Post-finale Fragen
Bin ich doch eine Spaßbremse, wie meine Tochter auf dem Höhepunkt ihrer Unabhängigkeitsbewegung einmal meinte? Oder fehlte mir nach den in Dänemark verbrachten ersten beiden WM-Wochen bloß der richtige Zugang zum bereits schwarz-rot-gold gewordenen Heimatland?
Jedenfalls nagte während der Endrunde schon der Zahn des Zweifels an mir: Reichen vier Wochen deutsche Gründlichkeit beim Flaggezeigen, um zu einem non-chalanten, lässigen Umgang mit den Nationalfarben zu gelangen, wie ihn mir die Dänen zu praktizieren scheinen? Sind Gäste mit terminiertem Aufenthaltswunsch nicht viel besser zu ertragen als Fremde, die uns auf Dauer erhalten bleiben, ohne "typisch deutsch" werden zu wollen? Wie lange hält er vor, der Klinsmann-Effekt, im Deutschland, das sich bald wieder vereinigt in der alten Malaise finden wird?
Aber vielleicht bleiben die WM-Wochen ja doch im kollektiven Gedächtnis hängen, so wie weiland das Berner Finale (einer der ersten nationalen Mythen, die dem Knaben scipio in den frühen Sechzigern eingepflanzt wurden) oder die Tage des November 1989... Hoffen wir's fürs Land und seine Bewohner.
(Für wen an mir jetzt zweifelt: Die Unsern sind die wahren Weltmeister!)
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