3. Juli 2006

Lebenszeichen

Eigentlich hatte ich ja vor... Aber so kommt es meist nicht. Daher gab es jetzt eine Woche Blogfasten und diese Woche wird es vermutlich so weitergehen (je nach Internet-Verbindung in dem Pariser Hotel, in dem ich mich aufhalten werde).

Man sieht: Die echten Weltchristen müssen sich ihre asketischen Übungen nicht eigens vornehmen: die kommen schon ganz alleine und ganz harmlos daher und erwischen uns auf dem falschen Fuß. Dann wird einfach nicht gebloggt, dann gibt es keinen Alkohol, und andere Lebensfreuden machen sich ebenfalls rar. Der Herr hat's genommen, der Herr wird es wieder geben.

Dabei hätte ich so gern von dem Religionslehrer erzählt, der beim Abschlußgottesdienst für die Abiturienten und ihre Familien die "Renaissance der Religion" erwähnte, die aber "hoffentlich keine des Fundamentalismus, sonder eine des Moralismus" sei und ganz klare Vorstellungen vom Nutzen der Religion für die Gesellschaft hatte: Sie sei gut zur "Unterbrechung" (J.B. Metz) und für "Weitung des Horizonts". Nebulös und gar still wurde er erst dann wieder, wo er die Frage streifte, welche Religion denn nun die richtige sei, oder gar, was sie beinhalte und wie man sie praktiziere.

(Ein Erfolgserlebnis dürfte freilich der evangelische Pastor gehabt haben, als bei seinem trinitarischen Segenszuspruch die anwesenden Katholiken - also die Mehrheit der Anwesenden - kollektiv das Kreuzzeichen schlugen.)

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