10. Februar 2011

Staugedanken zum Memorandum

Staus haben ihren Sinn. Zum Beispiel dienen sie zur Entlastung und zu innerseelischen Ver- und Bearbeitungen in schweren Zeiten, wie die folgenden, im Stau vor Frankfurt entstandenen Zeilen zeigen. Der Dichter möchte unbekannt bleiben; nennen wir ihn daher einfach und wie gewünscht A-66 und danken ihm für Gruß und Reime.

Ein Laie, der dem Zeitgeist wehrt,
Der täglich Richtung Frankfurt fährt,
Versucht auf Lammert und Konsorten,
Auf Journalisten in Kohorten,
Auf „Mut“ in Theologenkreisen,
Den der sie füttert frech zu beißen,
Die „Weg-von-Rom!“ ganz neu entfachen –
Sich irgendwie ’nen Reim zu machen:

Die „Deutsche Kirche“ singt – mal wieder –
Die alten „Wir-sind-Kirche"-Lieder.
Jedes Mal die gleiche Chose:
Gequirlte Kritikaster-Soße.
’Gen Rom’ gibt’s sattsam wohlbekannte
„Gravamina der Teutschen Lande“.

Denn sie ist billig, sie ist schick:
Die Romkritik.
Die Kritiker, schaut man nur näher:
Pharisäer.
Eingerostet, wohl bestallt –
Doch ganz schön alt!
Sie begehren auf in Listen:
Als „Deutsche Christen“.
Ihr „Memorandum“ klingt so schal –
Und national.
Die „Deutsche Kirche“ als Modell:
Wie provinziell!
Man mag’s, statt weltweit, allgemein:
Schön kuschlig klein.

Statt Glauben, Beten wird zur Norm:
„Strukturreform“.
„Strukturen der Beteiligung“ –
Nix Heiligung.
„Gemeinde“-Phrasen – schlicht banal:
Doch „synodal!“
Was längst passé und abgemeiert
Jetzt Urständ feiert.
Man holt – mal wieder – aus dem Orkus:
Den „vir(us) probatus“.

Denn voll im Zeitgeist und “modern” –
So hätt’ man’s gern.
Nach Protestanten Art wie toll,
Denn deren Kirchen sind sooo voll!!!
Und so sind all die kruden Thesen
Schon dagewesen.

Und mittendrin im Bla Bla Bla:
Das ZDK.
Die Deutsche Bischofskonferenz
Übt Abstinenz.
Die Bischöfe – statt Mut zu zeigen:
Beredtes Schweigen,
Dass Friede mit den Wölfen werde –
Bei solchen Hirten – arme Herde!
(Doch gilt es auch in diesem Falle:
So sind nicht alle.)

Sed quod dicit noster Deus:
„Nichts Neus!“
Et cogitat subridens:
„Ich kenn’s!“
Dann wendet er sich voller Ruh
Seiner „unae sanctae“ zu.

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