Was der Papst alles versäumt hat, sagt uns und ihm ein Herr Michael Schrom im "Christ in der Gegenwart":
"Es gab zum Beispiel kein Treffen mit der deutschen Bischofskonferenz oder mit deren Vorsitzendem, Kardinal Karl Lehmann, obwohl dies angesichts der großen Herausforderungen hierzulande durchaus angebracht gewesen wäre." (Wenn man Kardinal Lehmann allerdings so hört, sind 1. die Herausforderungen nicht so groß, 2. kennen die Bischöfe sie schon lange und 3. arbeiten sie schon dran.)
Dann gab es weiter "keinen Empfang für die Vertreter des Laien-Katholizismus", "kein Treffen mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland oder mit Vertretern des Islam", keine Begegnung mit "jene(n) Intellektuellen ..., die hierzulande in Zeitungen, Akademien, Laboratorien und in Talkshows die Meinungsführerschaft in den philosophischen und religionspluralistischen Debatten haben".
Und weiter geht's: Was war mit "islamische(n) Geistlichen", was mit den Forschern in Garching, den "zeitgenössischen Künstlern", was mit Wolfgang Huber? (Und wieso war der Papst überhaupt in Altötting und nicht in Wittenberg beim hl. Martin?) Wo war mit der Jugend? - Tja, so geht's: Allen recht getan, ist eine Kunst, die nicht mal der Papst kann.
Und nebenbei bekommen die afrikanischen Bischöfe ihr Fett weg, hinter denen sich der Papst "diplomatisch geschickt ... versteckte":
Zwar rühme die ganze Welt die Großherzigkeit der deutschen Katholiken, aber "dann und wann sagt ein afrikanischer Bischof zu mir: ,Wenn ich in Deutschland soziale Projekte vorlege, finde ich sofort offene Türen. Aber wenn ich mit einem Evangelisierungsprojekt komme, stoße ich eher auf Zurückhaltung'". Dagegen kann man freilich auch fragen, warum die afrikanischen Bischöfe, deren Meinung sich der Papst zu eigen machte, es trotz Evangelisierungskampagnen nicht geschafft haben, das Christentum zu einem Motor der Entwicklung des Erdteils zu machen, oder warum zum Beispiel im katholischen Ruanda katholische Hutus und katholische Tutsis sich gegenseitig unglaublich brutal massakrierten.Klein reden ist also angesagt, das Anmahnen von Reformvorschlägen das Gebot der Stunde.
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