Diese Woche steht im Zeichen der Vorbereitungen auf den Jahresurlaub. Weil Monsieur und Madame Scipio in ein südskandinavisches Niemandsland fahren, heißt es ganz genau hinschauen, welche Lektüre strandtauglich ist. Mangels eines allgemein anerkannten Kriterienkatalogs bevorzugt man die Stichprobenmethode.
Beispiele für Sätze, die auf Urlaubskompatibilität deuten, sind z.B.
"Ich glaube wirklich, daß meine Tante an manchen Abenden erleichtert gewesen wäre, hätte Gott ihr offenbart - und kein anderer hätte sie, die ihr Leben lang an Ihn geglaubt hatte, davon überzeugt -, daß Er nicht existiert." (Navid Kermani)
Oder:
"Die Affenhorde balgt sich um einen alten Büstenhalter, den ein Spaßvogel ihnen zugeworfen hat." (Léo Malet)
Oder:
"Blues is the roots, everything else is the fruits." (Willie Dixon)
Auf der Stelle aus dem Rennen fand sich dagegen Karl Rahner, mit diesem Satz:
"Wenn nämlich es im Sinn und Wesen gerade des Wortes Gottes enthalten ist, daß es und nur es allein gerade dasjenige ist, das eine menschliche Geschichte beginnt und beginnen kann, falls überhaupt Gott die Welt sich so aneignet, daß diese Welt nicht nur sein von ihm abgesetztes Werk, sondern seine eigene Wirklichkeit wird (als seine angeeignete 'Natur' oder deren notwendig mit ihr mitgegebene 'Umwelt'), dann könnte es ja sein, daß man nur versteht, was Menschwerdung ist, wenn man weiß, was gerade Wort Gottes ist, und daß man nur genügend versteht, was Wort Gottes ist, wenn man weiß, was Menschwerdung ist."
25. Mai 2009
Urlaubskompatible Lektüre
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1 Kommentar:
Nr. 1 erinnert an "Die einzige Entschuldigung Gottes ist, dass es ihn nicht gibt." Und ein wenig an den Klassiker:
http://www.youtube.com/watch?v=yCLralhpcdI
Nr. 4 erinnert an die Anekdote aus den Sitzungen der Theologischen Kommission während des II. Vaticanums. Ihr Sekretär P. Sebastian Tromp SJ soll seinen Freunden gegenüber nach einer Sitzung, an der auch P. Rahner teilnahm, geäußert haben: "Kaum fängt er an, Latein zu sprechen, versteht man ihn sogar."
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