die Führer schienen unfähig, man sah sich im Kreis drehen statt vorankommen.Eine Kurzfassung der Sinaijahre, die völlig ohne Bezug auf GOtt, ohne Bund, ohne Torah auskommt; die verschweigt, daß man auf Verheißung hin aufgebrochen war und schon am Roten Meer ein Vorzeichen der künftigen Verheißung erlebte; der Blick geht nach innen: auf die Gefühle, auf die Selbstwahrnehmung der 12 Stämme, und nach außen: auf die Anführer in ihrer vermeintlichen Unfähigkeit. Im Buch mag der Autor seine Sicht des Exodus bestimmt tiefer, theologischer darlegen - auf der Rückseite reicht es, wenn man ihn als etwas ausgedehnte und die Teilnehmer überfordernde Wanderung darstellt.
Indem Andreas Unfried den Weg Israels durch die Wüste und den Weg der Gemeinden heute aufeinander bezieht und sie wechselseitig beleuchtet, lädt er zu einer neuen Betrachtungsweise ein: im Weg Israels, einer sich konstituierenden Glaubens-Gemeinschaft, das Modell eines geistlichen Reifungsprozesses zu sehen und so für heutige Gemeinden, für die Entwicklung einer eigenen Gemeinde-Spiritualität fruchtbar zu machen.“"Sich konstituierende Glaubensgemeinschaft" - ist es das, was der Allmächtige - Gepriesen sei er! - mit den Israelis anstellte? Wer da wen konstituiert, bleibt im Unklaren - und es ist zu befürchten, daß das auch für den "Reifungsprozess" "heutiger Gemeinden" gilt. Sind es die theologischen und sonstigen Berater, sind es die Gemeinden, die da sich selber "konstituieren"? Ist es biblisch nicht eher so, daß die "Selbstkonstituierung" von Einzelnen, von Gruppen und Gemeinschaften eher nebenbei, fast unbeabsichtigt erfolgt - indem sich diese Einzelnen und Gemeinschaften aus dem Blick verlieren und auf etwas, nein: Einen ANderen schauen, indem sie sich erschüttern lassen von SEinem Ruf und SEinem Wort? Den Teufelskreis des Murrens und der Fixiertheit auf das eigene jetzige und zukünftige Geschick durchbrechen, oder weniger aktivistisch: vergessen, weil sie von diesem ANderen in Anspruch genommen sind?
Nach dem Klappentext nun der Trierer Impulsredakteur:
Die biblischen Betrachtungen und die Verknüpfung der Erfahrungen des Volkes Israel mit unserer heutigen Situation geben Impulse, das Ringen um die heutige Gestalt von Kirche und Gemeinden – dem Volk Gottes unterwegs – vor biblischen Hintergrund neu zu betrachten und im Fremden der biblischen Erzählungen das Nahe und Bekannte der eigenen Situation zu entdecken und neu zu sehen.Ist es zu viel, wenn ich gebranntes Nachkonzilskind hier wieder den selbstreflexiven Blick am Werk sehe, der überall nur in den Spiegel schaut und immer nur: sich und die eigene Malaise sieht? Oder sollte ich mich nicht viel schlichter über die Wiederentdeckung des Alten Testamentes freuen, das uns nach wie vor "fremd" ist und in Liturgie und Pastoral oft genug erspart bleibt? Warum nur fürchte ich dann schon wieder, daß diese Rezeption des AT nicht durch die Brille des Jesus von Nazareth, des verheißenen Messias Israels, erfolgt, sondern so, daß sie ohne IHn auskommt? Daß die Kirche, die hier die eigene Situation in ihren Erzählungen "neu sehen" soll, sich eher als Volk einer ausstehenden messianischen Verheißung denn als Neues Israel des gekreuzigten und auferweckten Jesus Christus wahr-nimmt?
Vielleicht sehe ich diese zwanzig Zeilen zu negativ, verkenne das ernsthafte Bemühen dahinter, habe eine Allergie gegen den pastoralen Neu-Sprech? Und doch scheinen sie mir so typisch für die flache Theologie und Spiritualität, die uns da seit Jahren von Pastoraltheologen verkauft wird - und die so wenig mit dem ganzen Reichtum des katholischen Glaubens zu tun hat.
Das ist es, warum es so viel Freude, ja: Spaß macht, einen Ratzinger- oder BXVI-Text zu lesen: weil von GOtt die Rede ist, weil er sich nicht verrenken muß, um die GOttesrede entschärft an den Mann zu bringen, sondern sie einladend und unverkürzt entfaltet. Weil er sich nicht um das murrende Volk kümmert und es zur Psychotherapie einlädt, sondern es mit der Einladung, der Herausforderung, dem Ruf konfrontiert. Weil es nicht ums Minimum geht, sondern um Heiligkeit als Geschenk, Einladung und Herausforderung.
1. September 2006
Herr, gib du uns zu essen!
Nicht das, was in den Menschen hineingeht... - oder wie war das noch gleich?
Ein klarer Fall von "only in America". (On Locusts & Honey via The Ironic Catholic)
Nicht das, was in den Menschen hineingeht... - oder wie war das noch gleich?
Ein klarer Fall von "only in America". (On Locusts & Honey via The Ironic Catholic)
Wahres Bild
Je lieber und näher mir jemand ist, desto mehr werde ich alles, was mit ihm zu tun hat, in Ehren halten. Was das christliche Volk immer getan hat - weswegen uns wiederum die vielen "wahren Bilder" überkommen sind.
"Den Auferstandenen sieht man nicht wie ein Stück Holz oder Stein. Ihn sieht nur, wem er sich offenbart. Und er offenbart sich nur dem, den er senden kann. Er offenbart sich nicht der Neugier, sondern der Liebe."So zitiert Paul Badde, der mit seinem Buch selbst tief in die Manoppello-Story verwickelt ist, den Kardinal Joseph Ratzinger. Wer das Schleierbild Jesu Christi in Manoppello oder das Grabtuch in Turin sieht, hat noch nicht alles gesehen. Ein Paßfoto kann gut oder schlecht getroffen sein, aber der Mensch, den es mir zeigt, ist mir deshalb nicht näher oder ferner, lieber oder gleichgültiger. Es kann mich neugierig machen, die Person hinter dem Bild kennen zu lernen - und dann lasse ich das Bild hinter mir, nein besser: Das Bild verändert sich, denn ich sehe jetzt: ihn, sie, IHN.
Je lieber und näher mir jemand ist, desto mehr werde ich alles, was mit ihm zu tun hat, in Ehren halten. Was das christliche Volk immer getan hat - weswegen uns wiederum die vielen "wahren Bilder" überkommen sind.
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