Auf dem Stapel meiner noch zu lesenden Bücher liegt seit einiger Zeit eines ganz oben: Bonhoeffers "Nachfolge". Schon ein paar Mal habe ich mir jeweils das zweitoberste vorgenommen und den Bonhoeffer schön gelassen, wo er war. Aus Angst, es könnte sich als "Archaischer Torso Apollos" erweisen. Auch kritische Ausgaben können explosiv bleiben.
Bonhoeffer schreibt ja selbst in seinem Vorwort:
"Wohin wird der Ruf in die Nachfolge diejenigen führen, die ihm folgen? Welche Entscheidungen und Scheidungen wird er mit sich bringen? Wir müssen mit dieser Frage zu dem gehen, der allein die Antwort weiß. Jesus Christus, der Nachfolge gebietet, weiß allein, wo der Weg hingeht."Die nächsten Sätze brauchen noch ein wenig, bis sie in mich eingesickert sind:
"Nachfolge ist Freude.Hoffentlich verpasse ich den kairos nicht.
Es scheint heute so schwer zu sein, den schmalen Weg der kirchlichen Entscheidung in aller Gewißheit zu gehen und doch in der ganzen Weite der Christusliebe zu allen Menschen, der Geduld, der Barmherzigkeit, der "Philanthropie" Gottes (Tit 3, 4) mit den Schwachen und Gottlosen zu bleiben; und doch muß beides beieinander sein, sonst gehen wir Menschenwege. Gott schenke uns in allem Ernst des Nachfolgens die Freude, in allem Nein zur Sünde das Ja zum Sünder, in aller Abwehr der Feinde das überwindende und gewinnende Wort des Evangeliums. 'Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.'(Mt11,28ff)"
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