12. Februar 2011

Verheißungen

"Wenn man sagt, die Kirche habe ewige Verheißungen erhalten, die sich alle zusammenfassen in eine einzige Ewigkeitsverheißung, so ist darunter eigentlich die Verheißung zu verstehen, daß sie ihrem eigenen Veraltern, ihrem Verhärten, ihrem Verstarren, ihrer Gewöhnung und ihrem Gedächtnis niemals erliegen wird.

Daß sie niemals zum totem Holz, zur toten Seele wird, niemals bis ans Ende eines Absterbevorganges geht, der mit dem Tod endet.

Daß sie niemals unter ihren Aktenstößen und ihrer Geschichte erstickt.

Daß ihre 'Erinnerungen' sie nie vollständig erdrücken.

Daß sie nie den aufgestapelten Paperassen, der Starre ihrer Bürokratie erliegt.

Und daß die Heiligen immer wieder hervorquellen."


(Charles Pėguy: Wir stehen alle an der Front.- 2. Aufl.- Einsiedeln: Johannes, 1952, S. 56-57)

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