29. April 2008

Unmenschheit

Die Distanzierung beginnt: Entmenscht, unmenschlich, schlechthin kein Mensch sei er, der "Inzest-Vater" aus A. in NÖ. Erschüttertes Nicht-verstehen-können mischt sich mit billigem, populistischem Aufgreifen des Volkszorns, der seinerseits kurzsichtig und blind ist: "Wir nie, ich nie."

Sag niemals nie.

Edward Estlin Cummings: "incredible unanimal mankind - unglaubliches untier menschheit"

Sophokles: "Ungeheuer ist viel und nichts ungeheurer als der Mensch".

Die von Ray Kurzweil ersehnte und herbeigeschluckte Singularität als Fluchtversuch aus der Gemeinschaft mit dem verbrecherischen Untier, hinaus ins virtuelle Eden. Um dort doch wieder nur dem alten Adam zu begegnen, mit seiner Veranlagung zu Gewalt, Unterdrückung, Quälerei, Zerstörung, Unterwerfung, Herrschen- und Leidenwollen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"Um dort doch wieder nur dem alten Adam zu begegnen, mit seiner Veranlagung zu Gewalt, Unterdrückung, Quälerei, Zerstörung, Unterwerfung, Herrschen- und Leidenwollen."
Ich weiß, du hast das übertragen gemeint, aber zeichnete sich nicht Adam eher durch Naivität und Verführbarkeit aus? Muss es nicht eher Kain heißen? Auch im Hinblick auf die Eifersucht und die Gewalt, die daraus entsteht? Ich weiß es selbst nicht, ich denke nur drüber nach ...