Zu Besuch beim Bischof
Heute waren J. und ich zu einem unserer eher seltenen Besuche in der Bischofsstadt. Der erste Gang führte uns in den Dom, der für mich noch nie ein einladender Ort war mit seinen schmucklosen Wänden im Langhaus, der Steinlandschaft von Vierung und chor und dem weißen Stuck.
Aber wir sind ja nicht in der Kirche, um uns wohlzufühlen, sondern um etwas zu lernen und zu sehen, was wir noch nicht wussten oder was wir ohne Wiederholung wieder vergessen.
Meine Lektion heute: der Blick auf den wiederkommenden Herrn (ex oriente!), für den der Bischof seine Kathedra wird freiräumen müssen; ringsum die Zeugen und Heiligen, nur scheinbar unbelebt; die ärgerliche Konkretheit der Schädelknochen der drei Iren Kilian, Kolonat und Totnan, auf denen der Altar ruht; im Halbdunkel neben dem Hauptportal die unscheinbare "Herzogin von Franken" mit ihrem toten Sohn im Schoß - so nahe bei den Menschen, für die sie Verantwortung übernommen hat (wie wir glauben).
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